Amazon „Interests“: So funktioniert die neue KI-Funktion – und warum du sie als Händler kennen solltest
🛍️ Amazon testet aktuell ein neues KI-Feature: Amazon Interests. Diese Funktion nutzt künstliche Intelligenz, um Nutzern automatisch neue Produkte vorzuschlagen, die zu ihren individuellen Interessen und Vorlieben passen – kontinuierlich, individuell und proaktiv. Was wie ein cleveres Shopping-Gadget klingt, hat in Wahrheit das Zeug dazu, das Such- und Empfehlungsprinzip im E-Commerce zu verändern. In diesem Beitrag erfährst du, wie „Interests“ funktioniert, was es für Amazon-Kunden bedeutet – und warum du als Händler hinschauen solltest.
➡️ Was ist Amazon „Interests“?
Amazon „Interests“ ist eine neue, KI-gestützte Funktion, die das Stöbern und Entdecken von Produkten komplett individualisiert. Nutzer geben einmalig eine Beschreibung ihrer Interessen oder Suchwünsche ein – beispielsweise:
- „Modelbausets für Hobby-Ingenieure“
- „Moderne, geometrische Wanddeko aus Metall“
- „Neue Fanartikel meines Lieblingsvereins“
Die KI von Amazon übersetzt diese Texte in konkrete Produktsuchen und durchsucht fortlaufend das gesamte Sortiment. Sobald passende Produkte neu erscheinen, wieder auf Lager sind oder reduziert wurden, informiert „Interests“ den Nutzer automatisch – ganz ohne erneute Suche.
❗Dieses Feature wäre für eBay viel geeigneter, da eBay wesentlich volatilere Angebote hat, z.B. Privatkunden, die täglich neue Listing auf die Plattform stellen.
👆 So funktioniert’s Schritt für Schritt:
- Aktivierung: Nutzer öffnen in der Amazon-App den „Me“-Tab und tippen auf „Interests“.
- Erstellung eines Prompts: In Alltagssprache wird beschrieben, was gesucht wird. Die KI wandelt das in Suchparameter um.
- Automatisierte Suche: Die KI scannt permanent das Amazon-Sortiment im Hintergrund.
- Benachrichtigung bei Treffern: Neue Produkte, Restocks oder Deals werden direkt angezeigt.
- Anpassung jederzeit möglich: Der Suchprompt kann jederzeit editiert und verfeinert werden – etwa nach Preis, Stil oder Material.
😯 Was steckt technologisch dahinter?
Amazon setzt bei „Interests“ auf große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs). Diese verstehen komplexe Eingaben in natürlicher Sprache und leiten daraus präzise Such- und Empfehlungsmuster ab.
Beispiel: Aus dem Prompt „Hochwertige, reisefreundliche Pflegeprodukte“ macht die KI eine Suche nach bekannten Premium-Marken im Reisegrößen-Segment. Damit kombiniert Amazon erstmals natürliche Sprache, personalisierte Empfehlungen und automatisierte Produktsuche auf einer neuen Ebene.
🦄 Was bedeutet das für Händler?
Für dich als Händler ist „Interests“ aus mehreren Gründen hochrelevant:
1. Deine Produkte müssen KI-kompatibel sein
Die KI arbeitet mit Produktdaten – und nur mit denen, die sie versteht. Unvollständige oder unstrukturierte Listings haben hier keine Chance. Das bedeutet konkret:
- Nutze saubere, strukturierte Bullet Points
- Achte auf klare Produktbeschreibungen mit Keywords
- Hinterlege alle verfügbaren Attribute im Backend
Je besser dein Listing strukturiert ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es von „Interests“ gefunden und empfohlen wird.
2. Konsumenten erwarten Personalisierung
Kunden gewöhnen sich durch „Interests“ zunehmend daran, dass ihnen relevante Produkte proaktiv vorgeschlagen werden – ohne aktive Suche. Wer das nicht bieten kann (etwa auf dem eigenen Onlineshop), verliert an Attraktivität.
3. Du musst umdenken: Vom Such- zum Entdeckungs-Kauf
„Interests“ fördert das sogenannte Discovery-Shopping – also das gezielte Stöbern basierend auf persönlichen Interessen. Für Händler heißt das: Angebote und Sortimente müssen inspirieren und auf Zielgruppenbedürfnisse abgestimmt sein – nicht nur auf Suchbegriffe.
⚡Wie du jetzt reagieren solltest
✅ Überarbeite deine Produktdaten
Investiere in saubere, strukturierte und vollständige Listings. Nutze alle Amazon-Attribute – das ist die Grundlage für KI-Kompatibilität. Und vor allem versuche Wege zu finden, dass du immer wieder erneut angezeigt wirst.
✅ Denke in Interessen statt Keywords
Welche Leidenschaften, Hobbies oder Lebensstile spricht dein Sortiment an? Richte deine Inhalte danach aus.
✅ Beobachte die Entwicklung aktiv
„Interests“ ist aktuell nur in den USA und nur für einen Teil der Nutzer verfügbar. Aber der Rollout auf weitere Märkte ist absehbar. Halte die Augen offen – und sei vorbereitet.
🚀Fazit: Amazon „Interests“ ist gut
📌 Mit „Interests“ läutet Amazon eine andere Phase ein: vom Suchmaschinen-Shopping hin zur individuellen, KI-basierten Produktempfehlung in Echtzeit. Für Händler bedeutet das: Nur wer sichtbar ist, wird verkauft. Und Sichtbarkeit erfordert ab sofort mehr als gute Keywords – nämlich intelligente, maschinenlesbare Datenstrukturen.
🔍 Du solltest dich intensiv mit der Frage beschäftigen: Wie KI-fähig ist mein Produktportfolio? Denn der Trend ist klar: KI wird nicht nur unterstützen – sie wird bestimmen, welche Produkte überhaupt noch in den Fokus des Kunden gelangen.