Das wird den Onlinehändler getroffen haben. Er handelte mit gefälschten Radkappen. Nun stand der Zoll bei ihm vor der Tür und beschlagnahmte Bargeld und nahm ihm sein Auto weg. Werte in Höhe von circa 100.000 Euro wurden beschlagnahmt.

Das war kein Kavaliersdelikt

Gefühlt ist die Hürde, mit gefälschter Ware zu handeln, sehr niedrig. In der Türkei und anderen >namhaften< Ländern gibt’s gefälschte Ware zuhauf. In China werden Fälschungen sogar offen angeboten. Sie sind nur einen Klick weit vom eigenen Lager entfernt. Das ist für einige offensichtlich eine große Verführung. Aber, wenn ihr denkt, dass das ein Kavaliersdelikt ist, dann täuscht ihr euch gewaltig. Ein Händler versuchte es, fiel auf und verlor nun viel.

Wenn der Zoll zweimal klingelt

Einen Umsatz von über 98.000 Euro soll ein 34-jähriger Mann aus dem Landkreis Kassel mit dem illegalen Verkauf von gefälschten Felgendeckeln über das Internet erwirtschaftet haben. Jetzt wurden über 36.000 Euro Bargeld sowie die Oberklasse-Limousine des Täters durch Kräfte des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main gepfändet.

Zoll Beschlagnahme

(Quelle: Zoll | Neben der Luxuskarosse wurden noch 36.000€ Cash eingezogen)

Bereits im Jahr 2021 wurden durch Zollfahnder*innen über 8.000 gefälschte Felgendeckel, Aufkleber und sonstige Kfz-Zubehörteile unterschiedlichster namhafter Autohersteller bei dem Beschuldigten sichergestellt. Die daraufhin geführten umfangreichen Ermittlungen ergaben, dass der Mann durch den Verkauf dieser aus China stammenden Falsifikate mutmaßlich einen Umsatz von mehr als 98.000 Euro illegal erwirtschaftet hat. Der Verkauf soll dabei zwischen 2019 und 2021 über diverse Verkaufsplattformen im Internet erfolgt sein.

Am 10. Oktober 2022 wurde durch das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main ein Arrest in das Vermögen des Beschuldigten vollstreckt. Das Auto sowie über 36.000 Euro Bargeld wurden gepfändet.

“Ein Täter darf nach der Tat nicht besser dastehen, als vor der Tat. Deshalb wurde das Vermögen des Beschuldigten gepfändet”, sagte Sebastian Fuhr, Pressesprecher des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main.

Den bisherigen Ermittlungen zufolge sollen weiterhin eine 29-jährige Frau aus dem Landkreis Kassel sowie ein 19-jähriger Mann aus Köln an dem illegalen Verkauf der Felgendeckel beteiligt gewesen sein. Bei den mutmaßlichen Mittätern wurde am 10. Oktober 2022 ebenfalls durchsucht.

Ausgangspunkt des Verfahrens war eine Postsendung mit gefälschten Felgendeckeln aus China, die an den Beschuldigten adressiert war.

Die weiteren Ermittlungen unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Kassel dauern an, so der Zoll in einer aktuellen Pressemitteilung.

Was lernen wir daraus?

Der Handel mit Fälschungen ist kein Kavaliersdelikt. Er kann sehr schnell eure Existenz zerstören. Um so mehr verwundert bei diesem Risiko, dass auf nahezu allen Plattformen ein Haufen gefälschter Waren von deutschen Händlern angeboten wird.

Was aber noch schlimmer sein kann, ist der Umstand, dass ihr unbewusst in den Besitz gefälschter Ware kommen könnt. Und zwar dann, wenn euer Lieferant euch solche zusendet. Ihr bestellt z. B. Luftmassenmesser und erhaltet diese als von Bosch gebrandet und in Bosch-Verpackung, ohne dass ihr sie so bestellt habt. Genau so ist es dem Autor passiert. Wenn euer Lager oder Lagerdienstleister dann nicht richtig reagiert, kann das für euch eine Menge Ärger bedeuten.

Fazit: Schult eure Mitarbeiter und kündigt Wareneingang an.