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data-url übernommen. Die Prompts & Links werden automatisch erstellt.JTL-Servicepartner bietet Tool für Fake-Bewertungen an – JTL schaut weg
„Ich war entsetzt. Ein offizieller JTL-Servicepartner bietet ein Tool an, mit dem Händler automatisch Fake-Bewertungen erzeugen können. Und JTL listet ihn weiterhin in seinem Partnerverzeichnis.“ – so schildert ein Händler seinen Fund, der uns auf den Fall aufmerksam gemacht hat.
Das Tool: „AI Reviews“ von Erock Marketing GmbH
Die Erock Marketing GmbH, offizieller JTL-Software-Servicepartner, bietet ein Plugin mit dem Namen „AI Reviews“ an. Laut Produktbeschreibung generiert das Tool mithilfe künstlicher Intelligenz automatisch Fake Produktbewertungen – direkt im JTL-Shop.
Bewertungen sollen also nicht mehr von echten Kunden stammen, sondern von einer KI geschrieben werden, um das Vertrauen potenzieller Käufer zu erhöhen. Das Tool präsentiert sich dabei als Zeitersparnis und Conversion-Booster.
Der Anbieter schreibt sinngemäß, das Plugin könne „realistische Bewertungen“ erzeugen, inklusive Sternebewertung und Text.
👉 Quelle: Erock Marketing GmbH – AI Reviews Plugin
👉 JTL-Servicepartner-Eintrag: JTL-Servicepartner Erock Marketing GmbH
Warum das problematisch ist: Fake-Bewertungen sind illegal
Fake Bewertungen – egal ob von Menschen geschrieben oder durch KI generiert – sind unzulässig und wettbewerbswidrig.
Das ergibt sich aus mehreren Rechtsgrundlagen:
1. § 5 UWG – Irreführung durch Täuschung
Fake-Reviews täuschen Verbraucher über die tatsächliche Qualität eines Produkts. Damit liegt ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht vor.
→ Händler riskieren Abmahnungen, Unterlassungserklärungen und Bußgelder.
2. § 3 Abs. 3 UWG i.V.m. Nr. 23 Anhang (Schwarze Liste)
Dort heißt es ausdrücklich, dass es unlauter ist, „falsche Angaben über die Motive oder die Identität von Bewertenden zu machen“.
3. § 3a UWG – Rechtsbruch
Verstöße gegen Marktverhaltensregeln – z. B. gegen Informationspflichten oder Transparenzvorgaben – können ebenfalls abgemahnt werden.
4. Plattformrichtlinien
Auch Google, Amazon, Trusted Shops und Shopify untersagen ausdrücklich die Verwendung gefälschter oder manipulierter Bewertungen. Händler riskieren nicht nur rechtliche, sondern auch vertragliche Konsequenzen – bis hin zur Kontosperrung. Ironischerweise fordert JTL sogar auf gegen Fake Bewertungen vorzugehen „Helft mit, das Problem Fake-Bewertungen anzugehen!“. Das klingt verlogen. Und ist es auch, wenn unterstellt wird, dass die Frittenbude JTL Kenntnis von diesem Tool hat.
JTL trägt Verantwortung – und versagt
Dass ein Anbieter ein solches Tool entwickelt, ist schon fragwürdig.
Dass JTL ihn als offiziellen Servicepartner listet, ist dagegen inakzeptabel.
Denn Händler dürfen davon ausgehen, dass die in JTLs Partnerverzeichnis gelisteten Dienstleister seriös, geprüft und rechtssicher arbeiten. Sie suggeriert Vertrauen.
Wenn also ein offizieller Partner ein rechtswidriges Tool anbietet – und JTL nicht reagiert –, dann gefährdet JTL direkt seine Händler.
Das ist nicht das erste Mal. Schon beim Modern-Solution-Fall zeigte sich:
JTL agiert nur, wenn der öffentliche Druck zu groß wird. Verantwortung für Händler? Fehlanzeige.
Händler werden in die Abmahnfalle geführt
Viele JTL-Händler wissen gar nicht, dass sie sich mit solchen Tools strafbar machen oder sich einer Wettbewerbsverletzung schuldig machen könnten.
Sie vertrauen darauf, dass JTL-Partner geprüft und seriös sind.
Wenn diese Partner dann mit „AI-Bewertungen“ werben, bringt das Händler in eine rechtliche Abmahnfalle – mit potenziell hohen Kosten.
Bewertung: Verwerflich und gefährlich
Dieses Beispiel zeigt, wie verantwortungslos JTL mit seiner Partnerauswahl umgeht.
Entweder hat man dort nicht geprüft, was Partner auf ihren Seiten bewerben – oder man duldet es. Beides ist gleichermaßen verwerflich.
Ein offizieller Partner, der Fake-Reviews als Dienstleistung verkauft, und ein Hersteller, der das ignoriert – das ist ein Schlag ins Gesicht jedes seriösen Onlinehändlers.
Fazit
Ein offizieller JTL-Partner bietet ein Tool an, das klar gegen geltendes Recht verstößt – und JTL reagiert nicht.
Das ist kein Ausrutscher, sondern wahrscheinlich Systemversagen.
Es ist Zeit, dass JTL Verantwortung übernimmt – und Partner überprüft, bevor Händler in die Falle tappen.
❓ FAQ: Fake-Bewertungen, KI & rechtliche Risiken (Stand 2025)
Was ist das „AI Reviews“-Tool der Erock Marketing GmbH?
Das Plugin „AI Reviews“ ist ein JTL-Shop-Erweiterungstool, das automatisch Produktbewertungen mithilfe von Künstlicher Intelligenz erzeugt. Es generiert Sternebewertungen und Textbewertungen – ohne echte Kundeninteraktion. Damit werden künstlich positive Rezensionen erstellt.
Sind automatisch erzeugte Bewertungen erlaubt?
Nein. Egal ob KI-generiert oder manuell erstellt: Gefälschte Bewertungen sind eine Täuschung des Verbrauchers und verstoßen gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). Sie gelten als Irreführung (§5 UWG) und sind abmahnfähig.
Warum sind Fake-Reviews so gefährlich für Händler?
Sie führen zu rechtlichen Abmahnungen, Imageschäden und möglichen Sperrungen auf Marktplätzen. Auch Zahlungsdienstleister oder Bewertungsplattformen können Konten sperren, wenn manipulierte Bewertungen entdeckt werden.
Welche Verantwortung trägt JTL?
JTL listet den Anbieter als offiziellen Servicepartner. Händler dürfen daher annehmen, dass dieser seriös arbeitet. Tut er das nicht, entsteht eine indirekte Haftungskette, weil JTL durch die Partnerlistung Vertrauen suggeriert. Die Nichtreaktion von JTL ist moralisch fragwürdig und potenziell geschäftsschädigend für Händler.
Was kann ein Händler tun, wenn er so ein Tool nutzt?
Unbedingt sofort deaktivieren! Zudem sollten bereits generierte Fake-Reviews gelöscht werden. Wer bereits abgemahnt wurde, sollte umgehend einen Fachanwalt für Wettbewerbsrecht einschalten.
Was droht bei einem Verstoß?
Abmahnungen, Unterlassungserklärungen, Vertragsstrafen, Schadensersatzforderungen und negative PR. Bei systematischem Einsatz können auch Marktplätze Konten sperren.
Welche Gesetze greifen?
Vor allem das UWG (§3, §3a, §5), die EU-Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken sowie Plattformrichtlinien (z. B. Trusted Shops, Google, Amazon). Auch DSGVO kann betroffen sein, wenn personenbezogene Daten fiktiv verwendet werden.
Wie erkennt man Fake-Reviews?
Ungewöhnlich viele 5-Sterne-Bewertungen in kurzer Zeit, stereotype Wortwahl, fehlende Käufe oder anonyme Nutzer. Tools wie ReviewMeta oder Fakespot helfen bei der Analyse.
Was ist erlaubt?
Nur echte, freiwillige Kundenbewertungen, die aus einem realen Kauf oder einer Dienstleistung stammen. Authentische Bewertungsanfragen dürfen automatisiert verschickt werden – aber der Inhalt der Bewertung muss vom Kunden kommen.
Wie sollte JTL reagieren?
JTL sollte den Partner umgehend sperren, prüfen und klare Richtlinien zur Partnerverantwortung veröffentlichen. Fehlverhalten zu ignorieren, untergräbt das Vertrauen der Händlergemeinschaft.
Was kann man als Community tun?
Missstände melden (an Wortfilter, Wettbewerbszentrale oder JTL selbst), um öffentlichen Druck aufzubauen. Händler sollten sich in Gruppen austauschen und gemeinsam für Fairness eintreten.
Wie schützt man sich langfristig?
- Transparente Bewertungsrichtlinien im Shop
- Verifizierte Bewertungsplattformen (z. B. Trusted Shops, Google Reviews)
- Keine Eigenbewertungen oder KI-generierten Texte
Wie kann man echte Bewertungen fördern?
Nach dem Kauf freundlich um Feedback bitten, Anreize durch Rabattcodes oder kleine Extras schaffen – aber ohne Zwang oder Manipulation.
Wie reagiert die Rechtsprechung auf KI-generierte Texte?
Gerichte behandeln KI-generierte Fake-Reviews wie manuell verfasste Fälschungen. Auch die Haftung liegt beim Shopbetreiber, nicht beim KI-Hersteller.
Kann KI legal genutzt werden?
Ja, für interne Analysen, Textvorschläge oder SEO – aber nicht für fingierte Bewertungen oder Testimonials.
Wie prüfen Plattformen auf Fake-Reviews?
Automatische Mustererkennung, IP-Tracking, Kaufhistorienabgleich, linguistische Analyse – große Plattformen erkennen Unregelmäßigkeiten immer besser.
Wie häufig sind Fake-Bewertungen?
Laut EU-Kommission enthalten rund 55 % aller Online-Bewertungen Anzeichen von Manipulation. KI hat diese Quote weiter erhöht.
Wie sieht der moralische Aspekt aus?
Fake-Reviews untergraben das Vertrauen in den E-Commerce insgesamt. Sie schaden ehrlichen Händlern und verzerren den Wettbewerb.
Was ist die Position von Wortfilter?
Wortfilter setzt sich klar gegen Betrug, Manipulation und unseriöse Anbieter ein. Tools, die Fake-Bewertungen fördern, werden öffentlich benannt und kritisiert, um Händler zu schützen.
📅 Stand: 2025 – Quellen: UWG, EU-Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken, Trusted Shops, Wettbewerbszentrale, Wortfilter-Recherche

Update 6.10.2025:

Nach Veröffentlichung meines Beitrages ist die Seite still und klammheimlich verändert worden. Jetzt mit fadenscheinigen Hinweisen. Damit ist die illegale Absicht der eRock Marketing GmbH sehr deutlich angezeigt.





Übrigens, die Rechtschreibung auf
https://erock-creations.de/jtl/plugins/ai-reviews
ist unter aller Sau. Ich frager mich, wer da kauft?
„Unser neustes und innovatives Plugin erstellt durch den Einsatz künstlicher Intelligenz Produktrezessionen.“
Produktrezensionen waren vermutlich gemeint?
„Mit Review Connect kannst du deine Produktbewertungen von Trusted Shops & Co ganz einfach in deine Produkte importieren und erhöst dadurch den Kaufanreiz.“
Erhöst Du bis in die Hose…
Vielleicht sollte JTL mal unter den Service Partnern ein paar Duden oder Apps für Rechtschreibprüfung verlosen? *scnr*
Apropos Bewertungen:
JTL hat vor einiger Zeit die Bewertungsfunktion seiner Blogbeiträge deaktiviert. Warum wohl? Das sind dann zwar keine Fake-Bewertungen, aber ich bekomme durchaus mit, dass viele Unternehmen auch auf Plattformen wie Trustpilot, Kununu und sogar auf Trustedshops Bewertungskosmetik betreiben, indem man schlechte Bewertungen löscht oder nach schlechtem Kunden-Feedback eben keine Aufforderung zur Bewertung verschickt.
Leider gehört immer öfter Lug und Betrug auch zum Onlinehandel. Ob nun bei Bewertungen, Retouren oder bei Preisangaben, es macht immer weniger Spass, online zu kaufen.
Wundert Dich bei JTL noch irgendwas?
Die frisieren doch auch, wie viele andere Unternehmen, ihre Bewertungsprofile bei z.B. Trustpilot und Kununu. Wenn man unter https://de.trustpilot.com/review/www.jtl-software.de/transparency sieht, dass JTL fast 50% der Bewertungen gemeldet hat – weil sie negativ waren, nicht weil sie unwahr oder rechtswidrig gewesen wären – hat das schon ein Geschmäckle.
Daneben ist auch gut auffällig zu sehen, dass im November 2024 mal eben binnen weniger Tage 24 (!) 5 Sterne-Bewertungen dazukamen. Da war am 14. November 2024 das eBay JTL MeetUp in Köln, das für die Teilnehmer zwar kostenlos war, aber dafür hat man wohl bei den Teilnehmern um gute Bewertungen gebettelt. Danach fing JTL an, systematisch schlechte Bewertungen „wegschiessen“ zu lassen, so dass der TrustScore stark nach oben ging.
Seit Januar 2025 überwiegen dennoch jeden Monat die negativen Bewertungen. In den Monaten, wo Bewertungen gänzlich fehlen, waren wahrscheinlich primär negative Bewertungen und die wurden alle weggeschossen. Sowas erledigen Händlerbund & Co. oder irgendwelche anderen Kanzleien ja inzwischen ab 20-30 Euro je Bewertung, indem sie z.B. eine angebliche „Rechtswidrigkeit“ der Bewertung konstruieren und dem Bewertungsportal mit Klage drohen. Mit irgendwelchen einmalig mit passenden Textbausteinen erstellten Mail- oder Brief-Vorlagen geht das wohl in der Masse kostendeckend.
Wenn es bei Kununu zu weit unter dem Durchschnitt der Branche geht, dann spannt man den gleichen Mitarbeiter für eine gute Bewertung ein, der wohl auch bei dem oben erwähnten Event „beraten“ aka verkauft hat:
https://www.kununu.com/de/jtl-software3/bewertung/9bf2b446-62ae-4a56-bdd4-b09751919164
Klingt ziemlich nach Matti H.:
– „Typischer Sales Job, keine Riesen Abwechslung aber das weiß man ja vorher.“
– „Gehalt wird ungefragt erhöht, man muss nicht immer betteln gehen wie bei anderen Arbeitgebern. Alles total fair und branchenüblich.“
– „Als POC habe ich nie irgendwelche Benachteiligung oder ähnliches erfahren.“
Die Dauer von ca. 10 Jahren und das Merkmal „PoC“ passt genau dazu, das kann man u.a. auch Linkedin nachvollziehen.
Wie ehrlich seine Kommunikation ist, wird auch belegt:
– „JTL genießt einen hervorragenden Ruf im allgemeinen aber es gibt immer auch Kunden die negative Erfahrungen gemacht haben.“
Klar, wenn man die Bewertungen regelmäßig aufhübschen und die ca. 50% negativen Bewertungen wegschiessen läßt, dann kann man sowas behaupten. Aber ehrlich und wahr ist es halt dann trotzdem nicht. Das sollten Interessenten berücksichtigen, wenn er ihnen als Sales-Kontakt etwas von JTL verkaufen soll.
Nach Vorfällen wie seinerzeit u.a. mit eBakery und mit Modern Solution, wundert mich nun der Vorfall mit EROCK Marketing GmbH auch nicht. Schließlich geht es nicht um Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit, sondern primär um wirtschaftliche Kennzahlen, die erreicht werden sollen, ob nun bei JTL selbst oder bei den Service Partnern von JTL.
Wenn ich das so lese, dann ist
„Gehalt wird ungefragt erhöht, man muss nicht immer betteln gehen wie bei anderen Arbeitgebern. Alles total fair und branchenüblich.“
bei JTL laut Kununu aber sonst nicht zu lesen. Eher, dass in anderen Abteilungen eher nichts erhöht wird. Ultimativer Tipp also für Bewerber bei JTL also: fangt im Sales an, dann habt ihr wenigstens vorübergehend einen typischen Sales Job mit laufend ungefragten Gehaltserhöhungen 😀