Seit Entstehung des amerikanischen Geschäftsmodells, Amazon-Buden aufzukaufen, sieht sich nahezu jede Aufkäuferfirma berufen, groß loszuposaunen, dass man mehr, noch mehr und überhaupt ganz viel Kohle eingesammelt hat. Dabei ist das die unwichtigste Meldung überhaupt.

Wir alle wissen: Geld ist derzeit billig. Eine nette Idee reicht aus und die Dollars kommen von den Investoren angeflogen.

Aber warum glauben diese ganzen Frittenbuden, dass es irgendjemanden – außer vielleicht ein paar ahnungslose Journalisten – interessiert, dass sie viel Zaster (vermeintlich) auf dem Konto haben. Dass dem tatsächlich nicht so ist, ist ein anderes Thema. In den meisten Fällen sind solche Ankündigungen nur die Bekanntmachung, dass die Aggregatoren auf Kredite zurückgreifen können. Nice.

Das was aber zur Bewertung der Performance aus Händlersicht wichtig ist, wird meistens verschwiegen.

Warum wohl? Kurz und knapp: Weil es eben keine Erfolgsmeldungen gibt. Nichts. Gar nichts. Und vor diesem Hintergrund nervt die Nachrichtenaufblaserei. Diese fucking News dürften eigentlich gar keine mediale Erwähnung finden, weil sie mal eben schön Dinge wichtig machen, die es nicht wert sind. Sie leiten unsere Wahrnehmung in die Irre.

Ja, aber was ist nun wichtig? Ganz einfach: Die Performance! Selbst der größte geistige Branchentiefflieger weiß, dass Amazon gerade mit seiner Logistik ›struggelt‹. Das wird auch noch andauern. Also will ich wissen, ob die Frittenbuden eigene Logistik können.

Ist das einzige Leistungsversprechen der Buden, die neuen Brands ausschließlich auf Amazon zu skalieren, dann würde ich mir Sorgen machen. Die Aufkäufer verkaufen uns für doof. Denn das Versprechen geht nur auf, wenn ihr vorher nicht in der Lage wart, den Marketplace richtig zu bespielen. Wie seht ihr das? Wart ihr eher doof oder wusstet ihr, was ihr tut? Verdammt nochmal, wichtig ist doch, dass die Companies verstehen, euch international auf zig Kanälen rauszubringen. Das macht Sinn & ist zu verstehen.

Operative Expertise: Hey, wir alle wissen, dass es nicht einfach ist, den Marketplace zu beherrschen und zu steuern. Können das die Deppen überhaupt, die euch gerade aufkaufen wollen? Gibt es einen Track-Record? Nein, die meisten bleiben ihn schuldig.

Brand Performance: Viel Blabla und Bullshit, aber tatsächlich sieht es anders aus. Den einen wird ab und an mal der Account suspendiert, die anderen erzählen gar nichts. Und der US-Branchenprimus kommt mit gerade mal 12 Aufkäufen in 1.5 Jahren um die Ecke und hat gerade ein Desaster beim Onboarding einer Möbel-Brand erlebt. So ist das, wenn man nicht darauf hören will, was einem der Verkäufer mitgibt.

Bringen wir es auf den Punkt: Es sind verdammt viele Luftpumpen im Markt aktiv. Das wäre an sich nicht schlimm, wenn sie euch nicht in Bedrängnis bringen würden. Was ist nun, wenn sie die zweite Hälfte des Verkaufspreises nicht zahlen können (wollen), weil sie eure Ex-Brand nicht zum Fliegen bekommen haben? Tja, dumm gelaufen. Nicht für die Aggregatoren, für euch.

Und damit sind wir am Schluss beim ›Pudels Kern‹: Liebe Medienmachende, liebe Seller und auch Aufkäufer, kommuniziert und beachtet die richtigen Leistungskennzahlen und hört auf, ständig Schwachsinn in den Markt zu blasen. Bullshit sucks!

ERGO

Wir brauchen ECHTE Parameter, die uns erlauben, eure AUFGEPUMPTEN Leistungsversprechen zu bewerten. Seid fair. Seid ehrlich. YM2C.

PS: Ich will hier keine echten Frittenbuden beleidigen. Sorry for that.