Während hierzulande sich der Social Commerce eher langsam entwickelt, ist er in Asien bereits fester Bestandteil des E-Commerce geworden. Das Social Commerce auch in Europa erfolgreich sein kann, zeigen zum Beispiel Plattformen wie mydealz. Weder Amazon oder eBay sind in der Lage, sich in diese Richtung zu öffnen. Und die Social-Media-Kanäle tun sich auch mit ausgereiften Angeboten schwer. Schauen wir einmal nach China, da rockt der Social Xommerce.

Was ist eigentlich ›Social Commerce‹?

Wenn ein Influencer ein Produkt teilt, es also empfiehlt, dann ist das zum Beispiel eine Ausprägung des Social Commerce. Nicht die Marke tritt direkt auf, sondern die Empfehlung oder Bewertung durch Nutzer ist entscheidend für den Start der Customer Journey. Komponenten sind zum Beispiel Features wie Empfehlungs-Plug-ins oder Bestenlisten aber auch Produktrezensionen wie bei Amazon. Zusammengefasst ist Social Commerce also der elektronische Handel, welcher durch Empfehlungen zu Stande gekommen ist.

Und so sieht es in China aus

Laut einer Studie der Internet Society of China machte der soziale E-Commerce 2020 34,37% der gesamten E-Commerce-Transaktionen aus. Für Social-E-Commerce-Händler sind WeChat Groups und WeChat Moments die wichtigsten Kanäle.

Tmall machte 2020 etwa ein Drittel des E-Commerce-Umsatzes bei den befragten Sellern aus. JD und Pinduoduo sind ebenfalls wichtige Vertriebskanäle.

WeChat ist der Abverkaufskanal, wenn es um ›Social Commerce‹ geht. Die Gruppen sind vergleichbar mit den Facebook-Gruppen. Diese spielen im Empfehlungs-Handel aber eher eine untergeordnete Rolle. Oder auch eine These: Der Erfolg lässt sich nicht richtig messen bzw. dieser Kanal wird von den Händlern selten aktiv eingesetzt.

89% aller Transaktionen in den WeChat Miniprogrammen passieren durch ›Social Commerce‹. Diese Miniprogramme sind kleine Anwendungen innerhalb der WeChat-App

Die wichtigsten Kanäle, über die Nutzer auf die Social-Commerce-Angebote kommen, sind WeChat-Gruppen, WeChat-Moments und WeChat-Konten.

Warum spricht ein Verbraucher auf Social-Commerce-Angebote an? Das sind die Hauptgründe. Interessanterweise unterscheiden sich diese stark von Kaufgründen im ›normalen‹ E-Commerce.

Und, last but not least: Das sind die spannendsten Kategorien, in denen Social Commerce richtig gut läuft. Jedenfalls in China.

Die Frage ist also, wie lassen sich hier in Europa und Deutschland Experimente starten? Wie kann der Erfolg gemessen werden und welche Stolpersteine gibt es?