eBay legt ordentliche Zahlen für das Q1 2018 vor: GMV bei 23.6 Mrd US$

Der Tenor in den deutschen Medien ist eindeutig. Zwei Dinge werden herausgestellt: “eBay enttäuscht Investoren” , so das Handelsblatt oder “Amazon und Alibaba machen eBay das Leben schwer” titelt auch die Wirtschaftswoche. Ich kann den Wertungen, die unisono aus den US Medien übernommen worden sind, nicht ganz folgen. eBays Zahlen sind ordentlich, so meine Meinung.

Zusammenfassung des Zahlenwerks für das Q1/2018

Der Gewinn belief sich auf 407 Mio. US$. Der Umsatz wuchs um 12% auf 2.58 Mrd. US$. Die Aussicht auf das laufende Q2 beziffert der Plattformbetreiber auf 2.64 bis 2,68 Mrd. US$.

Den vollständigen Report für das erste Quartal könnt ihr hier downloaden.

Q1 2018 Financial Highlights

Das vollständige Dokument könnt ihr euch hier runterladen. Zusätzlich habt ihr noch die Möglichkeit euch den ‘Earnings Call’ hier anzuhören.

Das Marktplatz GMV + 7%

Entwicklung der Käuferzahlen

Innerhalb der letzten 2 Jahre Q4/16 bis Q1/18 ist die Anzahl der Käufer um nahezu 10 Mio. gewachsen. Aktuell tummeln sich 171 Mio. aktive Käufer auf eBay.

eBay Ergebnis am oberen Ende der Vorhersage

Das Ergebnis lag dann tatsächlich bei 0.40 US$ (GAAP) und 0.53 USD$ (Non-GAAP) per Anteilsschein. Der Umsatz landete bei 2.60 Mrd US$. Also am oberen Ende der Vorhersage.

Und ein kleiner Exkurs: eBay vs PayPal

PayPal befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs. Im vergangenen Quartal erwirtschaftete der Payment-Dienst rund 3,7 Milliarden US-Dollar Umsatz, das entspricht einem Plus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Etwas gemächlicher geht es dagegen beim Mutterkonzern zu. Der Umsatz von eBay legte um 16 Prozent auf 2,6 Milliarden US-Dollar zu. Schon als PayPal noch Teil des Online-Marktplatzes war, entwickelte sich der Bereich deutlich dynamischer als der Rest des Unternehmens. Diese Entwicklung führte letztlich zur Mitte 2015 vollzogenen Ausgliederung. Der eBay Verwaltungsrat war damals davon ausgegangen, dass die beiden Bereiche als eigenständige Organisationen besser wachsen könnten.

Und wie sieht der Markt aus

Ebay als B2C und C2C Plattform wird im wesentlichen durch den Einzelhandel bestimmt. Zu prognostizierten Wachstum äußert sich der Handelsverband HDE:

“Der stationäre Einzelhandel wächst 2018 um nominal 1,2%. Der Online-Handel
erhöht seine Erlöse um 10% auf 53,4 Milliarden Euro und steht damit für
knapp 50% des Jahreswachstums. Mittlerweile wird jeder zehnte Euro im
deutschen Einzelhandel über den Onlinehandel erlöst.” (Quelle: HDE)

Der Umsatzerlös von Amazon in Deutschland war 2016 14,148 Mrd US$ und 2017 16,951 Mrd USD$. (Quelle: Amazon)Die Zahlen für das Q1/18 liegen noch nicht vor. Der Umsatzwachstum von 2016 auf 2017 betrug bei Amazon etwas über 12%. Jedoch lassen sich die Zahlen nur schwer vergleichen, da in diesen Umsätzen auch handelsfremde Umsatzanteile inkludiert sind. Das Marketplace GMV weist Amazon nicht aus und es lässt sich auch nicht seriös näherungsweise bestimmen. Und eBay selbst weist auch kein nationales GMV aus. Fazit: Für den deutschen Markt lässt sich leider keine belastbare Zahl ermitteln.

Und das war der Earnings Call…

Den vollständigen Call könnt ihr euch hier anhören. Spannend ist die Q&A-Session zum Ende des Calls. Allerdings werden hier auch keine ‘großen’ News mehr geteilt.

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Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

4 Gedanken zu „eBay legt ordentliche Zahlen für das Q1 2018 vor: GMV bei 23.6 Mrd US$

  1. Andre

    Prognose von ebay 2,68 Mrd.

    Was ist, wenn alle Mitglieder, theorethisch, quasi “über Nacht” alle ihre Angebote beenden ?
    Dann gibt es auf ebay 0,00 Artikel. Schwierig dann mit den 2,68 Mrd.

    Amazon dagegen hätte in diesem Falle massenhaft eigene Artikel in mehreren riesigen Logistikzentren.

    Warum wird in den Medien eigentlich immer wieder verglichen zwischen Plattformbetreibern mit 0 eigenen Artikeln und Plattformbetreibern mit hunderttausenden eigenen Artikeln ???

    Antworten
  2. Christian Peter

    Nur was haben Händler davon ? Man kennt es ja , in der Politik ist es auch so. Diese sagen : ” UNS GEHT ES GUT ” – Wir Leben im Wolhlstand. Wer ist uns ? Was ist Wohlstand ? Ebay hat eine Geldmaschine entworfen wo am Ende nur einer Richtig verdient … genau wie am einarmigen Banditen. Klar gibt es immer mal wieder ein Gewinner…doch die meisten verlieren.

    Antworten

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