>Teuer könnt ihr euch schenken< und 10% auf alles, so lÀutete der Marktplatz den Black Friday ein. Laut Pressemitteilung gab es saftige Rabatte von 6 bis 16 Uhr. Nur was passierte dann?
50% auf alle China Produkte?
Nachdem die 10% abgeschaltet waren, befand eBay es offensichtlich fĂŒr >heilsbringend< noch einmal 40% nachzulegen. Das wĂ€re gut, wenn denn dann faire Angebote auf der Landingpage platziert gewesen wĂ€ren. Leider waren von den 24 zuerst angezeigten Produkten (Stand: 21:32 Uhr) keines fair, die Verbraucher wurden in die Irre gefĂŒhrt.
Und es waren ausschlieĂlich Angebote von DrittlandhĂ€ndlern aus China mit fehlerhaften und/oder unzulĂ€ssigen Produktangaben oder fehlerhaften Widerrufsbelehrungen und Impressen.
HĂ€ndler wĂŒnschen sich vor allem Fairness
GrundsÀtzlich ist nichts dagegen einzuwenden auch Drittlandprodukte verstÀrkt zu bewerben, aber fair sollte es sein und der Zeitpunkt sollte passen.
Ein HĂ€ndler Ă€uĂerte sich gegenĂŒber Wortfilter: âDas ist echt bitter, man könnte so viel richtig machenâ und â[âŠ] am Singles Day wĂ€re es ja noch witzig gewesen und hĂ€tte Sinn gemachtâ, so der eBay Powerseller.
In den Augen von durch Wortfilter befragten HĂ€ndlern fehlt es vor allem an der RechtskonformitĂ€t der prominent beworbenen Listings. Sie fordern, dass eBay doch wenigsten die Angebote auf Einhaltung der Rechtsvorschriften prĂŒfen sollte.
Es kann nicht sein, dass der Marktplatz durch solche Aktionen TĂŒr und Tor fĂŒr unfair handelnde Seller öffnet. Dadurch erhalten die DrittlandhĂ€ndler auf wettbewerblich unfaire Art einen Vorteil gegenĂŒber den europĂ€ischen HĂ€ndlern verschafft. Und natĂŒrlich ist es auch aus Verbrauchersicht nicht gut, wenn diese nicht ihre ihnen zustehenden Rechte ausĂŒben können oder wichtige Belehrungen nicht stattfinden.
Der Bundesverband Onlinehandel e. V. kritisiert zurecht
âHat Alibaba eBay gekauft?
Um 16:00 Uhr hat #eBay scheinbar die #Black #Friday Rabattaktion von 10% gestoppt und eine neue Aktion gestartet. Mit Newslettern wirbt eBay nun mit 50 % Rabatt und verlinkt auf eine Liste von ĂŒber 27.000 Artikeln unter 20âŹ.
âNach stichprobenartiger PrĂŒfung können wir nur Angebote von chinesischen HĂ€ndlern finden. Nicht nur, dass bei vielen Artikeln Impressum etc. fehlen (was vielleicht auch egal ist, da es ja meistens die chinesischen Zeichen sind, mit denen deutsche Kunden sowieso nichts anfangen können), ist es in vielen FĂ€llen auch zweifelhaft, ob die anderen Vorschriften wie Produktsicherheit, Markenschutz und Registrierpflichten eingehalten wurden.
Aber auch das auĂer Acht gelassen (was mir echt schwerfĂ€llt), kann ich nicht verstehen, wie zur besten Umsatzzeit keine deutschen HĂ€ndler beim Absatz unterstĂŒtzt werden. #AliExpress lĂ€sst grĂŒĂen! #wirliebenonlinehandel #tdoh20â, so der PrĂ€sident des BVOH e. V. Oliver Prothmann
Ist die jetzige und zukĂŒnftige Plattformhaftung ausreichend?
Eine wichtige Frage, denn nach wie vor ist und wird es schwer, wettbewerblich unfair handelnde DrittlandhĂ€ndler wirksam in Anspruch zu nehmen. Und auch aus Verbrauchersicht ist es faktisch nahezu unmöglich, wirksam Verbraucherrechte auszuĂŒben. Wie möchte man denn als Wettbewerber z. B. einfach eine Abmahnung aussprechen oder als Verbraucher eine GewĂ€hrleistung anmelden und durchsetzen?
Das sind Fragen deren dringender Beantwortung es durch die Politik, auch auf europÀischer Ebene, bedarf.
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