Die Defizite der meisten Amazon-FBA-Aufkäufer wurden ja bereits hinreichend bewertet. Es fehlt Know-how, Infrastruktur und oft auch Daten. Naheliegend also , dass Tool-Anbieter oder Agenturen das Ziel einer Übernahme werden können. So hat nun der Aggregator SellerX das Tool ReviewMeta übernommen. Und es bleibt anzunehmen, dass dieses nicht die letzte Übernahme sein wird, die wir am Markt sehen werden.

SellerX Übernahme von ReviewMeta

(Quelle: Wortfilter.de Screenshot)

ReviewMeta ist ein Tool, welches bei Amazon abgegebene Rezensionen untersucht und so ›Fake Bewertungen‹ aufdeckt. Es ist ursprünglich dazu entwickelt worden, Verbrauchern dabei zu helfen, nicht authentische Bewertungen zu identifizieren. Ihr könnt es als Browser-Extension oder über die Website bedienen. ReviewMeta ist ein kostenloser Service. Dabei sammelt das Tool neben Rezensionsdaten noch eine Vielzahl anderer Informationen, welche zur Bewertung einzelner Seller und Produkte wertvoll sein können.

SellerX Übernahme von ReviewMeta

(Quelle: Wortfilter.de Screenshot)

Sowohl von SellerX also auch von ReviewMeta waren keine Details zur Übernahme zu erfahren. Man scheint sich in Schweigen zu hüllen und es hat den Anschein, dass diese Übernahme unter dem Radar erfolgen sollte. Denn eigentlich ist gerade SellerX dafür bekannt, nahezu jede News medienwirksam in den Markt zu pressen. Hier geschieht das nicht.

Und was machen die restlichen Aufkäufer?

Sowohl bei Thrasio also auch bei Perch ist bekannt, dass sie Technologie oder Infrastruktur eingekauft haben. Das werden nicht die einzigen bleiben. Nach Wortfilter exklusiv vorliegenden Informationen befindet sich mindestens ein weiterer Aggregator im Gespräch mit einer großen Amazon-Agentur. Neben den Sellern geraten also auch immer mehr Technologie- und Infrastrukturanbieter in den Fokus der Aufkäufer.

Es fehlt den Aufkäufern an Expertise, Know-how, Technologie und Infrastruktur

Das, was zunächst unisono von allen Buden verneint wurde, zeigt sich scheinbar nun sehr deutlich. Alle Defizite lassen sich eben nicht mit Personal schnell ›in house‹ aggregieren. Was bleibt dann am Ende des Tages? Der Zukauf. Selbst eine Größe wie Thrasio kündigte kürzlich an, in Europa sein eigenes Logistiknetzwerk aufzubauen. Im Übrigen sind eben diese Fakten der Grund, warum langfristig Unternehmen wie BBG oder KW-Commerce die Nase vorn behalten werden. Sofern sich das Machtgefüge nicht durch unerwartete Aufkäufe ändert.