Viele Händler zeigten sich durch die im Mai passierten Änderungen der Auffüllmengen ihrer FBA-Bestände irritiert. Wortfilter berichtet hier. Sorge der Händler ist, dass sie Out-of-stock laufen und aufgrund der auch veränderten Metriken in eine Art Abwärtsspirale geraten, die dazu führt, dass ihre Einliefermengen sich weiter verringern.

Amazon hat das Thema gehört und bereits am 1. Juni auf dem Unternehmen eigenen Blog sich dazu erklärt:

Die letzten Monate haben vielen Verkaufspartner*innen auf Amazon enormes Wachstum beschert. Mehr als zwei Drittel aller über Amazon.de verkauften Produkte stammten zeitweise von ihnen – ihr Wachstum war deutlich stärker als das des eigenen Amazon Retail-Geschäfts. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei „Versand durch Amazon“ (engl. Fulfilment by Amazon, kurz: FBA). Über 60% des Inventars in Amazon Logistikzentren in der EU und dem Vereinigten Königreich stammt mittlerweile von der steigenden Zahl an Verkaufspartner:innen, die Versand durch Amazon nutzen.

Um auch in Zeiten des Rekord-Andrangs in der Lage zu sein, unsere Kund*innen möglichst vielfältig und zeitnah beliefern zu können, und gleichzeitig die Sicherheit der Mitarbeiter*innen in den Logistikzentren zu gewährleisten, mussten wir im Jahr 2020 über viele Wochen hinweg Beschränkungen in den Anliefermengen einführen, so genannte Auffüllbeschränkungen. Unser Ziel war dabei, allen Verkaufspartner*innen eine für mehrere Wochen akzeptable Anliefermenge zu bieten. Neue Tools wie der Lagerbestandsindex helfen seitdem bei der besseren Planung.

Unsere Maßnahmen haben unsere Verkaufspartner:innen vor Herausforderungen gestellt. Sie mussten zum Beispiel kurzfristig anderweitig Lagerkapazitäten aufbauen. Aus diesem Grund wollten wir Anfang dieses Jahres schnellstmöglich zum „Normalzustand“ der Vor-Pandemie-Zeit zurückzukehren. Gegen Ende des ersten Quartals haben wir daher die Anlieferbeschränkungen lockern können. In der Folge haben sich deutlich mehr Verkaufspartner*innen als erwartet dazu entschieden, diese Möglichkeit sofort und vollumfänglich auszuschöpfen und dabei auch noch häufig schnellere Versandmethoden gewählt. Zudem blieb die Nachfrage der Kund:innen weiterhin unerwartet hoch, teilweise als Resultat der kurzfristigen weiteren Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

Dies alles hat seit Anfang Mai zu einem hohen Anliefervolumen in unseren Logistikzentren geführt (im sogenannten „Inbound“). Wir mussten hierauf reagieren und haben daher die Anlieferung in unsere Logistikzentren für Verkaufspartner*innen und Lieferanten unseres eigenen Retailgeschäfts (Vendoren) eingeschränkt – teilweise wegen des sprunghaften Anstiegs sogar auf Tagesbasis. Dennoch haben und hatten die allermeisten Verkaufspartner*innen weiteren Warenbestand für mehrere Wochen. Wir verstehen, dass manche Verkaufspartner*innen dadurch verunsicht wurden. Es handelt sich jedoch hierbei weder um ein technisches Problem, noch um eine Änderung in der grundsätzlichen Ausrichtung des FBA Programmes.

Wir arbeiten weiterhin daran, die Einschränkungen der Kapazitäten, Schritt für Schritt wieder aufzuheben.

Viele Detailfragen zum Thema haben wir als FAQ in Seller Central publiziert. Dort werden wir unsere Verkaufspartner*innen auch weiterhin zum Thema auf dem Laufenden halten.

Fazit

Viele Händler – gerade auch die großen der Branche – hatten direkt den Kontakt zu Amazon gesucht und erklärt, dass sie mit der starken Beschränkung und Einführung der neuen Metrik zur Berechnung der Auffüllmenge Probleme haben. Auch Wortfilter hat an mehreren Stellen die Reibungspunkte angeführt. Schön ist nun zu lesen, dass das Unternehmen zumindest sehr offen die Herausforderung kommuniziert. Das warnicht immer so.