Der einstige König der Aggregatoren Branche hat nun nach amerikanischem Recht Insolvenz angemeldet (Gläubigerschutz nach Chapter 11) und stürzt tief. Gestartet wie ein Tiger und gelandet wie ein Bettvorleger. Ein passender Spruch. Gerade Seller die noch auf ihre Earn-Outs warten dürften nun in die Röhre schauen.

Schulden über Schulden

Das amerikanische Medium techcrunch berichtet, dass sich bei Thrasio über 3 Mrd. US$ an Schulden angehäuft haben. Darüber hinaus soll sich das Unternehmen notfallmäßig 90 Mio. US$ geliehen haben. Das Geld wurde dringend zum weiteren Betrieb benötigt.

Gerüchte gab es bereits im November 2023

Das ganze Jahr 2023 war für Thrasio unruhig bis sich im November verdichtete, dass eine Insolvenz ins Haus stehe. Nun hat es noch 3 Monate gedauert bist der >Worst Case< eintrat.

Nach einem gutem Storytelling muss abgeliefert werden

Die Aggregatoren-Storys klangen alle gleich: Wir kaufen auf, wir integrieren und wir heben Skalen-Effekte. Theoretisch klingt das gut und plausibel, aber in der Praxis scheiterten die meisten Aufkäufer genau an dieser Vision. Thrasio geriet in die Kritik als sich herausstellte, dass das Unternehmen entgegen früherer Verlautbarung gar keine smarte IT-/Wawi-/Softwarelösung am Start hat und eine Integration der aufgekauften Marken ins Stocken geriet.

Dem Autor ist kein Aufkäufer bekannt, der die Integration immer zur Zufriedenheit aller Beteiligen und gemäß der erzählten Geschichte ablieferte. Am besten hat das immer noch die Berlin Brands Group gelöst. Aber auch dort gab es ein wenig Sand im Getriebe.

Und die Zukunft….

hängt jetzt von einer guten und vor allem ehrlichen Planung ab. Das Jahr 2024 wird weltweit immer noch schwierig werden. Wer sich jetzt keine Luft verschafft wird auf der ganzen Linie scheitern.