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Inhaltsverzeichnis
- Vom Schwarzmarkt zur Legalität – und wieder zurück
- Der Markt funktioniert – die Politik nicht
- Wirtschaftspolitisch ein Desaster
- Wir Unternehmer brauchen Verlässlichkeit
- Vertrauen ist eine Währung – und die verspielt die Bundesregierung gerade
- Das gesellschaftliche Ergebnis
- Die Menschen reagieren
- Ein Standort verliert Vertrauen
- Meinung
- Quellen
Cannabis-Versandverbot: Die Bundesregierung rammt dem Onlinehandel das Messer in den Rücken
Es ist ein politischer Rückfall in die Steinzeit der Wirtschaftspolitik.
Das Bundeskabinett will den Onlinehandel mit Cannabis verbieten – und damit eine ganze Branche vernichten, die es selbst erst möglich gemacht hat.
Was hier passiert, ist kein Gesundheitsschutz. Es ist ein Angriff auf Unternehmergeist, Verlässlichkeit und wirtschaftliche Planungssicherheit in Deutschland.
Vom Schwarzmarkt zur Legalität – und wieder zurück
Die Cannabis-Legalisierung war ein Fortschritt. Sie hat Ordnung, Kontrolle und Steuereinnahmen in erheblichem Umfang in einen Bereich gebracht, der jahrzehntelang dem Schwarzmarkt und Kriminellen überlassen war.
Plötzlich gab es legale Anbieter, sichere Lieferketten und verlässliche Strukturen.
Und ja – nicht alle Käufer waren Patienten.
Viele sind Kiffer, ganz normale Konsumenten, die vorher auf der Straße bei Dealern kauften.
>127 Mio.€ Umsatzsteuer-Verlust beim Cannabis-Versand pro Jahr
Berechnet auf Basis von 5 € pro Gramm (inkl. 19 % MwSt.). 1/2 Jahresbetrachtung lt. Zahlen des BMG*
📦 Szenario 1: 19 Tonnen Cannabis
- Gesamtmenge: 19 000 000 g
- Bruttoumsatz: 95 000 000 €
- Nettoumsatz: 79 831 920 €
- Umsatzsteuer (19 %): 15 168 080 €
≈ 15,2 Mio. € Umsatzsteuer
📦 Szenario 2: 80 Tonnen Cannabis
- Gesamtmenge: 80 000 000 g
- Bruttoumsatz: 400 000 000 €
- Nettoumsatz: 336 134 400 €
- Umsatzsteuer (19 %): 63 865 600 €
≈ 63,9 Mio. € Umsatzsteuer
💡 Interpretation: Der deutsche Cannabis-Markt erwirtschaftet – je nach Betrachtung 190 Mio. € und 800 Mio. €. Allein an Umsatzsteuer fließen zwischen 30 Mio. € und 127 Mio. € jährlich in die Kassen.
Sie haben begonnen, über lizenzierte Shops wie Bloomwell, Grüne Brise oder Cannify zu kaufen – mit Rezept, Ausweis und Altersprüfung.
Alles transparent, steuerpflichtig, nachvollziehbar.
Und jetzt?
Jetzt will die Bundesregierung genau das wieder abschaffen.
Ab 2026 soll Cannabis nicht mehr versendet werden dürfen. Nur noch stationär, in der Apotheke, an der Ladentheke.
Ein Rückschritt, der an Absurdität kaum zu überbieten ist.
Der Markt funktioniert – die Politik nicht
Das System war klar geregelt und hat funktioniert:
- Ärztliche Verschreibung (oft per Telemedizin, rechtskonform & in die Plattform integriert).
- Bestellung über Onlineplattformen mit Altersverifikation.
- Versand über zugelassene Apotheken mit Dokumentationspflicht.
Das ist kein Wildwuchs, sondern kontrollierte Abgabe.
Der Staat weiß genau, wo, wie viel und an wen verkauft wird.
Und das Beste: Er verdient daran.
Doch offenbar will man lieber wieder illegale Dealer finanzieren, statt Steuern zu kassieren.
Denn das ist die logische Folge dieses Gesetzes.
Wenn der legale Weg verschlossen wird, geht der Konsument zurück zum illegalen.
Wirtschaftspolitisch ein Desaster
Für die deutsche Digitalwirtschaft ist das Cannabis-Versandverbot ein fatales Signal.
Marktführer wie Bloomwell haben Millionen investiert – in Compliance, Personal, Lager, Versand, Software, Telemedizin, Beratung (bei Bloomwell dann eher mit Fragezeichen) und IT.
Sie haben das getan im Vertrauen auf die Politik.
Im Vertrauen darauf, dass die Rahmenbedingungen, die man gesetzlich geschaffen hat, Bestand haben.
Und dieses Vertrauen wird jetzt zerstört.
Mit einem einzigen Kabinettsbeschluss werden Investitionen entwertet, Arbeitsplätze vernichtet und Geschäftsmodelle ausgelöscht.
Das ist kein Gesundheitsschutz.
Das ist wirtschaftspolitisches Harakiri.
Faktenbox: Cannabis-Versandverbot – Was war erlaubt, was ist künftig verboten?
✔️ Erlaubt war bislang:
- Verschreibung von Cannabis-Blüten zu medizinischen Zwecken über ärztliche Verordnung – auch über Telemedizin-Plattformen.
- Versand durch zugelassene Apotheken direkt an Endkundinnen und Endkunden mit Alters- und Identitätsprüfung.
- Online-Bestellung über spezialisierte Cannabis-Shops mit Rezept-Upload und digitaler Dokumentation.
- Telemedizinische Beratung und digitale Rezeptausstellung waren gängige Praxis und rechtlich zulässig.
✖️ Nicht mehr erlaubt (laut Kabinettsbeschluss vom 8. Oktober 2025):
- Versandhandel mit Cannabis-Blüten durch Apotheken (Endkundenversand) wird vollständig untersagt.
- Erstverschreibungen ohne persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt (z. B. reine Videosprechstunde) sind künftig verboten.
- Folgeverordnungen sind nur erlaubt, wenn innerhalb der letzten vier Quartale ein persönlicher Kontakt stattgefunden hat.
- Telemedizinische Plattformen dürfen keine Cannabis-Rezepte mehr ausstellen oder an Apotheken weiterleiten.
🔍 Hinweis: Das Versandverbot ist Teil des Gesetzentwurfs zur Änderung des Medizinal-Cannabisgesetzes (MedCanG). Der Entwurf wurde vom Bundeskabinett beschlossen, muss aber noch Bundestag und Bundesrat passieren.
Wir Unternehmer brauchen Verlässlichkeit
Das betrifft nicht nur die Cannabisbranche.
Es betrifft alle, die in Deutschland unternehmerisch tätig sind.
Alle Onlinehändler, Start-ups, Gründerinnen und Gründer, Apotheken, Händler, Dienstleister – wir alle leben davon, dass die Spielregeln gelten.
Wir müssen uns darauf verlassen können, dass Gesetze, die Investitionen auslösen, nicht nach zwölf Monaten wieder gekippt werden.
Sonst kann niemand mehr in Deutschland planen.
Und das ist der Punkt:
Unternehmerische Planungssicherheit ist keine Option – sie ist die Grundlage jeder funktionierenden Wirtschaft.
Wenn eine Regierung erst neue Märkte eröffnet, Investoren anlockt und Jobs schafft – nur um dann alles wieder abzuwürgen –,
dann zerstört sie Vertrauen, Kapital und Motivation in einem Zug.
Das ist nicht nur unprofessionell. Es ist ein Schlag ins Gesicht für jeden, der in Deutschland etwas aufbauen will.
Vertrauen ist eine Währung – und die verspielt die Bundesregierung gerade
Deutschland war einmal ein Standort, auf den man sich verlassen konnte.
Heute ist es ein Land, das Gesetze macht und sie im nächsten Jahr wieder bricht.
Ein Land, das Unternehmer anstachelt, innovativ zu sein – nur um ihnen dann das Messer in den Rücken zu rammen.
Was die Bundesregierung hier treibt, ist keine Drogenpolitik, sondern ein Paradebeispiel für das Auseinanderfallen von wirtschaftlicher Realität und politischem Denken.
Man will einer jungen, dynamischen Branche den Hahn abdrehen – obwohl sie funktioniert, kontrolliert und Steuern zahlt.
Das ist pure Ideologie, keine Vernunft.
Fakten: Negative Folgen des Cannabis-Versandverbots
⚠️ Auswirkungen auf Apotheken:
- Versandapotheken verlieren ihre Geschäftsgrundlage für Medizinalcannabis.
- Investitionen in Lager, Versandtechnik und Personal werden wertlos.
- Stationäre Apotheken können die Nachfrage vielerorts nicht abdecken – insbesondere in ländlichen Regionen.
- Erhebliche Umsatzverluste für spezialisierte Partnerapotheken, die in Compliance und Schulung investiert haben.
⚠️ Auswirkungen auf Ärztinnen und Ärzte:
- Telemedizinische Verschreibungen werden faktisch unmöglich gemacht.
- Patienten müssen wieder persönlich erscheinen – höherer Aufwand, längere Wartezeiten.
- Rückgang an Behandlungen, da viele Ärzte keine neuen Cannabis-Patienten mehr aufnehmen.
- Verlust moderner digitaler Versorgungsmodelle, die bisher als Musterbeispiel galten.
⚠️ Auswirkungen auf Onlineplattformen (z. B. Bloomwell, Cannify, Grüne Brise):
- Geschäftsmodelle, die auf Rezeptvermittlung und Apothekenversand basieren, werden zerstört.
- Mehrere hundert Arbeitsplätze in IT, Support, Logistik und Marketing sind gefährdet.
- Vertrauen von Investoren in die Rechtssicherheit des deutschen Marktes wird massiv erschüttert.
- Innovationsfeindliches Signal: Wer in Deutschland gründet, kann nicht auf stabile Rahmenbedingungen zählen.
⚠️ Auswirkungen auf Verbraucherinnen und Verbraucher:
- Erschwerter Zugang zu legalem Cannabis – besonders für Menschen ohne wohnortnahe Apotheke.
- Steigende Preise durch geringeres Angebot und fehlende Konkurrenz.
- Wiederbelebung des Schwarzmarkts: viele Konsumenten weichen auf illegale Quellen aus.
- Wegfall von Beratung, Transparenz und Produktsicherheit, die der legale Onlinehandel bot.
💬 Fazit: Das Cannabis-Versandverbot trifft eine funktionierende Branche ins Mark. Es gefährdet Arbeitsplätze, untergräbt Vertrauen in die Wirtschaftspolitik und treibt Konsumenten zurück in illegale Strukturen.
Das gesellschaftliche Ergebnis
- Der legale Markt wird zerstört.
- Der Schwarzmarkt wird gestärkt.
- Arbeitsplätze gehen verloren.
- Innovation wird gebremst.
- Vertrauen in die Politik schwindet.
Und während in Kanada, den USA oder Portugal Cannabis zu einem wirtschaftlichen Erfolgsmodell geworden ist,
stellt Deutschland sich selbst ein Bein – aus Prinzip.
Die Menschen reagieren
Mehr als 55.000 Menschen haben bereits eine Petition auf Change.org unterzeichnet, um das drohende Verbot zu stoppen.
Der Titel: „Stoppt das drohende Verbot von medizinischem Cannabis“.
Und die Zahl wächst täglich.
Es geht dabei nicht mehr nur um Cannabis.
Es geht um etwas viel Größeres:
Darum, ob wir uns als Unternehmer, Händler und Wirtschaftsbeteiligte in diesem Land noch auf die Politik verlassen können.
Ein Standort verliert Vertrauen
Wer ständig Regeln ändert, wer Branchen erst aufbaut und sie dann verbietet,
der darf sich nicht wundern, wenn Kapital, Know-how und Innovation das Land verlassen.
Wirtschaftspolitik bedeutet Verlässlichkeit.
Und die ist in Deutschland inzwischen ein Fremdwort.
💬 Fazit kurz & knapp:
Das Cannabis-Versandverbot ist ein wirtschaftspolitisches Armutszeugnis – ein Schlag gegen Unternehmertum, Planungssicherheit und gesunden Menschenverstand.
Meinung
Dieses Gesetz zerstört mehr, als es schützt.
Es vernichtet Jobs, Vertrauen und unternehmerische Hoffnung.
Es ist ein Rückschritt in ein Denken, das alles Neue als Bedrohung sieht.
Und es sendet ein eindeutiges Signal an uns alle:
Gründe ruhig, investiere, baue auf –
aber rechne jederzeit damit, dass die Regierung dir morgen das Messer in den Rücken rammt.
Und nun zur Antwort auf die Eingangsfrage: Ja!
Quellen





