Nach trendigen 14 Tagen normalisiert sich das Nutzerverhalten auf Clubhouse langsam. Die Zahl der Besucher vieler Räume ist deutlich gesunken. Trotzdem zeigt sich aber auch, welche Berechtigung und welchen Mehrwert dieses ›neue‹ Soziale Netzwerk hat. Kritisch können der (noch) ausgrenzende Ansatz sowie die Datenweitergabe diskutiert werden. Trotzdem bietet Clubhouse großartige Möglichkeiten, näher an euren Kunden zu sein. Ein Beispiel zeigt euch heute der Möbelanbieter Westwing. Aber geht da nicht mehr?

Was macht den Reiz der Plattform aus? Das ist die Unverbindlichkeit, die Flüchtigkeit, die simple Möglichkeit, zu interagieren und das Fehlen visueller Inhalte. Sprich, die eigene Hemmschwelle, sich an einer Diskussion zu beteiligen, ist gering.

Zunächst einmal werfen wir einen Blick auf die ›Terms of use‹ und reißen kurz die DSGVO-Herausforderung an. Herausfordernd ist die Aufforderung der App, dass ihr eure Kontaktdaten auf dem Handy teilt. Lösung: Nutzt für euer Firmen-Konto ein neues Device oder stimmt der Datenübermittlung nicht zu. Terms of use oder AGB: Dazu ist festzuhalten, dass selbst wenn ihr gegen die Clubhouse-Nutzungsbedingungen verstoßt, nicht mit einer Kontoschließung zu rechnen habt. Das zeigen die aktuellen Erfahrungen. Und dann sind die Bedingungen sehr flauschig formuliert ›v) constitutes unsolicited or unauthorized advertising, promotional materials, commercial activities and/or sales, “junk mail,” “spam,” “chain letters,” “pyramid schemes,” “contests,” “sweepstakes,” or any other form of solicitation‹. Nicht klar wird hier, was nun eindeutig verboten ist.

Aber hier hilft eine kurze Risikoanalyse: Was passiert, wenn euer Unternehmens-Acount gesperrt wird? Nichts. Rein gar nichts. Zumal dem Betreiberunternehmen Alpha Exploration Co. schlicht die Ressourcen fehlen, das Nutzerverhalten zu monitoren.

Die WESTWING-Idee

Diese ist recht einfach zusammengefasst. Der Möbelhändler bespaßt seine Community – und diese ist groß – mit Tipps & Tricks. Das Event findet heute um 17:00 Uhr statt. Wir dürfen gespannt sein, wie viele Nutzer dran teilnehmen werden.

Damit dieses Konzept auch für euch umsetzbar ist, benötigt ihr eine große Nutzer-Base, gute und spannende Inhalte oder aber richtig Ausdauer. Das Risiko ist, dass ihr alleine im Raum ohne Teilnehmer dasteht. Aber: Einen Versuch ist es wert!

Ein neuer Support Channel

Eine weitere Option ist, dass ihr die App als neuen oder zusätzlichen Support-Kanal nutzt. Helft euren Kunden, eure Produkte anzuwenden. Erklärt sie, beantwortet Kundenanfragen. Ihr zeigt damit euren Fans Nähe, Erreichbarkeit und Kompetenz. Wenn diese Idee nicht zu 100% auf euer Produkt oder Geschäftsmodell passt, dann modelliert es. Es ist ja nichts in Stein gemeißelt.

Bindet eure Community ein

Habt ihr eine großartige Community, dann bindet sie ein und gestaltet mit ihnen einen Clubhouse-Talk. Lasst sie ihre Geschichten erzählen und sie anderen erklären, was denn alles für schöne Dinge mit euren Artikeln gemacht werden können. Ein Beispiel: Ihr seid Händler von Eismaschinen. Kunden haben Rezepte entwickelt.

Völlig weg vom Produkt – Probiert das Company Branding aus

Schaut euch einmal an, was Snocks macht. Viele Gebiete rund um das Thema ›Doing Business‹ werden von dem Socken- und Unterwäschehändler gespielt. Das macht euch sympathisch und erweitert eure Zielgruppe. Diese Idee kann auch weitergedacht werden, indem ihr, zu gesellschaftlichen Themen eurer Zielgruppe, Rooms anbietet und mit ihnen diskutiert.

Der mittlerweile stattgefundene WESTWING-Raum hatte knapp 100 Nutzer. Clubhouse ist eine weitere Möglichkeit, nah an seiner Zielgruppe zu sein. Nicht für jeden Service und nicht für jedes Produkt wird dieser neue Kanal klappen. Aber es macht ganz viel Sinn, einmal darüber nachzudenken UND auszuprobieren, wie er für euch nutzbar sein kann.