+++ Steuerhinterziehung bei Online-Marktplätzen wie Amazon und Ebay: Bundesregierung verzichtet auf Hunderte Millionen Euro +++
Deutschland entgehen Hunderte Millionen Euro Umsatzsteuern: Online-Händler, speziell aus dem asiatischen Raum, die über Amazon dun Ebay verkaufen, zahlen nach rbb-Recherchen nicht. Zuständig für China ist das Finanzamt in Berlin-Neukölln.
Online-Händler speziell aus dem asiatischen Raum hinterziehen offenbar in erheblichem Umfang Umsatzsteuern. Nach Recherchen des ARD-Politikmagazins Kontraste handelt es sich dabei vor allem um Anbieter, die ihre Produkte über die Plattformen Amazon und Ebay vertreiben.
Rund 800 Millionen Euro Verlust
Der Finanzanalyst und Betreiber eines Branchendienstes für E-commerce, Mark Steier, schätzt den Schaden für den deutschen Fiskus bezogen auf die beiden großen Marktplätze auf rund 800 Millionen Euro pro Jahr. Nach seinen Recherchen sind 99, 8 Prozent der chinesischen Händler, die in Deutschland ihre Ware lagern und anbieten, steuerlich gar nicht angemeldet und haben auch keine Umsatzsteueridentifikationsnummer beantragt.
(Quelle: Ankündigung auf rbb-online.de und presseportal.de)
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[BTW: Der Titel „Finanzanalyst“ ist wohl medialer Kreativität geschuldet. Ich selber nannte mich Marktplatzkenner bzw. Marktplatzexperte]
01.11.2017. Was ist draus geworden?
Ärgere mich gerade über Amazon. Chinessischer Händler, englische UST-Id, aber Geschäftsadresse in den AGBs. Versand durch Amazon. Lieferung kommt, Rechnung nicht. Nur eine Quittung, ohne UST-ID und EG-Adresse. Händler weigert sich eine richtige Rechnung zu stellen, klar warum. UST-ID-wurde seltsamerweise bestätigt. Frage mich nun, warum die EU neuerdings Firmen aus China eine UST-ID zuteilt, wenn die noch nichtmal eine EG-Briefgkastenadresse haben.
Außerdem – Amazon übernimmt die Versandlogistik und Versandkosten ab Deutschland. Mwst. ist normalerweise da fällig, wo eine Leistung erbracht wird. Amazon sagt, sie wären nicht für die ”RG-Stellung zuständig, die Quittung des Händlers weist auch keine dt. Mwst. aus.
Ärgere mich, denn wenn ich mit DHl ein Paket an meine Kunden sende, kaufe ich das für 5,99 netto ein und muss dem Kunden noch 19% Mwst. draufschlagen, die ich abführen muss. Als kleiner Händler bin ich der Depp, die großen hingterziehen die Steuern millionenfach. Wie ich sehe ist das seit Febr. bekannt aber bis November ist nichts dagegen passiert. Wenn ich einmal die UST-Meldung am 11 statt am 10. übertrage, mahnt man mich böse mit Androhungen an.
Vielleicht sollte ich als dt. Händler auch eine Briefkastenfirma in China aufmachen, um hier in der BRD fair behandelt zu werden, ohne Mwst. verkaufen zu können und damit 19% Vorteil gegenüber den Mitbewerbern zu haben?
Hoffe, daß der Staat da nicht ewig untätig zuschaut. Sowas bringt nämlich auch Wutbürger zur AFD, die keine Rechten sind.
Vgl. Steuerbetrug im Rahmen von Overseas E- Commerce als gesetzgeberische Aufgabe – Verbesserung der Kontrolle und Vereinfachung der Compliance -, http://hdl.handle.net/10419/170491.