Am gestrigen Abend fand das pre Event zur diesjährigen eBay Open statt. Mehrere hundert amerikanische eBay Seller trafen ich in der Skyfall Launch im 64. Stock des Mandaly Bay Resort mit einer unglaublichen Aussicht über Las Vegas. Hier konnte sich die Händler ungezwungen austauschen und über die Themen sprechen die sie gerade berühren.

Das bewegt die amerikanischen Händler

Es war spannend zu erfahren was die amerikanischen Händler bewegt. Allesamt betrachten eBay als einen großartigen Marktplatz auf dem sie erfolgreich ihre Artikel verkaufen können. Kaum ein Händler klagte über Umsatzrückgänge. Im Gegenteil, die meisten Seller sehen eBay gerade an einem Wendepunkt. Durch viel Präsenz in den Medien, z.B. durch Commercials (Kurze Werbefilme) erwarten die Händler, dass die Aufmerksamkeit auf eBay steigt.

Viele der befragten Händler kaufen selbst auf eBay ein, weil sie das große und breite Artikelsortiment schätzen. Dieses finden sie nicht auf anderen Marktplätzen.

Neuwarenhändler berichten jedoch, dass Amazon der wichtigere Marktplatz für sie sei. Wohingegen Gebrauchtwarenanbieter oder Händler aus der Kategorie Sammeln & Seltenes eBay eindeutig den Vorzug vor allen anderen Marktplätzen wie z.B. auch Bonanza und Etsy geben.

Versanddauer oder Versandzeiten sind bei den meisten Händlern kein Thema. Jedoch würden sie sich ein eBay Fulfillment wünschen, denn sie sehen gerade den Versand und die Lagerung als eine Herausforderung an.

Tatsächlich gab es kaum Klagen über die Entwicklung von eBay. Lediglich ein paar Händler beklagten, dass der Handel mit Gebrauchtwaren, also die Grundidee von eBay, in den letzten Jahren etwas vernachlässigt worden sei.

Cross Border Trade ist bei den amerikanischen Sellern ein Thema. Sie versenden gerne und oft ins Ausland und versuchen an eBays Selling Program teilzunehmen.

Professionalisierungsgrad der amerikanischen Händler

Etwas überraschend ist der Umstand, dass die wenigsten Händler in den vereinigten Staaten ein Multichannel Tool wie z.B Plentymarkets, JTL oder Afterbuy nutzen. Rechnungslegung und Listingverwaltung passiert häufig ausschließlich über die eBay eigenen Plattform-Features. 

Das Einstellen des eBay eigenen Listing-Tools >Turbolister< sorgte demnach auch für ein wenig Enttäuschung bei den US-Händlern. Allerdings gibt es hierfür kostenpflichtigen Ersatz durch Drittanbieter.

Die Tool-Landschaft ist denn auch etwas vielfältiger als in Deutschland. Auf dem pre Event waren einige Toolanbieter vertreten, die ihre Anwendungen den Händlern vorstellten. Listperfectly.com ist ein Turbolister-Ersatz und sellhound.com unterstützt Fashion Händler auf recht smarte Art und Weise beim Erstellen ihrer Listings.

Das ist die Aussicht aus der Männer Toilette!

Allerdings scheinen deutsche Händler weit professioneller in der Listinggestaltung zu sein. Tatsächlich gaben viele Händler an Keywords in der Beschreibung zu platzieren. Das ist Unsinn, denn die Cassini indexiert diese nicht. Auch sind vielen Händler grundlegende SEO Taktiken unbekannt. Erst recht wussten viele nicht, dass die Funktionalität der eBay Suchmaschine durch eBay selbst veröffentlicht ist.

Fazit

Die Veranstaltung war großartig, die amerikanischen Händler sind absolut positiv gestimmt und sie verfügen über ein fantastisches Mindset. Sie klagen weniger, machen dafür aber mehr. Beeindruckt hat mich die Wissbegierde der Seller. Tatsächlich suchen die Amerikaner eher nach einer Lösung, als dass sie Probleme beklagen. Davon können WIR lernen.