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Alice Weidel löst bei Galaxus einen Brechreiz aus und erfreut damit viele Kunden, sorgt aber auch für Kritik bei den AfD Fangirls und -boys

Der Schweizer Onlinehändler Galaxus hat in Deutschland mit einem Werbeclip erreicht, wofür andere Unternehmen fettes Budget benötigen: maximale virale Aufmerksamkeit, breite mediale Präsenz – und eine klare Positionierung, die zur eigenen Zielgruppe passt.

Der Spot gambelt mit Anspielungen auf die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel, und das hat einen kleinen smarten Shitstorm ausgelöst – aber vor allem eine Welle der Unterstützung und Sichtbarkeit.

Was steckt strategisch dahinter?


Der Clip, der alles auslöste

Der Werbespot zeigt eine Frau, die „Wer bin ich?“ spielt und versucht, den Begriff auf ihrem Zettel zu erraten. Ihre Fragen spielen unübersehbar auf Alice Weidel an:

  • „Bin ich queerer, als ich tue?“
  • „Bin ich in manchen Teilen Deutschlands erfolgreicher?“
  • „Wählen mich auch Idioten?“

Kurz bevor sie glaubt, „Alice …“ zu sein, bekommt sie einen Würgereiz.
Die Auflösung: „Zum Glück. Dann bin ich Galaxus.“

Das Video ging sofort viral – über 10 Millionen Aufrufe auf TikTok und YouTube.


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Der Gegenwind – und warum er für Galaxus kein Problem ist

Die AfD reagierte erwartbar empört. Worte wie „Diffamierung“, „woke Moralpredigt“ oder „geschmacklos“ fielen. Auch einzelne Nutzer verkündeten dramatisch, dass sie „nie wieder“ bei Galaxus kaufen wollten. Das haben sie vorher wahrscheinlich auch nicht.

Doch das ist für Galaxus weniger Risiko als kalkulierter Nebeneffekt.
Denn: Die Zielgruppe des Shops ist nicht das klassische AfD-Milieu.

Und damit kommen wir zur entscheidenden Einordnung.


Galaxus hat hier einen Volltreffer gelandet

Unternehmen tun sich oft schwer damit, klare Kante zu zeigen – aus Angst, bestehende Kundengruppen zu verärgern oder Umsätze zu verlieren. Eine politische Positionierung kann immer heikel sein, vor allem wenn sie gegen mögliche Vorlieben der eigenen Zielgruppe geht.

Aber genau das ist hier nicht der Fall.
Galaxus hat viel eher das Gegenteil gemacht:

Sie haben einen Move gesetzt, der exakt zur eigenen Käuferstruktur passt, und damit einen 100-%-Treffer gelandet.

Warum?

  • Die Zielgruppe ist jung, urban, digital.
  • Diese Zielgruppe reagiert positiv auf klare Wertehaltung.
  • Humorig-provokante Werbung ist Teil der Galaxus-Markensprache.
  • Viele Verbraucher kannten Galaxus vorher gar nicht – jetzt tun sie es.

Und die Resonanz zeigt:
Dieser Spot wurde in genau der Community gefeiert, die Galaxus erreichen wollte.

Kurz gesagt:
Das Unternehmen wusste offensichtlich, dass dieser Clip nicht aneckt, sondern einschlägt – und zwar bei den richtigen Leuten.


Warum dieser Schritt strategisch so gut ist

Galaxus schafft mit diesem Clip gleich mehrere Dinge gleichzeitig:

  • Massive mediale Reichweite weit über die eigenen Kanäle hinaus.
  • Positionierung in einem Markt, der von Amazon dominiert wird – jede Differenzierung zählt.
  • Emotionale Bindung zu einer Zielgruppe, die Haltung honoriert.
  • Aufmerksamkeit auch von Personen, die Galaxus bisher nicht kannten.

Kurz: Dieser Clip ist kein mutiger Zufallsakt, sondern eine strategisch perfekte Entscheidung. Galaxus beweist, wie politische Anspielungen funktionieren können, wenn sie:

  • zur Marke passen,
  • zur Zielgruppe passen
  • und bewusst kalkuliert eingesetzt werden.

Der Spot erzeugt Aufmerksamkeit, stärkt die Marke und trifft genau die Tonalität, die die Zielgruppe erwartet – und feiert.

In einem Markt wie Deutschland, in dem die meisten Händler risikoscheu und politisch neutral bleiben, setzt Galaxus ein Signal:
Klare Haltung ist kein Risiko, wenn man seine Kunden versteht – sie kann ein Wettbewerbsvorteil sein.


Und der Autor feiert das Video richtig ab. Ich habe noch nie bei Galaxus eingekauft. Aber wegen dieses Clips lege ich mir gleich ein Konto an. So was von #welldone and #morelikethat♥️

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