Shop-Software ist ein Dauerbrenner. Es gibt unterschiedlichste Lösungen – und der Wettbewerb zwischen den Anbietern ist enorm. Aber: Die Wahl der richtigen Software hängt nicht davon ab, wo du deinen Shop betreibst, sondern davon, welche Art von Produkten du verkaufst.
Ein zentraler Faktor ist dabei die Produktkomplexität: Je mehr Optionen, Varianten oder Konfigurationsmöglichkeiten du deinen Kunden bieten willst, desto anspruchsvoller muss dein Shopsystem sein.
Produktkomplexität entscheidet über die Softwarewahl
Die bekanntesten Anbieter, Shopify und Magento (heute Adobe Commerce), verfolgen unterschiedliche Ansätze:
- Shopify: Einfach zu bedienen, keine Programmierkenntnisse nötig. Basisfunktionen können per Apps erweitert werden. Ideal, wenn du schnell und unkompliziert starten möchtest – aber: die Möglichkeiten zur tiefgreifenden Individualisierung sind begrenzt.
- Magento: Extrem flexibel, aber technischer. Magento ist Open Source, benötigt Programmier-Know-how und wird mit Add-ons schnell teuer. Dafür ist es perfekt, wenn du komplexe Anforderungen an deinen Shop hast.
Kurz gesagt:
Je komplizierter deine Produkte – desto eher solltest du eine leistungsfähigere, anpassbare Software wie Magento in Betracht ziehen.
Wo Shopify punktet: Fashion, Care & Grocery
In Kategorien mit geringer Produktkomplexität dominiert Shopify klar:
- Fashion: 21 % der Mode-Shops setzen auf Shopify.
- Care Products (Pflegeprodukte): 19 % Shopify-Anteil.
- Grocery (Lebensmittel): 17 % nutzen Shopify.
Warum? In diesen Kategorien unterscheiden sich Produkte oft nur durch Varianten wie Größe, Farbe oder Duft. Komplizierte Konfigurationen sind selten notwendig.
Interessant:
Gerade im Lebensmittelbereich wird die Sache jedoch schnell anspruchsvoller – z.B. durch Lagerbestände in Echtzeit oder Frische-Indikatoren. Hier gewinnt Magento mit einem Anteil von 10 % leicht an Boden.
Magento: Die Wahl für Technik, DIY und komplexe Shops
Dort, wo Produkte viele Eigenschaften, Zubehör oder Konfigurationsmöglichkeiten bieten, liegt Magento vorn:
- Electronics: 10 % Marktanteil für Magento.
- DIY (Selbermachen, Werkzeuge, Baumarkt): 11 % setzen auf Magento.
Wenn du also komplexe Produktstrukturen abbilden musst – beispielsweise verschiedene Modelle, Kompatibilitäten oder Materialvarianten – führt an einer flexiblen Lösung wie Magento kaum ein Weg vorbei.
Was ist mit Salesforce?
Salesforce spielt in Nischen eine starke Rolle – nämlich überall dort, wo es um Kundenerlebnis, Markenbindung und Personalisierung geht. In Standardkategorien wie Fashion, Care oder Grocery ist der Anteil geringer, aber große Marken und Experience-getriebene Unternehmen setzen auf die CRM-Integration von Salesforce Commerce.
Fazit: Wähle deine Shop-Software nicht blind
Wenn du gerade darüber nachdenkst, deine Shop-Software auszuwählen oder zu wechseln, solltest du dir eine Frage stellen:
Wie komplex sind meine Produkte – heute und in Zukunft?
- Verkaufst du einfach strukturierte Produkte, bei denen Kunden wenig wählen oder konfigurieren müssen? → Dann ist Shopify eine sehr gute Wahl.
- Bietest du komplizierte, erklärungsbedürftige oder stark individualisierbare Produkte an? → Dann solltest du unbedingt auf eine flexible Lösung wie Magento setzen.
Denke immer daran: Dein Shopsystem muss nicht nur heute passen – es muss mit deinem Wachstum und deinen Produktideen Schritt halten.
Hm, da fehlen aber noch verschiedene Shop-Systeme?
Interessant wäre für viele Shopbetreiber und Startups vielleicht mal eine Liste der Systeme, die wirklich noch Open Source sind und das ohne Fußangeln nach dem Schema Shopware, OXID & Co. sind und welche nicht.
Ich habe mir neulich u.a. modifiedshop mal wieder angeschaut und das Frontend ist IMHO schon bereits irgendwo zwischen Gambio und Shopware 4/5 angekommen. Ich werde dazu mal wieder einen Testshop aufsetzen und gucken, was sich im Backend getan hat und wofür das System aktuell und zukünftig tauglich ist.