Fünf Fragen an zwei Unternehmer der Zukunft: Wie der Einstieg in das Geschäft mit Endkunden gelingt – Teil I

Beim Förderprogramms von Amazon und Wirtschaftswoche („Unternehmer der Zukunft“) stehen zwei Teilnehmer vor der gleichen Herausforderung, Dennis Leißing von Berufsbekleidung Leißing aus Ibbenbüren und Lukas Winkel von awiwa aus Burbach, ein Hersteller mikrobiologischer Reinigungsmittel: Beide kommen aus dem Markt für Geschäftskunden ( B2B, Business to Business), hatten den Schwerpunkt bisher im Offline-Handel und wollen jetzt in den Markt für Endkonsumenten einsteigen (B2C, Business to Customer). Unterstützt werden sie dabei von Coach Nico Stöckel vom Handelsunternehmen Chal-Tec. Wir haben bei awiwa und Berufsbekleidung Leißing nachgefragt, wie sie vorankommen – in Teil I berichtet heute Lukas Winkel von awiwa, am Mittwoch folgt Dennis Leißing.

Was zeichnet awiwa als Unternehmen aus?

Lukas Winkel: Wir stellen die höchsten Ansprüche an unsere Produkte, aber auch an uns selbst. Unsere Maxime ist ein respektvolles und nachhaltiges Handeln – gegenüber unseren Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern, aber auch gegenüber unserer Umwelt, mit ökologischen Produkten für ein bewusstes Leben und eine gesunde Zukunft

Aktuell richtet sich awiwa vom B2B- auf das B2C-Geschäft aus – was bedeutet das für das Produktportfolio?

Lukas Winkel: Unser Produktportfolio wird für den B2C-Markt auf das Wesentliche reduziert, und wir fokussieren uns auf Produkte aus eigener Herstellung, unsere mikrobiologischen Reiniger.

Was sind dabei die größten Herausforderungen?

Lukas Winkel: Der B2C-Markt hat andere Vorschriften und höhere Kundenanforderungen, welche wir einhalten müssen, um beispielsweise nicht mit dem Verbraucherschutz in Konflikt zu geraten. Somit müssen unsere Produkte komplett überarbeitet werden und neue Etiketten, die die Pflichtangaben für das Endkundengeschäft enthalten, entworfen werden. Dazu gehört nicht nur ein neues Verpackungsdesign, sondern auch die Wortwahl der Kommunikation. Auch müssen die Anleitungen für die Produkte komplett neu geschrieben werden, und wir arbeiten daran, die Anwendungsmöglichkeiten einfach verständlich grafisch darzustellen.

Von links: Dennis Leißing von Berufsbekleidung Leißing, Coach Nico Stöckel, Catherine Demeulemeester und Lukas Winkel von awiwa sowie Chal-Tec-CEO Peter Chaljawski beim Workshop in Berlin.

Wie konntet ihr von den Video-Trainings unserer E-Commerce Experten profitieren?

Lukas Winkel: Für uns als Neuling im E-Commerce waren alle Video-Trainings sehr interessant und wichtig. Wir haben bereits viele Anregungen in unseren Maßnahmenplan einfließen lassen und arbeiten nun an der Umsetzung, wie etwa neuen Abläufen in der Logistik. So werden wir künftig FBA (Fulfillment by Amazon) nutzen und verschicken Palettenware per Spedition an das Amazon Logistikzentrum. Gleichzeitig bauen wir den Eigenversand aus für Gebinde, die die Menge von einem Liter übersteigen. Lehrreich waren die Trainings auch in Bezug auf die Internationalisierung und deren Umsetzung. Eigentlich ist alles ganz einfach: Wir müssen unsere Produkte in den Ländern rechtlich anmelden, das Etikett in die Landessprache übersetzen, das Produkt zu Amazon einsenden, Content auf Landessprache erstellen, eine Steuernummer besorgen – und los geht’s! Unser Coach Nico Stöckel von Chal-Tec hat uns empfohlen, die Umsatzsteueranmeldung in dem jeweiligen Land sofort zu machen und Kundensupport inhouse aufzubauen.

Was ist euer Ziel für die Zukunft?

Lukas Winkel: Unser Ziel ist, unsere mikrobiologischen Reiniger erfolgreich online und auch europaweit zu verkaufen. Amazon und die dahinterstehende Logistik ist ein großer Baustein in unseren Plänen für die nächsten Jahre. Die Teilnahme an „Unternehmer der Zukunft“ gibt uns guten Rückenwind und auch willkommene Aufmerksamkeit – so hat bereits die Lokalpresse über unsere Teilnahme an dem Förderprogramm berichtet.

Lukas Winkel von awiwa: „Rückenwind und auch willkommene Aufmerksamkeit.“

Ein Gedanke zu „Fünf Fragen an zwei Unternehmer der Zukunft: Wie der Einstieg in das Geschäft mit Endkunden gelingt – Teil I

  1. Bernd steiner

    Hallo Mark,

    danke für diesen wunderbaren Artikel. Ganz großes Lob an Dich. Du machst einen super Job 😉

    Heute traue ich mich mal und stelle dir zwei Fragen. Hoffe Du, die Jungs von Chal-Tec oder ein Verantwortlicher von Amazon,
    haben eine nützliche Antwort darauf.
    Bei Amazon direkt habe ich leider keine verlässliche Antwort erhalten und Ansprechpartner findet man dort leider auch nicht sehr viele.
    Daher hoffe ich mal, dass du eventuell deine Beziehungen spielen lassen kannst, falls du in diesen sehr speziellen Fall auch nicht weiter weißt 😉

    Die Internationalisierung von awiwa bringt die Anforderung mit, dass diese ihre Etiketten in die jeweiligen Landessprachen übersetzen müssen. Am sinnvollsten wäre dann auch den paneuropäischen Versand in Anspruch zu nehmen.
    Dieser spart einem viel Zeit und Kosten gegenüber einem Versand in die jeweiligen Landes-Lager von Amazon.
    Oder siehst du das anders?

    Nun der Knackpunkt:

    a) Sollte man hier gleich alle Sprachen (DE, EN, FR, IT, ES) auf ein Etikett drucken?

    ODER

    b) wäre es ratsamer, für jedes Land eigene Etiketten in jeweiliger Landessprache zu drucken?

    Laut einem Amazon-Mitarbeiter am Telefon, wäre hierbei die Gefahr, dass die Produkte im FBA-Lager versehentlich vertauscht werden.
    Das soll schon vorgekommen sein, obwohl jedes Produkt seine eigene SKU, ASIN und EAN hat!
    Ob das wirklich stimmt, kann ich aber nicht genau sagen.

    Diese Frage beschäftigt mich schon sehr lange und ich wäre wirklich froh, wenn Du darauf eine Antwort geben kannst.
    Würde mich auch freuen zu Erfahren, wie Unternehmer der Zukunft diese Hürde lösen werden!

    Dann wollte ich auch noch fragen, ob du nicht auch bei den 5 Liter Kanistern FBA machen würdest?

    Viele Grüße

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert