Die Auswirkungen der Trump-Zölle auf China-Plattformen wie Shein und Temu sind dramatisch. Die neuesten US-Zölle auf chinesische Waren haben deutliche Spuren hinterlassen – insbesondere bei den E-Commerce-Giganten Shein und Temu. Während diese Plattformen zuvor massiv von der sogenannten “de minimis”-Regelung profitiert haben, zeigt sich nun ein markanter Umsatzrückgang seit der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, diese Zollbefreiung abzuschaffen.
Laut Bloomberg Second Measure, die Kredit- und Debitkarten Daten analysieren, verzeichnete Shein einen Umsatzeinbruch von bis zu 41 %, während Temu bis zu 32 % an Umsatz verlor – und das innerhalb nur einer Woche nach der Zollankündigung. Was bedeutet das für den grenzüberschreitenden E-Commerce und für Plattformbetreiber weltweit? Hier eine umfassende Analyse.
Was ist passiert? – Das Ende der „de minimis“-Regel
Bisher konnten chinesische Händler und Plattformen wie Shein und Temu von der sogenannten „de minimis“-Regel profitieren. Diese Regel besagte, dass Pakete mit einem Wert unter 800 USD zollfrei in die USA eingeführt werden konnten. Dadurch konnten die Plattformen direkt an US-Verbraucher liefern, ohne hohe Zollkosten zu haben. Ein klarer Vorteil gegenüber klassischen Importeuren und Einzelhändlern, die aufwändigere Verzollungsprozesse durchlaufen müssen.
Trump hat jedoch angekündigt, dass dieses Privileg abgeschafft wird. Zwar ist die Regelung noch nicht in Kraft getreten, doch bereits die Ankündigung hat bei Verbrauchern eine deutliche Reaktion ausgelöst. Viele Käufer fürchten plötzlich anfallende Zusatzgebühren, was sich direkt auf die Umsätze von Shein und Temu ausgewirkt hat.
Die direkten Auswirkungen auf Shein und Temu
Shein: Ein massiver Umsatzeinbruch
- Umsatzrückgang: bis zu 41 % in nur fünf Tagen nach der Ankündigung
- Das Unternehmen hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Abhängigkeit von China zu reduzieren
- Produktion wird vermehrt nach Vietnam verlagert, um die Zollkosten in den USA zu minimieren
Temu: Umsätze fallen um bis zu 32 %
- Die Verkaufszahlen von Temu sind um bis zu 32 % gefallen – ein starker Einbruch für eine Plattform, die bislang stark gewachsen ist
- Temu hat mit einer neuen Strategie reagiert: Einführung eines „Half-Custody“-Modells, das den Einfluss auf die chinesische Lieferkette reduziert
Besonders bemerkenswert: Dieser Umsatzrückgang entspricht ungefähr dem üblichen Rückgang nach Weihnachten, jedoch geschah er außerhalb der Saison, was auf einen direkten Zusammenhang mit den Zöllen hindeutet.
Warum reagieren die Käufer so stark?
Obwohl die neue Regelung noch nicht in Kraft ist, zeigt sich bereits eine deutliche Verunsicherung bei den US-Konsumenten. Gründe dafür könnten sein:
📌 Angst vor zusätzlichen Gebühren – Viele Käufer befürchten unerwartete Zoll- oder Abwicklungsgebühren.
📌 Logistische Unsicherheiten – Erste Meldungen, dass die US-Post keine Pakete aus China mehr annehmen könnte, führten zu Verwirrung.
📌 Marktwandel & Konkurrenz – Die Unsicherheit könnte US-Käufer dazu bewegen, sich stärker lokalen Alternativen zuzuwenden.
Langfristige Konsequenzen für den E-Commerce
🔹 Neue Produktionsstandorte außerhalb Chinas
Shein hat bereits begonnen, seine Produktionsstätten in andere asiatische Länder, insbesondere Vietnam, zu verlegen. Dies könnte langfristig dazu führen, dass mehr chinesische Händler ihre Fertigung außerhalb Chinas ansiedeln, um hohe Zölle zu vermeiden.
🔹 Höhere Preise für Endkunden?
Falls die zusätzlichen Zölle tatsächlich durchgesetzt werden, könnte dies bedeuten, dass Plattformen wie Shein und Temu ihre Preise anheben müssen. Das würde ihre größte Stärke – ultragünstige Preise – gefährden und sie in einen direkteren Wettbewerb mit westlichen Anbietern bringen.
🔹 Auswirkungen auf die gesamte Plattform-Wirtschaft
Das Ende der „de minimis“-Regel könnte weitreichende Folgen für Amazon, eBay und andere internationale Plattformen haben. Auch westliche Händler, die sich auf Dropshipping aus China spezialisiert haben, verlieren hier einen wichtigen Vorteil.
Politische Unsicherheiten & Verzögerungen
Die Umsetzung der neuen Zollregelung verläuft chaotisch:
- Zunächst kündigte die US-Regierung an, dass die US-Post keine Pakete aus China mehr annehmen würde – nur um diese Entscheidung innerhalb eines Tages wieder zu revidieren.
- Trump erklärte, dass die tatsächliche Umsetzung der neuen Regel verschoben wird, bis Systeme zur Tarifabrechnung etabliert sind.
Diese Unklarheiten bedeuten, dass die vollständigen Auswirkungen der Reform erst mit Verzögerung spürbar sein werden.
Fazit: Große Umwälzungen für den grenzüberschreitenden Handel
Die Trump-Zölle setzen Plattformen wie Shein und Temu massiv unter Druck. Kurzfristig sind:
✅ Umsatzeinbrüche von bis zu 41 % bei Shein und 32 % bei Temu bereits sichtbar.
✅ Verlagerung der Produktion nach Vietnam als Notlösung.
✅ Verunsicherung bei Kunden, was sich auf die Kaufentscheidungen auswirkt.
Langfristig müssen sich chinesische Plattformen anpassen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig eröffnet dies Chancen für westliche Händler, die nun von weniger preisaggressiven Konkurrenzprodukten aus China profitieren könnten.
Wie sich die Situation weiterentwickelt, hängt davon ab, wie konsequent die USA die neuen Zölle umsetzen und welche Gegenmaßnahmen China ergreift. Eines ist sicher: Der internationale E-Commerce bleibt ein hochspannendes Spielfeld! 🚀