Laut Berichten aus dem sellerforum.de soll der Paket-Konsolidierer Unilogs GmbH Insolvenz angemeldet haben. Dem vorausgegangen waren Händlerbeschwerden, dass sie ihre mit DHL über Unilogs versendeten Waren zurückerhalten. Die Unilogs GmbH ist aus der 2015 insolvent gegangenen HBH Paket Service GmbH von Dietmar Wiedemann hervorgegangen.

Dieter Wiedemann ist nicht mehr Geschäftsführer der Unilogs GmbH. Das ist Manfred Goldmann. Gegen ihn liegen mehrere Eintragungen im Schuldnerverzeichnis vor. Die letzte Eintragung datiert auf den 03.05.2021. Wiedemann ist jedoch laut aktueller Wirtschaftsauskunft alleiniger Gesellschafter der Unilogs GmbH. Unter gleicher Anschrift und mit gleichem Geschäftsführer wird dort auch die wB warenBRIEF GmbH betrieben. Über ihren ›Zustand‹ ist bisher nichts bekannt. Im Insolvenzportal ist noch keine Eintragung über die neuerliche Insolvenz zu finden.

Unilogs GmbH Netzwerk

(Quelle: Northdata.de)

Zwischen 2013 und 2015 war Michael Augstein Geschäftsführer der Unilogs GmbH. Er ist jetzt Gesellschafter und Geschäftsführer von Parcel.ONE und c.b.c. Logistics.

Insolvenzgründe?

Über die Gründe dieser Insolvenz ist nichts bekannt. Der Gesellschafter und Ex- Geschäftsführer Dietmar Wiedemann reagierte auf mehrmalige Wortfilter-Anfragen nicht. Das ist schade, denn die Kunden haben ein dringendes Informationsbedürfnis. Auch im Sellerforum äußerten sich die Geschäftsführung und der Gesellschafter nicht. Das war bei der ersten Insolvenz anders.

Und gerade in der jetzigen Zeit, bei der der Paket- und Warenversand boomt, ist es skurril, dass ein Logistiker pleite geht. An Aufträgen wird es nicht gemangelt haben. Daher darf vermutet werden, ob es hier grundlegende Herausforderung bei der Organisation der Unilogs GmbH gegeben hat.

Was ist jetzt zu beachten?

Grundsätzlich gilt, dass ihr erstmal an insolvente Unternehmen keine Zahlungen direkt leisten solltet. Achtet unbedingt auch die Bekanntmachungen im Insolvenzportal oder achtet genau auf das Anschreiben des Insolvenzverwalters.

Prüft, welche Pfandrechte möglicherweise die KEP-Dienstleister ausüben können, indem ihr euch die AGB und ADSp bei der Unilogs GmbH anschaut. Diese scheint ihr mit dem Dienstleister vereinbart zu haben. Es ist nicht selbstverständlich, dass DHL die Sendungen an euch zurückliefert.

»[…] Gestern hat sich Unilogs noch mal per Mail mit einem allgemeinem Schreiben gemeldet, wir sollten, solange es mit DHL nicht funktioniert, z. B. mit DPD versenden«, so ein sellerforum.de-Nutzer.

Diesem Rat der Unilogs GmbH zu folgen erscheint ›gefährlich‹. Es wird zielführender sein, sich entweder einen anderen Partner zu suchen oder einen Direktversand zu evaluieren.