Kann es sein, dass Amazon Retouren sich zu einer wahren Hölle für die Seller entwickeln?

Die Wortfilter-Community diskutiert aktuell ein Thema, das Händler trifft – und das kurz vor Weihnachten erneut eskaliert: Die Rücksendungen bei Amazon steigen stark an, teilweise um das Doppelte.

Besonders frustrierend:
In fast allen Fällen wird „defekt“ angegeben, und damit bleiben die Rücksendekosten beim Händler. Bei der Prüfung stellt sich dann aber heraus: Die Ware ist einwandfrei.

Ein Händler fragt deshalb:

„Ist das bei euch auch so? Wir überlegen, einen standardisierten Prozess aufzusetzen, um diese Kosten außerhalb von Amazon nachzufordern.“

Was dann in der Diskussion passiert, ist ein Stimmungsbild der gesamten Branche.


Die Stimmung: Frust, Fassungslosigkeit und Genervtheit

Viele Händler berichten unabhängig voneinander dasselbe:
„Die Kunden sind dreister denn je.“

A. B. beschreibt die Lage so:

„Die Leute sind frech und unverschämt. Kurz vor Weihnachten kommen die alle aus ihrer Komfortzone und meinen, Prellbälle suchen zu müssen. Amazon hilft da leider überhaupt nicht.“

Zurück kommen:

  • angeblich defekte Produkte
  • originalverpackte Ware
  • falsch etikettierte Rücksendungen
  • Fremdprodukte statt der verkauften Ware

Und bei vielen ist es längst ein Muster – keine Ausnahme.

B. F.:

„60–80 % der Rücksendungen sind absolut in Ordnung und wieder verkaufbar.“


FBA: Ein weiterer Brennpunkt

Ein besonders auffälliges Thema ist FBA.

D. K.:

„Aktuell fehlen FBA-Artikel. Eingestellt ist Remission, aber Amazon verkauft sie als 2. Wahl und behält den Umsatz. Und ständig wollen sie eine Remissionsnummer, die es nicht gibt.“

Mehrere Händler berichten:

  • verschwundene Ware
  • falsche Zustandsbewertungen
  • willkürliche Entscheidungen
  • Support-Antworten, die am Thema vorbeigehen

Und die Aussage taucht immer wieder auf:

„Amazon hilft nicht.“


Warum die Retouren explodieren

Die Händler nennen in der Diskussion drei klare Hauptursachen.

1. Gedankenloses Bestellen – gedankenloses Retournieren

Der Amazon-Suchalgorithmus verschlechtert sich, die mobile Darstellung ist ungenau, die Kunden handeln nach dem Motto:

„Wird schon passen – und wenn nicht, geht’s halt zurück.“

T. K.:

„Die Kunden machen sich keine Gedanken, ob der Artikel wirklich benötigt wird.“

2. Missbrauch durch „defekt“-Meldungen

„Defekt“ = Händler zahlt.
„Gefällt mir nicht“ = Kunde zahlt.

Also ist plötzlich fast ALLES „kaputt“.

3. Rücksende-Gruppen und Tipps zum Ausnutzen des Systems

Es ist absurd, aber Realität:
Es gibt Facebook-Gruppen, in denen Kunden lernen, wie sie kostenlos Produkte abgreifen.

S. H.:

„Das funktioniert laut diversen Seiten richtig gut.“


Wie Händler aktuell reagieren

Viele überlegen, Kosten nachträglich beim Kunden einzufordern.
In der Theorie möglich, in der Praxis schwierig.

T. B.:

„Bei Amazon darfst du niemanden angehen. Sollte der Kunde das melden, bist du der Fisch und dein Account ist dicht.“

Andere setzen verstärkt auf Safe-T-Claims.

A. P.:

„Ich habe eine sehr hohe Erfolgsquote. Fotos machen, Safe-T über die App einreichen. Oft klappt’s.“

Wichtig ist nur:
Der Claim funktioniert nur bei Amazon-Labels.


Der realistische Blick: Amazon wird dieses Problem nicht lösen

Viele Händler haben den Kampf aufgegeben und passen ihre Sortimente an.

U. M.:

„Wir werden die Regeln bei Amazon nicht verändern. Ich nehme raus, was sich wegen der Retouren nicht rechnet.“

Und ja, das machen viele.
Still.
Konsequent.


Die große Marktperspektive

In der Community diskutieren einige, ob Amazon schwächelt.

D. K.:

„Amazon ist noch Nummer 1, aber das muss nicht so bleiben. Temu rüstet massiv auf.“

Andere widersprechen, aber alle sehen:

  • schlechtere Suche
  • schlechterer Support
  • steigende Inaktivierungen
  • wachsende Retouren
  • sinkende Kundendisziplin

Amazon wirkt schwerfällig – während Temu, Shein und TikTok Shop immer aggressiver werden.


Schlussgedanke

Retouren bei Amazon sind nicht nur ein logistisches Problem – es ist ein strategisches Problem.
Amazon wird es nicht lösen. Die Händler müssen es tun.

Die Community zeigt:
Ihr seid nicht allein, aber ihr müsst eure Zahlen kennen – und ihr müsst handeln.


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