Das Statistische Bundesamt hat die Einzelhandelszahlen für den Januar 2022 veröffentlicht. Der stationäre Einzelhandel darf sich über befriedigende Zahlen freuen. Die Zahlen des Online- und Versandhandels sehen allerdings viel schlechter aus.
»Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Januar 2022 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 2,0 % und nominal (nicht preisbereinigt) 3,0 % mehr umgesetzt als im Dezember 2021. Nach dem Umsatzrückgang im Dezember 2021 konnte sich der Einzelhandel somit zum Jahresbeginn trotz weiterhin geltender 2G-Regeln erholen. Mit einem realen Plus von 10,3 % und einem nominalen Anstieg um 14,2 % lag der Einzelhandelsumsatz im Januar 2022 auch deutlich höher als im Januar 2021. Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 lag der Einzelhandelsumsatz im Januar 2022 real, kalender- und saisonbereinigt 4,1 % höher«, so das Amt.
Nicht vergessen dürfen wir die Mehrwertsteuersenkung im zweiten Halbjahr 2020. Verbraucher haben daher Anschaffungen vorgezogen, sodass das erste Quartal 2021 schwach ausfiel.
»Der Internet- und Versandhandel verzeichnete im Januar 2022 gegenüber dem Vormonat ein leichtes Umsatzminus von 0,7 %. Im Vergleich zum Januar 2021 verlor er sogar 9,0 %, lag aber mit +26,4 % weiterhin deutlich über dem Niveau vom Februar 2020«, berichtet die Behörde weiter.
Kommentar
Die Zahlen verheißen für das laufende Jahr nichts Gutes. Zwar sehen wir immer noch ein Plus von 26,4 % aber das reduziert sich in den letzten Quartalen deutlich. Sehr sichtbar ist das an den schlechten Vergleichsergebnissen zum Vorjahr. Diese waren wegen der abgelaufenen Steuersenkung eh schwach.
Der Hype ist vorbei. Das sollte bei jedem Händler die Erkenntnis sein. Das bedeutet dann aber auch, dass ihr möglicherweise eure Prognosen (Forcasts) korrigieren müsst. Gerade wenn ihr gegenüber Banken berichtet, solltet ihr rechtzeitig eure neuen Zahlen nachliefern.