Die amerikanischen Analyse-Unternehmen Rakuten Intelligence und Axois haben sich mit der Amazon-Logistik auf dem amerikanischen Markt beschäftigt und aus hunderten Millionen von Datensätzen interessante Auswertungen gebaut. Amazon selbst bezeichnet einen Teil der Daten als ungenau.

Der Anteil verspäteter Sendungen springt auf 16,6%

Ab wann beginnen Kunden sich zu beschweren? Trotz der hohen Rate verspäteter Pakete halten sich die Verbraucherbeschwerden in Grenzen. Warum ist das so? Liegt das vielleicht daran, dass Sendungen nur ‚gefühlt‘ schnell benötigt werden?

(Zustellzeiten bei Amazon auf wöchentlicher Basis)

Dieser Schluss liegt nahe. Fragen wir uns selbst: Wie oft benötigen wir denn tatsächlich einen Artikel auf den Punkt? Es scheint also so zu sein, dass die amerikanischen Verbraucher viele Bestellungen dann wohl doch nicht so dringend benötigen. Das schnelle und sichere Versandversprechen scheint eher psychologische Trigger in Gang zu setzen, als dass es aus tatsächlichen Bedarfsgründen abgefragt wird.

Wird die Nachfrage nach einem schnellen Versand überbewertet? Vermutlich nicht, denn unterbewusst spricht er die Verbraucher an und treibt sie dazu, den Kaufen-Knopf zu drücken.

Warum ist die Quote so gesprungen?

Anhand der ausgewerteten Daten lässt sich eine Korrelation aufzeigen. Je höher der Anteil an Versendungen durch die Amazon-eigene Logistik, desto höher die Rate verspäteter Lieferungen.  Ergo hat das Wir-können-alles- Unternehmen noch etwas Sand im Getriebe, so die Mutmaßung.

Der Anteil an der durch die eigene Logistik versendeten Pakete ist mittlerweile auf knapp 50% aller Versendungen angestiegen. Verlierer des Games ist der amerikanische Dienstleister USPS.

Methodik

Die amerikanische Datenfirma wertet hunderte Millionen elektronische Belege aus, die ihr von den Panel-Teilnehmern zugesendet werden.