ECC KÖLN und Lengow untersuchen in einer neuen Studie die Wahrnehmung von asiatischen Händlern im Netz und zeigen: Die Herkunft eines Onlinehändlers wird von Konsument:innen kritisch hinterfragt. Rund zwei Drittel umgehen bewusst Anbieter aus Asien. Aber: Die Konkurrenz ist nicht zu unterschätzen – deutsche Händler müssen sich wettbewerbsfähiger aufstellen und mit Transparenz punkten.
Herkunft von Anbieter und Produkt beeinflusst Kaufverhalten
Ein Produkt nicht kaufen, wenn klar wird, dass der Verkäufer aus dem asiatischen Ausland kommt? Ja – sagen 55 Prozent der Befragten. Dabei sind es vor allem Frauen, die asiatischen Anbietern kritisch gegenüberstehen: Einmal bei einem asiatischen Onlinehändler eingekauft, würden nur 35 Prozent dies erneut tun, bei den Männern ist es rund die Hälfte (53 %). Besonders skeptisch stimmen die Konsumentinnen und Konsumenten asiatische Onlinemarktplätze wie AliExpress und Co. Die bekannten Namen OTTO, Amazon oder Zalando überzeugen weitaus mehr, vor allem in puncto Rücksendungen, Datenschutz und Vertrauen in das Angebot. Für rund zwei Drittel der Konsument:innen (66 %) wird der Standardcheck der Herkunft des Anbieters beim Kauf über diese Plattformen überflüssig. Der wahre Konkurrenzkampf mit chinesischen Anbietern findet also dort statt!
Händler wünschen mehr Kontrolle
82 Prozent der befragten deutschen Onlinehändler sehen den steigenden Preiskampf auf asiatischen Billigplattformen als Herausforderung an und finden es zunehmend schwer, sich dagegen zu positionieren. Die größten Fragen kommen bei den meisten Händlern bei der Wahl der für sie geeigneten Plattform auf, sowie in puncto Pflege von Kunden- und Produktdaten. So investiert aktuell rund die Hälfte der befragten Händler bereits in den Ausbau von digitalem Know-how, Produktdatenpflege und digitalen Vertriebswegen. Denn nur durch eine professionelle E-Commerce-Strategie mit einer transparenten Präsentation und Beschreibung der Produkte, insbesondere mit Blick auf Herkunft und Datenschutz, können deutsche Händler sich von der asiatischen Konkurrenz abgrenzen.
„Es ist wichtig, dass Händler ihren Käufer:innen einfach und transparent den qualitativen Unterschied zu Billigprodukten aus Asien klarmachen, vor allem auf Marktplätzen. Dazu müssen gerade Produktdaten gepflegt und optimiert und Informationen zu Produkten schnell beantwortet werden. Sich von der Konkurrenz abzuheben, gerade aus dem Ausland, ist auf den großen Marktplätzen extrem wichtig, denn dort spielt die Herkunft der Verkäufer für die Kunden:innen keine so große Rolle, da bereits ein großes Vertrauen herrscht“, empfiehlt Oliver Bogatu, Country Manager DACH bei Lengow.
@Stephan So ist es leider -man befindet sich auf gutem Weg bei der EU. Wir hatten dort mal eine Petition gestartet. 6 Jahre zur Antwort hat man gebraucht. Dann ging die Sache in den Petitionsausschuß und es wurde festgestellt, dass wir mit unserem Vorschlag richtig liegen und der aktuelle Ablauf falsch sei. Nur als Ergebnis ist uns mitgeteilt worden, dass man den bisherigen Ablauf beibehalten werden.
Naja, wie sich Europa wappnen kann? Ganz klar: mit mehr Regulatorien und noch mehr Gesetzen und viel viel mehr Richtlinien gegen die eigenen Firmen, siehe Energiereffizienzrichtlinien und Verpackungsgesetze. Erst wenn der letzte innereuropäische Selbstständige vernichtet wurde, schläft es sich gut in Brüssel.
Das weiß z.B. Amazon schon lange – und versucht, die Identität und Bewertung des Händlers so gut wie es rechtlich zulässig ist, zu verstecken.
Der ursprüngliche Plan, die Händler-Identität gänzlich auszublenden (so wie früher in den USA) ist zum Glück nicht aufgegangen.