Wir alle kennen das leidige Thema: Irgendjemand muss zu Hause bleiben, weil ein Paket kommen soll. Und häufig kann man nicht mal das Zeitfenster eingrenzen, in dem es klingelt, da sich oft nicht an die angekündigten Zeiten gehalten wird. Eine Abstellgenehmigung könnte eine Lösung für dieses Problem sein. Doch wusstest du, dass das Ganze auch zu Problemen führen kann?
Was ist eine Abstellgenehmigung?
Eine Abstellgenehmigung ist ein Vertrag, der mit dem Paketdienst geschlossen wird. Bei DPD und DHL geht das online, bei Hermes muss das entsprechende Formular per Post verschickt werden oder einem Zusteller mitgegeben werden.
Die Genehmigung bewirkt, dass der Zusteller, wenn du nicht zu Hause bist, das Paket an einen vorher definierten Ort abstellen darf. Das kann zum Beispiel eine Garage oder ein Gartenhaus sein. Bei DHL muss der Abstell-Ort einige Auflagen erfüllen, so sollte er sich auf deinem Privatgrundstück befinden, frei zugänglich und für Dritte nicht einsehbar sein.
Wer haftet für die abgestellten Pakete?
Hermes gibt auf der Info-Seite zur Abstellgenehmigung an, dass der Empfänger die Sendung nicht unterschreiben muss. Das ist mit der Aussage gleichzusetzen, dass der Paketbote den Empfang der Sendung bestätigt und danach der Empfänger haftet.
Die anderen Paketdienste zeigen sich weniger transparent. Allerdings lassen sich allgemeingültige Aussagen zur Abstellgenehmigung recherchieren, nach denen nach der Abstellung des Pakets der Empfänger haftet. Geht das Paket also verloren, sprich es wird geklaut, hast du keinen Anspruch auf eine erneute Sendung.
Alles in allem besteht beim Erteilen einer Abstellgenehmigung also die Gefahr von nervenzehrenden Verhandlungen mit dem Online-Händler und dem Paketdienst. Und selbst wenn du das Geld vom Händler zurückbekommen solltest, wäre das gegenüber dem Online-Shop ja in gewisser Weise ziemlich unfair.
Welche Alternativen gibt es?
Es gibt diverse Alternativen zur Abstellgenehmigung, die aber nicht alle von allen Paketdiensten angeboten werden. Die DHL bietet hier den besten Service: Die Sendung kann an einen Nachbarn übergeben werden oder in eine Filiale oder Packstation eingeliefert werden. Außerdem gibt es noch die DHL-Paketkästen – Briefkästen für Pakete. Diese sind aber ziemlich teuer. Weiteres Problem: Andere Paketdienste können auf den Kasten nicht zugreifen, man bindet sich also sozusagen an die DHL.
Hermes bietet auch die Lieferung in die Filiale und die Abgabe an Nachbarn. Bei DPD erhält man den gleichen Service. Außerdem bieten Hermes und DPD, wie die DHL, Paketkästen an. Das verwendete System nennt sich Parcellock und wird auch von GLS benutzt. Man bindet sich mit dem Kauf also nicht an einen Paketdienst (sondern an drei).
Derzeit wird von der DHL des weiteren die Lieferung in den Kofferraum von Autos in Berlin, Bonn, Köln und Stuttgart getestet. Aktuell sind wenige Modelle von Volkswagen und von Smart kompatibel, Tests mit Audi laufen auf Hochtouren. Andere Automobilhersteller sollen in nächster Zeit folgen. Bei der Kofferraumzustellung wird das Auto durch den Paketboten geortet. Danach wird eine kurzzeitige Zutrittsberechtigung zum Kofferraum erteilt. Nachdem das Paket deponiert wurde, schließt der Kofferraum automatisch.
Fazit zur Abstellgenehmigung
Mittlerweile gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, wie mit einer Sendung umgegangen wird, wenn du nicht zu Hause bist. Die Abstellgenehmigung ist eine davon, die sicherste ist sie aber definitiv nicht.
Wie schaut’s bei euch aus? Welche Erfahrung habt ihr mit der Abstellgenehmigung gemacht? Würdet ihr eine erteilen?
Ich habe das Problem mit einem Zahlenschloß gelöst, daß an einer Metallbox montiert war. Die Paketzustellen kennen den Zahlencode, damit sind Diebstähle durch Dritte auszuschließen. Das Restrisiko war zu ertragen. Jetzt lasse ich einfach alles in die Firma schicken.
An eine Paketbox habe ich für das neue Eigenheim auch schon gedacht. Die gibt es ja im übrigen nicht nur von DHL.
Ich finde es sogar schade, dass DHL da ihr eigenes Süppchen kocht. Die anderen (großen) Zusteller wie Hermes & Co. haben sich an ParcelLock beteiligt. Da will aber DHL wieder nicht mitmachen.
Neben den beiden Anbietern gibt es aber auch eine Reihe unabhängiger Paketkästen, die von jedem Zusteller verwendet werden können. Je nach System aber nur einmal bis zur Leerung, weil sich der Kasten nur einmal ohne Schlüssel (vom Zusteller) öffnen lässt und danach erst wieder nach der Leerung. Daneben gibt es aber auch Kästen mit einer Wippe, wo mehere Pakete zugeführt werden können.
Die Kästen kosten natürlich auch etwas, aber das ist der Preis den der Kunde zahlen muss, wenn er sich nicht an einen Versanddienstleister binden möchte und nicht möchte, dass die Pakete “irgendwo” einfach abgelegt oder abgegeben werden oder ich die Garagentür offen lassen muss.
Das System lässt sich sogar erweitern, in dem man die Paketbox-Tür mit einem smarten Sensor ausstattet, der eine Push-Benachrichtigung sendet, wenn ein Paket eingetroffen, bzw. die Tür geöffnet wurde.
Die Frage ist natürlich, ob jeder Zusteller das System der Paketbox “kapiert”. Im Internet gibt es ja eine Menge Berichte, dass selbst DHL-Zusteller mit dem hauseigenen DHL-Kasten nicht immer umgehen können.