Amazon FBA-Erstattung: Händler müssen massive Verluste fürchten?
Amazon-Händler müssen sich auf eine der größten Änderungen im FBA-Programm seit Jahren einstellen. Ab dem 31. März 2025 (anstatt 10. März 2025) tritt eine neue Richtlinie in Kraft, die regelt, wie Erstattungen für verlorene oder beschädigte Waren in den Amazon-Lagern berechnet werden.
Was auf den ersten Blick wie eine harmlose Anpassung erscheint, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als eine der drastischsten Gebührenerhöhungen in der Geschichte von FBA. Händler können nicht mehr den vollen Verkaufswert erstattet bekommen, sondern nur noch eine Erstattung basierend auf den Beschaffungskosten.
Doch das größte Problem ist die Intransparenz der neuen Regelung. Händler wissen nicht genau, wie Amazon die Erstattungsbeträge berechnet – und es drohen erhebliche finanzielle Verluste, wenn sie ihre Daten nicht rechtzeitig im Seller Central pflegen.
(Quelle: https://sellercentral.amazon.de/seller-forums/discussions/t/f15946ec-a987-4c16-a3a6-a2af3cddafaf)
Erstattung künftig nur noch auf Basis der Beschaffungskosten
Bislang erhielten Händler bei Verlust oder Beschädigung eines Produkts durch Amazon eine Erstattung, die sich am Verkaufswert orientierte. Diese Praxis ändert sich nun radikal.
📌 Was genau ändert sich?
- Amazon erstattet künftig nur noch die Beschaffungskosten, also den Großhandelspreis oder die Produktionskosten eines Produkts.
- Kosten für Versand, Importzölle und Abwicklung werden nicht mehr berücksichtigt.
- Händler müssen die tatsächlichen Beschaffungskosten manuell im Seller Central hinterlegen.
- Falls keine Daten vorhanden sind, schätzt Amazon die Kosten selbst anhand „ähnlicher Produkte“.
⚠️ Warum ist das problematisch?
- Die meisten Händler kalkulieren mit einer Mischkalkulation – Erstattungen auf Verkaufsbasis halfen bisher, Verluste auszugleichen.
- Amazon bietet keine Transparenz, wie genau die Schätzungen erfolgen.
- Händler müssen selbst aktiv werden, um Verluste zu minimieren – tun sie das nicht, erhalten sie möglicherweise deutlich weniger Geld als ihnen zusteht.
Warum Händler jetzt unbedingt ihre Beschaffungskosten hinterlegen müssen
Die neue Regelung bringt eine große Gefahr mit sich: Händler, die ihre tatsächlichen Beschaffungskosten nicht rechtzeitig in Seller Central hinterlegen, müssen sich auf niedrigere Erstattungen einstellen.
📌 Was musst du jetzt tun?
- Gehe in Seller Central zu „Beschaffungskosten verwalten“.
- Trage für jedes Produkt den tatsächlichen Beschaffungspreis ein.
- Aktualisiere diese Daten regelmäßig, besonders wenn sich Einkaufspreise ändern.
💡 Tipp:
Achte darauf, dass du realistische Beschaffungskosten angibst. Wenn Amazon deine Kosten als zu hoch eingeschätzt betrachtet, könnten sie trotzdem eine eigene Berechnung anstellen.
🚨 Händler, die hier nicht aktiv werden, riskieren drastische Verluste!
Warum die Änderung eine verdeckte Gebührenerhöhung ist
Diese Anpassung ist nicht nur eine Verschlechterung für Händler, sondern auch eine massive Gebührenerhöhung durch die Hintertür.
📌 Warum?
- Verluste und Schäden in Amazon-Lagern sind an der Tagesordnung. Händler berichten immer wieder über verschwundene oder beschädigte Artikel.
- Bisher konnte man sich darauf verlassen, dass Amazon den Verkaufswert erstattet – das half, die Marge stabil zu halten.
- Jetzt müssen Händler die Differenz aus eigener Tasche zahlen, was besonders für Produkte mit hoher Gewinnspanne problematisch ist.
Wer ist besonders betroffen?
🔹 Händler mit zerbrechlichen oder empfindlichen Produkten (z. B. Glaswaren, Elektronik, Keramik).
🔹 Produkte mit niedrigen Herstellungskosten, aber hohem Verkaufspreis (z. B. Schmuck, Mode, Nahrungsergänzungsmittel).
🔹 Private Label- und Eigenmarken-Händler, die selbst produzieren und höhere Margen erzielen.
💡 Klar ist: Jeder FBA-Händler wird auf die eine oder andere Weise betroffen sein.
Warum ist die Kommunikation von Amazon so intransparent?
Besonders bemerkenswert ist, wie schlecht diese Änderung kommuniziert wurde.
📌 Auffälligkeiten:
- Amazon hat die Änderung zunächst mit wenig Aufmerksamkeit veröffentlicht.
- Die Nachricht über die Verschiebung auf den 31. März 2025 wurde im Seller Central gepostet – hatte aber wenig Aufrufe.
- Viele Händler scheinen die Tragweite dieser Änderung noch nicht erkannt zu haben.
Warum kommuniziert Amazon diese massive Änderung so leise? Vielleicht, weil sie genau wissen, dass diese neue Regelung viele Händler in finanzielle Schwierigkeiten bringt.
Was Händler jetzt tun sollten, um Verluste zu vermeiden
🔹 Beschaffungskosten sofort im Seller Central hinterlegen!
🔹 Regelmäßige Überprüfung der Erstattungen nach Inkrafttreten der neuen Regelung.
🔹 Beschwerden sammeln: Falls Erstattungen unfair berechnet werden, sollte die Händler-Community gemeinsam Druck auf Amazon ausüben.
🔹 Alternativen zu FBA prüfen: Eventuell lohnt es sich, mehr Kontrolle über die eigene Logistik zu behalten.
💡 Fazit:
Diese Änderung ist keine harmlose Anpassung, sondern eine tiefgreifende Veränderung, die Händler viel Geld kosten kann. Es ist dringend notwendig, dass Händler jetzt aktiv werden, um ihre Verluste zu minimieren.
Wer nicht schnell handelt, wird von der größten Gebührenerhöhung aller Zeiten eiskalt erwischt.
📢 Diskutiert mit: Was haltet ihr von dieser Änderung? Hat Amazon damit endgültig den Bogen überspannt?
Die letzten verzweifelten Schachzuege, um die verbliebenen Haendler auszupluendern. Und das duerften, nach Abwanderung zu Shopify, immer weniger werden.
Die Beschaffungskosten an Amazon melden, seid IHR IRRE ??!!
Mein Vorschlag: den Verkaufspreis als Beschaffungskosten hinterlegen, das dürfte dem Algorytmus erst einmal reichen.
Irgendwann wird es Zeit hier Organklagen gegen Amazon zu forcieren, die die Nichtigkeit von derartigen Festsetzungen zum Ziel haben.
Der Firma muß es ja mächtig schlecht gehen, wenn sie die Händler derartig “auslutscht”…..