Ob PayPal im Moment für jeden Händler eine gute Lösung ist, werden wohl einige PayPal-Händler-Kunden infrage stellen. Augenblicklich häufen sich Beschwerden von Händlern in meiner Facebook-Gruppe, dass PayPal die Auszahlungsbeträge stark einschränkt.
Was ist passiert?
Händler erhalten von PayPal solche Nachrichten: „Wir haben die Verarbeitung Ihrer eingehenden Zahlungen geändert. Von jetzt an sind jeden Monat die ersten 45.000,00 EUR Ihrer eingehenden Zahlungen sofort verfügbar. Zum jetzigen Zeitpunkt haben Sie xx % des Limits erreicht. Alle eingehenden Zahlungen über diesem Betrag werden für 21 Tage einbehalten. Sofern es keine Probleme mit Ihren Bestellungen gibt, wird das einbehaltene Geld nach 21 Tagen automatisch freigegeben.”
Was tun: Anhebung des PayPal Limits?
Onlinehändler, die nun versuchen dieses Limit zu erhöhen, erhalten nicht selten eine Ablehnung mit vorformulierten Texten. Einige berichten in meiner Facebook-Gruppe aber auch, dass sie erfolgreich waren: „War bei uns das Gleiche, per Mail die Erhöhung beantragt, in der gleichen Sekunde die Mail mit der Absage, Grund: Wir bieten noch nicht lang genug PayPal an. Angerufen, Nummer der entsprechenden Abteilung bekommen, dort angerufen, 5min mit dem Herrn unterhalten, er hat nach zwei Stunden zurückgerufen, sofortige Erhöhung auf das Dreifache der ersten Summe. Alles gut.“ Meine Empfehlung: Ruft bei PayPal an!
Warum macht PayPal das?
Ich habe PayPal um Stellungnahme gebeten. Meine Vermutung ist, dass PayPal im Hinblick auf stark steigende Umsätze im Weihnachtsgeschäft global Risikovorsorge betreibt. Hierzu sind Automatismen eingeführt worden, die nicht immer die „Realität“ treffen. Dazu gehören auch die automatischen Mailabsagen zur Erhöhung des Limits.
Ist das Vorgehen von PayPal unüblich?
Nein, absolut nicht. In China z. B. ist es üblich, dass Händler zunächst eine sehr hohe „Security Fee“ leisten (jd.com ab 25.000 US$). Vor diesem Hintergrund sind Auszahlungslimits, wie sie PayPal nun auch bei uns eingerichtet hat, verkraftbar und moderat.
Aber Kritik gibt es trotzdem
Ich kann den kolportierten Grund verstehen, weswegen PayPal Umsätze einbehält, aber nicht verständlich sind die Automatismen. Diese scheinen nicht zu funktionieren. Händler bewerten die Limits als zu hoch und oft als existenzgefährdend. Eine automatische Anhebung der Auszahlungsgrenze funktioniert nicht. Die Ablehnungsgründe sind sachlich falsch und nicht nachvollziehbar. Belegt ist die Fehlfunktion durch den Erfolg, den die meisten Händler einstreichen, wenn sie sich telefonisch um eine Anhebung bemühen. Bei individueller Betrachtung der jeweiligen Accounts, kommt PayPal offensichtlich zu einer völlig anderen Einschätzung des Risikos und das Limit wird wieder angehoben.
Unter dem Strich bedeutet das: PayPal hat hier schlecht gearbeitet. Anstatt von vorneherein eine realistische, account-basierte Risikoeinschätzung vorzunehmen, hat der Zahlungsdienstleister hier lasch und oberflächlich agiert. Das ist schade, hat der Händler doch im Moment alle Hände voll mit der Abwicklung des Saisongeschäfts zu tun.
Auch wenn es in diesem Bereich immer wieder Veränderungen gibt, steigt das Interesse dieses zu nutzen immer weiter an, weil es den meisten doch beim Thema Zahlungsmethode eine gewisse Sicherheit gibt.
Hallo! Ich habe mal eine grundsätzliche Frage zum PayPal-Verkäuferkonto: Überweist mir PayPal mein PayPal-Guthaben oder bekomme ich von PayPal eine Einzugsermächtigung? Ich frage deshalb, weil ja bei einer Einzugsermächtigung theoretisch die Möglichkeit seitens PayPal besteht, die Lastschrift zurückbuchen zu lassen. Vielleicht kann mir da jemand helfen.
Sehr guter Beitrag !
Der Grund, dass gerade in der (Vor-)Weihnachtszeit abgezockt wird, ist eindeutig.
Dass aber auch alteingesessene und renomierte Shopbetreiber die schon viele Jahre dabei sind, mit über einen Kamm geschoren werden, ist mir unverständlich.
Bei Shops die vor Weihnachten wie die Pilze aus dem Boden schießen ist es klar dass sowas gemacht werden muss. Hier sollte sowieso eher eine Auszahlung in Intervallen stattfinden, ähnlich von Amazon. So wäre das Geld noch sicherererer.