Die Pandemie konnte 2021 dem Handel mit China nichts anhaben. Die summierten Umsätze aus Ex- und Importgeschäften wuchsen um 15,1% auf 245,4 Milliarden Euro. Weil die meisten Händler weniger in das Reich der Mitte exportieren, liefern daher auch die Importumsätze die wichtigeren Kennzahlen.
Mit großem Abstand wichtigster Importpartner
Die Bedeutung Chinas für die Warenbeschaffung wächst stetig: Im Jahr 1980 hatte China noch auf Rang 35 der wichtigsten Importstaaten gelegen, 1990 schon auf Rang 14. Seit 2015 ist die Volksrepublik China der Staat, aus dem die meisten Importe nach Deutschland kommen.
2021 wurden Waren im Wert von 141,7 Milliarden Euro aus China importiert, das waren 20,8 % mehr als im Vorjahr. Auf den Rängen 2 und 3 der wichtigsten Importstaaten lagen 2021 weiterhin die Niederlande (105,7 Milliarden Euro; +21,5 %) und die Vereinigten Staaten (72,1 Milliarden Euro; +6,5 %). Damit war der Wert der aus China importierten Waren fast doppelt so hoch wie der aus den Vereinigten Staaten.
Und das sind die topplatzierten Artikel, die importiert werden
Importseitig waren im Jahr 2021 Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse mit einem Warenwert von 127,7 Milliarden (+9,9 % gegenüber 2020) die wichtigsten Handelsgüter für Deutschland. Auf Rang 2 der wichtigsten Importgüter lagen Kraftwagen und Kraftwagenteile im Wert von 113,8 Milliarden Euro (+1,1 %), gefolgt von chemischen Erzeugnissen im Wert von 93,3 Milliarden Euro (+15,9 %) auf Rang 3.
Warum sind diese Zahlen wichtig?
Sie können zur Orientierung von euch herangezogen werden, ob ihr tatsächlich aus dem richtigen Land Waren einkauft. Findet eure Warengruppe z. B. in der chinesischen Statistik keine Erwähnung, aber sie wird in Portugal oder der Türkei auf den vorderen Plätzen geführt, dann ist anzunehmen, dass ihr aus dem ›falschen Land‹ importiert.
Ähnlich könnt ihr natürlich auch verfahren, um zu prüfen, in welches Land sich eure Artikel am besten exportieren lassen. Zumindest geben die Zahlen einen groben Hinweis darauf.
Es empfiehlt sich – wenn ihr mehr wissen wollt – ein Blick in die GENESIS-Zahlen. Den Weg zu den Tabellen findet ihr hier.
Eine Randbemerkung
Der Handel mit der großen europäischen Insel sank auf das Niveau von 1950. Der Export nach England nahm um 2.6% ab. Und auch hier darf überlegt werden, ob diese massiven Abnahmen nicht neue Chancen bieten. Wer den Handel mit der Insel beherrscht, darf auf vorzügliche Umsätze und Erträge hoffen.