Die Verbreitung von Gutschein- oder Preisfehlern über mydealz ist ja bereits seit langem Alltag. Jedoch finden sich auf der Plattform auch Anleitungen zum betrügerischen Handeln, wie z. B. beim aktuellen >Toom-Markt<-Deal. Hier wurde zwar durch einen Administrator der Link gelöscht, aber in den Kommentaren findet sich doch der Gutscheincode, so dass mydealz-Nutzer ihn noch gebrauchen können. Sie berichten, dass er funktioniert.

Gutscheinfehler

Für große Konzerne scheint es schwer zu sein, alle Missbrauchsszenarien der eigenen Gutscheine wirksam auszuschließen. Daher finden sich regelmäßig – fast täglich – Hinweise bzw. Deals, die einen Gutscheinfehler bewerben. Aktuell ergibt die Suche auf der Plattform 2.527 Deals für Preisfehler und 337 Resultate für Gutscheinfehler.

Diese werden fröhlich von der mydealz-Community ausgenutzt.  Hier ein weiteres Beispiel, wie der Autovermieter SIXT um sein Geld gebracht worden ist.

Offensichtlich scheuen die großen Unternehmen negative Reputation, so dass sie vermeintliche Schummeleien nicht verfolgen. mydealz als Plattform und die dortige Community nutzen das fleißig aus.

Deutlich >krimineller< sind dann solche Deals

Immer noch aktiv ist der >Toom-Baumarkt>-Deal. Hier gibt es einen kostenlosen Weihnachtsbaum, jedenfalls dann, wenn man sich an der Schummelei beteiligt. Etwas halbherzig hat die Plattform reagiert. Der Deal ist noch online, aber der Link dazu ist gelöscht und darf auch nicht in den Kommentaren gepostet werden.

Das bedeutet aber nicht, dass damit ausgeschlossen wird, dass der Deal missbraucht wird, denn in einem Kommentar ist der Gutschein als Bild gepostet. Aus der Dealbeschreibung und einigen Nutzerkommentaren geht auch hervor, wie er zu gebrauchen ist.

Das mit diesem Deal rechtlich etwas nicht zu stimmen scheint, erkennt auch mydealz und zieht sich so gerade aus der Haftung.

Traffic um jeden Preis?

Natürlich ziehen solche Deals viele Nutzer an, die sich an den Fehlern anderer bereichern wollen.

Das ist netter Traffic, der sich verwenden lässt. Und mydealz hält diesen auch nicht gerade hinter dem Berg.

Damit bleibt die Frage

Geriert mydealz immer mehr zu einer >Schummelplattform<? Und wie sollten damit betroffene Unternehmen umgehen? Wie sieht es mit der strafrechtlichen Relevanz aus? „Also eine Anstiftung sehe ich schon mal“, beantwortete mir ein Kölner Rechtsanwalt die Frage.

„Hast den Otto-Deal wohl nicht mitbekommen …? Die Gutscheine funktionieren noch immer, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mir mehr gesichert, irgendwann kam halt doch das schlechte Gewissen durch … “, der Nutzer undealete um 22:23 Uhr.

Selbst, wenn keine strafrechtliche Relevanz vorliegt, so sind diese Praktiken fragwürdig und unseriös.

Fazit

Meiner Meinung nach macht sich die Plattform gemein mit diesen Fehler ausnutzenden und teilweise schummelnd agierenden Nutzern ihrer Community. Das sind keine netten Worte, das ist aber auch kein nettes Handeln. Eine Frage noch zum Schluss: Wer ist nun besser, die Nutzer die schummeln, oder die Plattform, welche die Möglichkeit schafft?