Laut US-Medienberichten ist der bekannte Amazon-FBA-Aufkäufer Thrasio ins Straucheln geraten. CNBC berichtet von Problemen mit den Finanzen. Deshalb ist ein geplanter SPAC-Deal erst einmal auf Eis gelegt worden. Ein SPAC ist ein Mantelunternehmen, das an der Börse zunächst Geld einsammelt, um es dann in ein Unternehmen zu investieren bzw. es zu übernehmen.

Wie jetzt bekannt wurde, strebte Thrasio noch dieses Jahr einen SPAC-Deal an. Dieser dient zum Einsammeln weiterer Mittel. Neben der kolportierten Herausforderung innerhalb der Finanzen gibt es offensichtlich auch Querelen in der Führungsetage. Nur drei Monate nach Amtsantritt hat der CFO bereits das Unternehmen verlassen. Thrasio wird jetzt von einem Interims-CFO geführt. Letzten Monat verabschiedete sich dann auch noch der Co-Gründer und Co-CEO aus dem Aggregator. Thrasio wird nun alleine von Carlos Cashman – was für ein Name – gelenkt.

Vom Unternehmen war zu hören, dass sie nie feste Pläne für einen SPAC-Deal angekündigt haben. Nach eigenen Angaben hat Thrasio bis jetzt über 200 Marken übernommen mit circa 22.000 Produkten. Allerdings überwiegend in den USA, in Europa und Deutschland glänzt zwar der Name, aber mit Übernahmen will es hierzulande nicht so gelingen. Gerade einmal 12 Marken stehen in den Büchern.

Hinzukommend muss auch berichtet werden, dass die Übernahmen hier in Deutschland nicht reibungslos abliefen. Es gab große Herausforderungen bei der Integration und Logistik, z. B. einer Möbelmarke. Vor allem hat Thrasio aber unter den Lagerbeschränkungen zu leiden. Es fehlt eine eigene Logistik, wie sie etwa die Wettbewerber KW-Commerce oder BBG bereits seit Jahren haben.

Bei Thrasio scheint es also im Augenblick alles andere als rund zu laufen!