Amazon schließt in Frankreich

Nach dem heutigen Urteil hat sich der Versandriese nun entschlossen, sämtliche französische Standorte vorerst zu schließen, so berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Amazon sah sich nicht in der Lage, die im Urteil geforderten Sicherheitsmaßnahmen für seine Mitarbeiter umzusetzen.

Gewerkschaft und Amazon Management

Die Schließung soll zunächst 5 Tage andauern. Die Mitarbeiter erhalten ihren vollen Lohn, teilten Amazon Management und die Gewerkschaft CGT heute mit.

»Ein am heutigen Tag zusammengetretener Sozial- und Wirtschaftsausschuss des Unternehmens habe mit 14 von 18 Stimmen für die Schließung gestimmt, um die französischen Logistikzentren zu reinigen und die Risiken neu zu bewerten«, kommentiert ein Vertreter der Gewerkschaft CGT.

Ursachen des Lockdowns

Ursächlich für die Schließung ist das Urteil eines französischen Gerichts, welches Amazon dazu verdonnerte, die Risiken für eigene Mitarbeiter zu prüfen. Darüber hinaus darf der Onlineriese nur noch Hygiene- und Medizinprodukte verkaufen. Als Konsequenz auf das Urteil hatte das US-Unternehmen bereits eine mögliche Schließung in Aussicht gestellt. Laut Gericht trug der Onlinehändler den Sicherheits- und Gesundheitsverpflichtungen gegenüber seinen Angestellten nicht ausreichend genug Rechnung.

Was Amazon aber machte

Laut Unternehmensvertretern kümmerte sich der Marktplatzbetreiber durchaus um seine Mitarbeiter. Er verteilte Masken und maß an Zutrittsschranken Fieber. Dem Gericht war das jedoch nicht genug. Amazon war ratlos.

Was das nun bedeutet

Das Urteil hört sich skurril an und muss nicht unbedingt als Blaupause für andere Länder gelten. Frankreich hat teilweise eine sehr spezielle Rechtssprechung. Trotzdem zeigt dieses Urteil auf, dass auch das Unmögliche denkbar sein muss. Wobei allerdings auch zu beachten sein sollte, dass Deutschland bisher recht gut durch die Krise zu kommen scheint. Nur ganz vom Tisch zu wischen ist der Gedanke eines totalen ›Lockdowns‹ nicht, denn auch in Deutschland sind Corona-Fälle in den Fulfillmentcentern bekannt geworden. Auch hier gab es harsche Kritiken von den dort arbeitenden Mitarbeitern.

Dieser Beitrag wurde am von unter Amazon veröffentlicht.

Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

2 Gedanken zu „Amazon schließt in Frankreich

  1. Rainer K

    Dann müßte das UK in Hamburg ebefalls sofort schließen. Dort kommt noch erschwerend hinzu dass man sich der Gefahren bewußt war oder hätte sein müssen. Hier wird wieder mit zweierlei Maß gemessen und die bösen online Jungs haben es ja auch verdient (???)

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert