Mir liegt exklusiv ein aktuelles Anschreiben der Karstadt Warenhaus GmbH an seine Lieferanten vor. In diesem Schreiben erklärt Karstadt seine kurz- und mittelfristige Digitalisierungs-Strategie, die zukünftige starke Ausrichtung auf Marktplätze und das Unternehmen fordert seine Lieferanten zur Unterstützung auf.
Karstadt setzt auf ein Marktplatzmodell
Das bedeutet, dass wir so konsequent wie nur wenige andere Einzelhändler gemeinsam mit Partnern über alle Kanäle hinweg verkaufen und Dienstleistungen anbieten wollen. Und zwar 79 Mal mitten in der Innenstadt, durch Smartphones und Apps unterwegs und durch unseren OnlineShop oder Verkaufsplattformen von zu Hause aus.
Amazon, eBay, Hood und Payment Dienste
‘Click & Collect’, die Marktplatzauftritte und die Auswahl verschiedener Payment-Anbieter spielen eine zentrale Rolle in der Neuausrichtung:
1. Durch eine „Click & Reserve“-Funktion erhalten Kunden die Möglichkeit, sich online ein Produkt zur Ansicht in eine Wunschfiliale zu liefern und zur Ansicht/Anprobe und Abholung zu reservieren – ganz so wie es ihren persönlichen Bedürfnissen entspricht.
2. Wir werden unser Warensortiment von karstadt.de auch auf anderen Plattformen, wie hood.de, Amazon, Ebay anbieten und damit einen zusätzlichen Vertriebskanal eröffnen. Eine Zusammenarbeit mit weiteren Plattformen und die Nutzung von Amazon Pay und anderen Services sind in Planung.
Nicht Kleckern, sondern Klotzen
Die Agenda ist sehr knackig. Bis Mitte Oktober sind es nur noch ein paar Tage und das Ende des November ist auch schnell erreicht. Eine sehr ambitioniertes Unterfangen.
Anders als andere Händler haben wir, u.a. durch das Hinzugewinnen von zusätzlicher externer Expertise im Verbund der Signa Retail die Möglichkeit, unsere Pläne schon kurzfristig zu realisieren. So wollen wir die Click & ReserveFunktion bereits bis zum Ende November 2017 und die Nutzung von hood.de durch karstadt.de bis Mitte Oktober 2017 umsetzen.
Und am besten jubeln jetzt alle Lieferanten
Sollten Sie wider Erwarten darauf verzichten wollen, die Digitalisierung von Karstadt
mit uns voranzutreiben, bitten wir Sie um einen entsprechenden Hinweis bis zum 13. Oktober 2017.
Dieses Marktplatz-Kasperletheater nervt doch nur! Ich will nicht möglichst viele Produkte finden, sondern ein Sortiment, daß auf meine Wünsche zugeschnitten ist. Ich erwarte eigentlich vom Händler, daß er mit seiner Fachkenntnis aus der großen Produktvielfalt die Rosinen herauspickt. Dazu gehört für mich auch, daß die Waren, die online angeboten werden, auch in den Filialen vorrätig sind – ohne Theater und Vorbestellung! Aldi beschränkt sich auf 1.500 sorgfältig ausgewählte Produkte, und ist mit dieser Strategie sehr erfolgreich.
Das ist lächerlich! Warum sollte ich mir etwas in eine Innenstadt liefern lassen wo ich erstmal hin muss, Parkplatz bezahlen, einen Ansprechpartner zur Abholung der Waren finden muss usw, wenn ich es mir genauso gut direkt nach Hause liefern lassen kann. Ich habe 6 Jahre als Promoter bei Karstadt gearbeitet und muss noch immer feststellen, dass die Führungsposition dort von Träumern besetz sind die die wirklich Probleme nicht erkennen. Das man nun das eigenen Sortiment auf fremden Handelsplattformen mitanbietet und bereits ist die dortige Proviosn zu übernehmen, zeigt ja nur das der eigene Onlineshop anscheinend nicht ausreichend funktioniert. Trotz der ach so tollen Expertise von Signa und Co. Einfach nur lächerlich…
“Warum sollte ich mir etwas in eine Innenstadt liefern lassen wo ich erstmal hin muss”
Weil man sowieso in der Stadt ist … weil man in der Stadt arbeitet und in der Mittagspause oder nach der Arbeit kurz bei Karstadt vorbei geht … weil man Kontakt mit Menschen hat und nicht mit Bots …
Es gibt schon Gründe, die für den Einkauf in der Stadt sprechen!
Das ist keine Strategie, das sind ein paar Einzelmaßnahmen und eine Absichtserklärung, mehr nicht.