Bereits seit Mitte April beklagen viele Händler, dass ihre Versandkosten nicht richtig angezeigt werden. Verkäufer die einen kostenlosen Versand anbieten und zusätzlich eine zweite Versandkostenart hinterlegt haben, bekommen bei Ihren Angeboten häufig beide Versandkosten angezeigt. Das verwirrt Käufer und hält sie natürlich vom Kauf dieser Artikel ab. Die eBay-Händler sehen in dieser Fehlanzeige die Ursache, für massive Umsatzrückgänge, die bei einigen Händlern dazu geführt haben, dass sie nahezu keine Verkäufe mehr haben. EBay kennt dieses Problem, bekommt es jedoch seit Wochen nicht in den Griff und vertröstet seine Händler immer wieder. In meiner Facebookgruppe haben sich die Händler nun einige Lösungen erarbeitet.
Kein kostenloser Versand
Bei eBay-Verkäufern, die den kostenlosen Versand anbieten, zum Beispiel, weil sie eBay-plus-Angebote online stellen, haben die Herausforderung, dass, trotz eingestelltem kostenlosen Versand, Versandkosten angezeigt werden:
In den Angeboten werden zwei Versandkosten angezeigt, die bei Einrichtung der Artikel hinterlegt wurden. Zum Beispiel die Auslandsversandkosten. Bemerkenswerterweise tritt der Fehler nicht bei allen Angeboten auf, sondern nur temporär und/oder zufällig. Die Verkäufer konnten nicht feststellen, dass der Fehler einer bestimmten Regel folgt.
eBay weiß Bescheid
Offensichtlich scheint der Fehler tief in eBays Eingeweiden zu sitzen. Der Kundensupport kennt zwar den Fehler, kann den betroffenen Verkäufern aber leider keine Lösung anbieten. Es wird betont, dass mit Hochdruck an der Fehlerbehebung gearbeitet werde. Das die Reparatur aber nun bereits Wochen andauert, ist äußerst unerquicklich!
Ein Workaround
In meiner Facebookgruppe haben die meisten Händler den Fehler so gelöst, dass sie ihre Zweitversandkosten bearbeitet haben. Einige Händler haben sie komplett ausgeschaltet, andere wiederum haben auf “kostenlos” oder “kostenlos bei Abholung” umgestellt.
Das sind keine kleinen Herausforderungen
Nachvollziehbar ist, dass ein Käufer, der seinen Wunschartikel inklusive Versandkosten angezeigt bekomme, obwohl kostenloser Versand angeboten ist, natürlich wahrnimmt, dass dieses Produkt bei anderen Händlern preiswerter ist. Er wandert ab. Ergo: Betroffene eBay-Verkäufer nehmen zu Recht wahr, dass ihre Umsätze erodieren.
Noch nicht thematisiert worden ist, dass durch diese fehlerhafte Anzeige natürlich auch das Abmahnrisiko in einem erheblichen Maß gestiegen ist. Eine solch fehlerhafte Anzeige der Versandkosten führt natürlich Verbraucher in die Irre. Dieser Umstand ist wettbewerbsrechtlich verfolgbar und somit abmahnbar. Glücklicherweise sind mir noch keine Fälle wegen dieses Fehlers bekannt.
Was bleibt da den Händlern?
“Abwarten und Tee trinken” ist jetzt wohl die Devise. Was anderes bleibt Verkäufer wohl nicht übrig, denn eBay arbeitet an der Behebung des Fehlers in Zeitlupe. Nach eBays Statement “Wir arbeiten mit Hochdruck an der Behebung dieses Fehlers”, müssen wir uns sagen: Es dauert so lange es dauert.