Die Herusforderung:
Viel anspruchsvolle Arbeit und zu wenig Mitarbeiter an Bord. Für eine Festkraft reicht der Reibach noch nicht und auch das Arbeitsaufkommen ist zu gering um dauerhaft fest einzustellen. Was also machen?
Vor diesem Problem stehen viele kleine und mittlere Händler die nicht, durch eine fette Fremdfinanzierung auf mächtig Kohle zurückgreifen können. Es muss also eine Lösung her, die flexibel ist, die Arbeit erledigt wird, und die finanzierbar ist.
In meiner eigenen Praxis habe ich 2 Möglichkeiten genutzt: Ich habe Studentenjobs und Praktika ausgeschrieben.
Einfach so mal ne Anzeige aufgeben, einstellen und loslegen klappt nicht. Das gibt Frust auf beiden Seiten. Ein paar Herausforderungen müsst Ihr als Chefs schon meistern.
Was soll der Neue machen?
Das habt ihr mit Sicherheit alles im Kopf, aber da gehört es nicht hin. Ihr müsst es aufschreiben, also eine große Liste, Plan oder Dokumentation schreiben. Nur so weiß der Studierende auch wo der “Hammer hängt”.
Praktikanten können auch durchaus einmal etwas größere Projekte in Angriff nehmen. Ich ließ einen Praktikanten z.B. meine gesamte Packstraße planen und eine Praktikantin zeichnete sich alleine für unsere DIN/ISO Zertifizierung verantwortlich.
Auch Umschüler, die Ihre Ausbildung bei Bildungsträgern machen, müssen Praktika ableisten. Diese eignen sich hervorragend zur Unterstützung bei den Tagesarbeiten in der Verwaltung, Buchhaltung oder um Kundenservice.
Wo soll er denn arbeiten?
Ich hatte die Herausforderung, dass ich zu wenig Arbeitsplätze zur Verfügung hatte. Das bedeutete, es mussten sich mehrere Arbeitsplätze geteilt werden und die Studenten arbeiteten meistens auch von zu Hause. Das empfand ich als großartig. Wichtig ist aber: Er muss auf Eure Rechner kommen, d.h. ihr solltet “Remote” können. Da der Studierende auch Zugriff auf Eure Server braucht vergesst eines nicht: Passwortsicherheit.
Das Vertrags- und Anmeldejedöns
Meldet die Studies richtig an und prüft den Studentenausweis. Dieser wird gerne mal gefälscht und führt dann bei Euch zu Nachzahlungen. Das ist unangenehm. Denkt auch an Verträge. Verträge sind dazu da, dass man sich verträgt. Es kann immer mal sein, dass ihr einen Studenten mehr arbeiten lasst, als er darf. Das könnt ihr mit einem “internen” Stundenkonto ausgleichen.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Ich habe dieses Zeiterfassungstool genutzthttps://mite.yo.lk/ Es ist einfach, günstig und online verfügbar. Arbeitet ein Student nicht im Betrieb, so ist eh schon Vertrauen nötig. Das Tool gibt auch aber auch die Möglichkeit Projekte nach zu kalkulieren und hilft auch bei zukünftigen Aufgaben den Zeitaufwand besser einzuschätzen.
Wo findet Ihr Studierende und Praktikanten?
Studenten und Praktikanten könnt ihr über die Jobbörse des Arbeitsamtes finden. Anzeigen sind kostenlos. Für Studenten ist auch dasStellenwerk eine gute Anlaufstelle. Für nicht akademische Praktika könnt ihr euch an die Bildungsträger wenden. Hier die für NRW.
So und was zahlt Ihr den Studenten und Praktikanten so?
Studenten kosteten während meiner Zeit zwischen 8.50Euro und 15.00 Euro. Praktikanten habe ich freiwillig 750 Euro pro Monat pauschal gezahlt. Die nicht akademischen Praktikanten waren kostenlos, sie wurden von der Agentur für Arbeit bezahlt. Aber auch hier könnt ihr einen “oben drauf” legen.
Wer bewirbt sich denn so alles?
Neben deutschen Studenten und Praktikanten bewerben sich eine Vielzahl ausländischer Studierender. Auch wenn das Deutsch noch verbesserunsgwürdig ist, mit Englisch kommt ihr meistens weiter. Und oftmals haben sie eine sehr hohe Motivation und kommen bereits mit einer sehr guten IT Ausbildung an. Gleiches gilt für Praktikanten.
Was gibt es denn sonst noch so zu beachten?
Bei den nicht akademischen Praktikanten braucht ihr einen Mitarbeiter der eine Ausbildungsbefähigung hat. Hier sind die Bildungsträger und die IHKs aber auch sehr großzügig. Da reicht auch mitunter ein Nachweis, dass ihr euren Job lange genug macht.
Bei den akademischen Praktikanten empfiehlt es sich ggf. auch direkt an den Lehrstuhl des Fachbereichs zu wenden den ihr besetzen wollt. Die Dozenten und Pofs hängen dann eure Stelle aus oder sprechen Studierende direkt an.
Grundsätzlich seit ihr nur bedingt verspflichtet die Praktikanten zu vergüten. Ich empfehle aber euch nicht “knausern zu lassen”.
Gerade mit den akademischen Praktikanten habe ich großartige Erfahrungen gemacht. Wenn ihr Aufgaben vergebt, dann durchaus anspruchsvolle. Es entsteht eine WIN/WIN Situation. Die Studierenden sind froh ihr Wissen praktisch anzuwenden und ihr erhaltet geniale Ergebnisse.
Denkt dran: Der Erfolg von euren Projekten hängt zunächst einmal von eurer Vorbereitung ab. Habt ihr gute Ausgaben definiert, habt ihr eine gute Doku geschrieben, hat der neue Mitarbeiter Zugang zu euren Daten? Das sind im Groben die Parameter die ihr bei euch im Griff haben solltet.
Sind Studenten und Praktikanten denn eine Möglichgeit gegenüber Festangestellten Kräften?
Ja, ja und nochmals ja. Studierende bieten euch als Unternehmer eine flexible Lösung an, auf akademisches Wissen und Fähigkeiten zurück zu greifen ohne dass ihr bis auf “die Unterhose ausgezogen” werdet. Klar werdet ihr ab einer gewissen Größe nicht mehr auf Studenten, sondern auf Festkräfte setzen, aber für den Anfang und für kleinere und mittlere Projekte sind sie eine optimale Ergänzung.