Die Ausgaben eurer Kunden für Konsum sind auch im Jahr 2021 noch immer um 5% niedriger als 2019, also der Zeit vor der Pandemie. Das zeigt vor allem, dass die Zuwächse im Onlinehandel vor allem durch Verschiebungen wegen der Lockdowns zustande gekommen sind.
Nicht alle Konsumausgaben konnten online kompensiert werden
Der Rückgang im Jahr 2021 ist unter anderem auf den Lockdown im 1. Quartal 2021 sowie auf weitere Corona-Beschränkungen zum Jahresende zurückzuführen. Die privaten Haushalte konsumierten in diesen Phasen nicht wie gewohnt, die Konsumausgaben brachen ein. Mit den Lockerungen gaben die Konsumentinnen und Konsumenten wieder mehr Geld aus.
Sättigungseffekte bei Ausgaben für Möbel und Autos
Wohl auch aufgrund der befristeten Mehrwertsteuersatzsenkung im zweiten Halbjahr 2020 kauften die privaten Haushalte damals verstärkt langlebige Gebrauchsgüter. So stiegen beispielsweise die preisbereinigten Konsumausgaben für Einrichtungsgegenstände wie Möbel im Jahr 2020 insgesamt um 4,5 %. Nach dem Ende der Mehrwertsteuersatzsenkung waren bei diesen Ausgaben Sättigungseffekte zu beobachten: Die Ausgaben für Einrichtungsgegenstände gingen im Jahr 2021 um 1,7 % zurück, für langlebige Gebrauchsgüter insgesamt um 4,8 %.
Bei den preisbereinigten Ausgaben für Kraftfahrzeuge waren neben Sättigungseffekten auch Lieferengpässe ein Grund für den starken Rückgang von 11 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit lagen im Jahr 2021 die Konsumausgaben der privaten Haushalte für Kraftfahrzeuge 16 % unter dem Vorkrisenniveau im Jahr 2019.
Einordnung
Insgesamt zeigt das Konsumverhalten sinkende Lust auf Ausgaben bei den Verbrauchern. Im Bereich Dienstleistungen sind die Ausgaben bereits auf das Niveau von 2015 gefallen.
Neben den festgestellten Sättigungseffekten haben wir aber auch noch weitere Einflüsse, die stark auf die Ausgabebereitschaft der Verbraucher 2022 wirken werden. Das sind die steigenden Preise, immer noch die Pandemie, die kriegerischen Ereignisse und natürlich Material-/Beschaffungsengpässe.
Alles in allem eine sehr unsichere Situation aus Blickrichtung eurer Kunden. Daher solltet auch ihr euch auf ein nicht so starkes Jahr einstellen.
Quelle: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/03/PD22_112_811.html