Nicht wenige von euch verzweifeln daran, wenn ihr feststellt, dass ihr unter bestimmten Keywords oder Keywordphrasen nicht eure ASINs angezeigt bekommt. Das kann unter anderem daran liegen, dass Amazon einen Query- oder Abfragetransformer einsetzt. Hier wird euch erklärt, was das eigentlich ist und wie er im einzelnen wirken kann.

Was ist ein Abfrage-Transformer?

Ein Abfrageumwandler tut genau das, was sein Name bereits sagt. Er schreibt eine Abfrage nach bestimmten – vorher festgelegten – Regeln um. Das Hauptziel des Abfragetransformators besteht darin, zu bestimmen, ob es vorteilhaft ist, die Form der Abfrage zu ändern, um die Generierung einer besseren Abfrage zu ermöglichen. Als einfachste und allen bekannte Funktion kennen wir die Synonymumwandlung. Es wird nicht nur nach dem eingegebenen Suchbegriff, sondern auch nach Synonymen gesucht, z. B. die Suche nach Bremsbelägen liefert auch Ergebnisse für den Begriff Bremsklötze.

>für Frauen< und >für Männer<

Amazon nutzt einen solchen Query-Transformer auf Kategorieebene um u. a.  bestimmte Suchergebnisse nicht dazustellen. Hier in diesem Fall geht es um die beiden Phrasen: Geschenke für Männer und Geschenke für Frauen.

Query-Transformer

(Quelle: Amazon Kommunikation)

Amazon ist also der Meinung, dass Schlüsselanhänger nicht als geschlechtsspezifische Suchergebnisse konvertieren oder deutlicher: Amazon ist der Meinung, dass eine geschlechtsspezifische Anzeige der Suchergebnisse schlecht für die Verbraucherorientierung ist.

Einordnung

Auch wenn wir aus Händlerperspektive einer solchen Sichtweise nicht folgen, sie kann nachvollziehbar sein. Jedoch können wir das nur bedingt überprüfen. Wenn auszuschließen wäre, dass es keine Kaufabschlüsse über diese Suchphrase in der Kategorie gäbe, dann wäre Amazons Entscheidung nachzuvollziehen. Aber hat Amazon überhaupt gemessen? Und wenn ja, hat Amazon richtig gemessen? Wer den >Chaoshaufen<-Amazon kennt, der darf daran berechtigte Zweifel haben. Zumal es ja tatsächlich Schlüsselanhänger für Frauen und auch für Männer gibt. Es darf also mit einer gewissen Sicherheit kolportiert werden, dass Amazon hier Murx entschieden hat.

Schlimm ist es nun für die betroffenen Händler. Sie sehen Umsatzverlust. Ob dieser nun Kausal mit dieser Veränderung zu tun hat oder ob dieser korrelierend wegen z. B. der Saisonalität ist, lässt sich nicht sicher messen. Amazon sollte diese Entscheidung noch einmal auf den Prüfstand stellen!

Mehr Wissen, mehr Hintergrund

Wenn ihr nun noch tiefer in das Thema einsteigen möchtet und Amazons Query-Rewriting verstehen wollt, dann findet ihr hier eine wunderbare Quelle. Denn das Unternehmen veröffentlicht unter der Domain: amazon.science wissenschaftliche Beiträge auch zum Thema Suche und Abfragezransformation. Der Titel, den es zu lesen gilt, heisst: Advancing Query Rewriting in E-Commerce via Shopping Intent Learning.