So berichtet Bloomberg und Golem nimmt die News ungeprüft auf. Amazon soll in Europa keine Steuern zahlen. Diese Nachricht empört und garantiert eine reißerische Überschrift. Journalisten hüben wie drüben nutzen die Steilvorlage und bauen sich ihre eigene falsche Wahrheit. ›Amazon zahlt keine Steuern 2021 in der EU‹ ist eine Falschmeldung. Tatsächlich zahlt Amazon hunderte Millionen an Landessteuern und selbst in der Bilanz der ›Sàrl‹ sind über 100 Mio. Euro Steuerzahlungen ausgewiesen.
Es gibt sogar Fakten. Von Amazon.
Amazons EU-Ableger, die Amazon EU Sàrl, in der sämtliche ›DACH & Co.‹-Aktivitäten zusammengefasst sind, hat einen Verlust geschrieben. Dadurch entfallen Körperschafssteuerzahlungen (EINE Steuerart muss nicht gezahlt werden, andere Steuerarten sind davon nicht betroffen.) und es gibt eine Steuergutschrift. Amazon investiert seit 2010 über 100 Mrd. Euro innerhalb der EU & UK und beschäftigt mittlerweile über 200.000 Mitarbeiter. Allein in Deutschland entstehen 2022 über 6.000 Arbeitsplätze. Der gesamte Jahresabschluss für das Jahr 2021 ist im Bundesanzeiger öffentlich und kostenlos einsehbar. Gebt einfach in die Suche ›amazon‹ ein.
Die Amazon EU Sàrl zahlt für 2021 149.747.052 € an Steuern (s. 8.a). Im Übrigen lassen sich allein in Deutschland über 70 Gesellschaften (GmbHs) direkt Amazon zuordnen. Sie alle bezahlen hierzulande Steuern. Dieses zu recherchieren ist nicht schwer. Alle Daten sind im Bundeanzeiger öffentlich zugängig.
Auch Amazon ist die erbärmliche Berichterstattung anderer Medien aufgefallen
Amazon zahlt europaweit Körperschaftssteuer in Millionenhöhe
Einige Medien haben fälschlicherweise die Körperschaftssteuer, die Amazon in einer Niederlassung in Luxemburg zahlt, mit der Summe verwechselt, die Amazon europaweit zahlt.
Luxemburg, 21. April 2022 – Wir zahlen in Ländern in ganz Europa Körperschaftssteuern in Höhe von Hunderten Millionen Euro und handeln überall unter vollständiger Einhaltung der lokalen Steuergesetze.
Die jüngste Berichterstattung konzentrierte sich auf ein bestimmtes Unternehmen in Luxemburg namens Amazon EU Sarl, aber dies berücksichtigt nicht die lokalen Steuerbeiträge anderer Amazon-Unternehmen in Ländern in ganz Europa.
2015 gründete Amazon EU Sarl Niederlassungen in Großbritannien, Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien. Wir melden direkt den lokalen Steuerbehörden in diesen Ländern die Einzelhandelseinnahmen aus Verkäufen, die über diese Niederlassungen an Kunden getätigt werden, sowie die damit verbundenen Ausgaben und Steuern. In jüngerer Zeit haben wir ähnliche Filialen für die Niederlande, Schweden und jetzt Polen eingeführt, die mit der Eröffnung unserer dortigen Geschäfte zusammenfallen. Wir betreiben dieses europaweite Geschäft von unserem Hauptsitz in Luxemburg aus, wo wir über 3.600 Mitarbeiter haben und wachsen, einschließlich unseres Senior-Führungsteams.
Die Körperschaftssteuer basiert auf Gewinnen, nicht auf Einnahmen, und unsere Gewinne sind angesichts unserer fortgesetzten Investitionen in ganz Europa niedrig geblieben. Wir haben seit 2010 weit über 100 Milliarden Euro investiert , und ein Großteil dieser Investitionen fließt in Infrastruktur und Forschung, die viele tausend neue Arbeitsplätze schaffen, erhebliche lokale Steuereinnahmen generieren und kleine europäische Unternehmen mit Programmen wie Fulfillment by Amazon unterstützen.
Im vergangenen Jahr haben wir mehr als 50 neue Standorte in ganz Europa eröffnet und über 65.000 Arbeitsplätze geschaffen, wodurch wir unsere Gesamtpräsenz auf über 70 Fulfillment-Zentren, 100 Unternehmensbüros und Entwicklungszentren und 200.000 Vollzeitmitarbeiter in ganz Europa ausgedehnt haben. Viele dieser Mitarbeiter arbeiten an unseren Betriebsstandorten, wo wir eine Vielzahl von Rollen anbieten, von Robotikingenieuren und Finanzmanagern bis hin zu Mitarbeitern, die Bestellungen unserer Kunden kommissionieren und verpacken. Dies sind einige der fortschrittlichsten Arbeitsplätze ihrer Art auf der Welt, und die Menschen, die dort arbeiten, erhalten vom ersten Tag an eine hervorragende Bezahlung und ein umfassendes Leistungspaket, einschließlich eines Altersvorsorgeplans sowie einer Kranken-, Kranken- und Lebensversicherung.
Und es gibt über 185.000 in Europa ansässige Vertriebspartner, die unsere Dienstleistungen nutzen, um neue Kunden zu erreichen und ihr Geschäft auszubauen. Wir investieren stark in unsere Vertriebspartner: In Europa haben wir im vergangenen Jahr über 2,8 Milliarden Euro für Logistik, Tools, Dienstleistungen, Programme und Mitarbeiter ausgegeben, um neue Möglichkeiten zu eröffnen und den Erfolg dieser Unternehmen zu unterstützen. Tatsächlich machen kleine Unternehmen mehr als die Hälfte aller Produkte aus, die in unseren Geschäften angeboten werden. Diese Unternehmen erwirtschaften jährlich Einnahmen in zweistelliger Milliardenhöhe. Wir schätzen, dass derzeit mehr als 550.000 Menschen in unserem EU- und UK-Drittanbieternetzwerk als direkte Folge ihrer Beziehungen zu Amazon beschäftigt sind.
(Quelle: abaoutamazon.eu)
Über 70 GmbHs in Deutschland zahlen Steuern
Dann schauen wir einmal in die Bilanz der Amazon Koblenz GmbH. Diese weist in der Bilanz über 1,1 Mio. Euro an Steuerverbindlichkeiten zum 31.12.2021 aus. An Steuern aus Ertrag weist die GuV eine Zahllast in Höhe von 1,9 Mio. € aus. Schauen wir nach Bad Hersfeld so weist die dortige Amazon-Gesellschaft einen Zahlbetrag für das Jahr 2021 in Höhe von 2,7 Mio. Euro aus.
Populistischer Mist
Zu behaupten, Amazon würde in Deutschland oder der EU keine Steuern bezahlen, ist populistischer Durchfall oder anders ausgedrückt: eine Lüge. Das Schlimme dabei ist, dass sich solche False-News mannigfaltig verbreiten und in den Köpfen festsetzen. Liebe Medienschaffende, lieber Daniel Ziegener von Golem, bitte denkt selbst nach, überprüft die Fakten, bevor ihr so einen Murx in die Welt setzt. Das ist unverantwortlich.
Steuervermeidung. Ja und?
Ja, das macht Amazon, das macht ihr und das machen nahezu alle Unternehmen und Unternehmer auf unterschiedlichste Art und Weise. Das ist zulässig und nicht zu verurteilen, wenn es im Rahmen der Gesetze passiert. Legt nicht einen höheren moralischen Anspruch an andere, wenn ihr selbst nicht in der Lage seid, ihn zu erfüllen. Welcher Unternehmer hat nicht die eine oder andere Leiche in seiner Buchhaltung? Und die ist dann meisten sogar eher semi-legal.
Gott, was für ein selbstherrliches Gefasel. Und von Faktenprüfen zu sprechen in einem Text voller Rechtschreibfehler ist noch mal die Spitze.
Und natürlich sollte man “Steuervermeidung” kritisieren – dann natürlich vor allem die Legislative, die das möglich macht.
… und was hat Rechtschreibung mit Faktenprüfung zu tun? Sind das deine Argumente? Ernst muss ich dich dann nicht nehmen, oder?