Heute erhielten Amazon Seller eine Mail, dass die geplante Umstellung ihres Amazon Kontos auf die Basisrichtlinie für Rücklagen sich erneut verschoben wird. Die neue Rücklagenrichtlinie tritt nicht wie geplant am 3. April in Kraft, sondern verschiebt sich auf den 18. September. Das ist bereits die dritte Fristverlängerung durch Amazon. Amazon Händler begrüßen die Entscheidung.

Amazon Rücklagenrichtlinie, darum geht es

Alte Amazon Konten waren in der Lage sich Geld sehr schnell auf ihr Bankkonto auszuzahlen. Jüngere Accounts durften ihr Geld erst nach dem Lieferdatum plus 7 Tagen auf ihr Bankkonto überweisen (kurz DD+7). Ältere Konten konnten also schneller über Liquidität verfügen als jüngere Seller. Die nun anstehende Veränderung der Rücklagenrichtlinie sollte diese >Ungerechtigkeit< ausgleichen. Alle Amazon Händler unterliegen dann identischen Auszahlungsbedingungen.

In der Vergangenheit führten aber die Ankündigungen zu großen Herausforderungen bei den älteren Händlern. Denn durch die Veränderung wird ihrem Business eine große Menge Liquidität entzogen. Daher gab es bereits in der Vergangenheit Verschiebungen der Umstellungsfrist. Bei größeren Händlern bedeutet die Veränderung der Frist mitunter ein Liquiditätsverlust in Millionenhöhe.

Amazon Rücklagenrichtlinie

(Quelle: Screenshot zur Verschiebung der Amazon Rücklagenrichtlinie)

Amazon hat also bereits in der Vergangenheit den Seller Bedenken hinsichtlich der Cashflow Problematik Rechnung getragen und die Frist zur Einführung der Rücklagenrichtlinie verschoben.

Warum die erneute Fristverlängerung zur Einführung der Amazon Rücklagenrichtlinie?

Amazon äußert sich hierzu nicht in der Seller Benachrichtigung. Es ist aber davon auszugehen, dass das Unternehmen die Belange und Sorgen der Seller in seinen Entscheidungen berücksichtigt. Gegenwärtig sehen wir im Onlinehandel ein schwieriges Marktumfeld. Umsätze sind rückläufig und Händler kämpfen teilweise um ihre Existenz.

“Verkäufer, die nach August 2016 registriert wurden, haben seit sieben Jahren diese Rücklagenrichtlinie. Durch diese Änderung werden unsere Rücklagenrichtlinien für alle Verkäufer im Vereinigten Königreich und in der EU vereinheitlicht und es wird sichergestellt, dass Verkäufer über ausreichende Mittel verfügen, um finanzielle Verpflichtungen wie Produktrücksendungen oder Kundenreklamationen zu decken.”, so Amazon in der Mail.

Dieses Jahr stehen neben der unerfreulichen wirtschaftlichen Situation aber auch noch andere Umstellungen auf dem Plan, wie z.B. die Einführung von DAC7. Die Umstellung käme also denkbar ungelegen.

Amazon hat ein Herz für Händler, endlich

Der September ist Beginn der heißen Jahreszeit. BFCM und andere Events welche Cash bei Händlern in die Kasse fließen lassen, sind ein wesentlich besseres Umfeld mit Cashflow Herausforderungen klar zu kommen.

Aus Unternehmenskreisen war zu erfahren, dass Amazon tatsächlich alle diese Umstände bedacht hat und in der Konsequenz die Frist verschoben hat.

Danke Amazon, du hast ein herz für Händler. Endlich und weiter so!