“Fake it till you make it” und das Impostor-Syndrom sind zwei Begriffe, die oft im selben Atemzug genannt werden – obwohl sie eigentlich sehr unterschiedliche Dinge beschreiben.
🎭 Was bedeutet „Fake it till you make it“?
Dieser Spruch heißt sinngemäß:
„Tu so, als könntest du es – bis du es wirklich kannst.“
Er wird oft in Motivationskontexten verwendet, z. B. um Selbstbewusstsein aufzubauen. Die Idee: Wenn du dich selbstbewusst gibst, wirst du mit der Zeit auch wirklich sicherer, lernst dazu – und erreichst deine Ziele.
Beispiel:
Du willst auf Konferenzen als Speaker auftreten, hast aber noch nie gesprochen? Dann verhalte dich wie jemand, der das schon oft gemacht hat – bereite dich gut vor, trete souverän auf – und irgendwann bist du genau das.
😰 Und was ist das Impostor-Syndrom?
Das Impostor-Syndrom (auch: Hochstapler-Syndrom) ist das Gegenteil:
Du kannst etwas – aber glaubst, du hättest es nicht verdient.
Menschen mit Impostor-Gefühlen sind oft erfolgreich, haben gute Leistungen erbracht – aber fühlen sich innerlich wie Betrüger. Sie denken, ihr Erfolg sei Zufall, Glück oder übertriebene Wahrnehmung von außen.
Typische Gedanken:
- „Bald merken alle, dass ich gar nichts kann.“
- „Ich hab den Job nur wegen Vitamin B.“
- „Eigentlich bin ich gar nicht so gut.“
🔄 Wie hängen beide zusammen?
Manche Menschen, die sich nach außen selbstsicher geben („Fake it till you make it“), leiden innerlich unter Impostor-Gefühlen. Sie denken, sie spielen eine Rolle – und befürchten ständig, „aufzufliegen“.
Wichtig:
„Fake it“ bedeutet nicht lügen oder vortäuschen. Es heißt: Sich selbst erlauben, in eine neue Rolle hineinzuwachsen – auch wenn das Selbstvertrauen anfangs fehlt.
💡 Fazit
- Fake it till you make it ist ein Werkzeug, um in neue Herausforderungen hineinzuwachsen.
- Das Impostor-Syndrom ist ein psychologisches Phänomen, das Selbstzweifel trotz realer Kompetenz beschreibt.
- Beide treffen sich im Spannungsfeld zwischen Selbstbild und Außenwirkung.

💡 7 Tipps gegen Impostor-Syndrom-Gefühle im Job
1. Benenn das Gefühl – aber glaub ihm nicht alles
Der erste Schritt: Erkenne das Impostor-Gefühl als das, was es ist – ein Gefühl. Nicht die Realität. Denk dran: Nur weil du dich wie ein Hochstapler fühlst, bist du keiner.
👉 Sag dir innerlich:
„Ich habe Zweifel – aber das heißt nicht, dass ich inkompetent bin.“
2. Dokumentiere deinen Erfolg
Führ dir regelmäßig vor Augen, was du erreicht hast.
Mach dir ein Erfolgs-Tagebuch oder eine simple Liste:
- Kundenfeedback
- abgeschlossene Projekte
- gelöste Probleme
- Lob von Kolleg:innen
👉 Lies dir das durch, wenn die Selbstzweifel kommen. Es hilft.
3. Hol dir Spiegel von außen
Sprich mit Kolleg:innen, einem Coach oder Mentor. Menschen, die dich kennen, können dir helfen, deine Leistungen realistisch einzuordnen.
👉 Was für dich „nichts Besonderes“ ist, kann für andere extrem wertvoll sein.
4. Akzeptiere Unwissen – und wachse daran
Du musst nicht alles wissen. Niemand weiß alles.
Der Unterschied zwischen Hochstapler und Profi?
Der Profi fragt nach, wenn er etwas nicht weiß.
👉 Statt zu denken „Ich darf das nicht fragen“, sag dir:
„Ich bin klug genug, um Fragen zu stellen.“
5. Lern zu sagen: Danke
Wenn dich jemand lobt, sag nicht sofort „Ach, das war doch nichts“.
Sondern:
👉 „Danke. Ich hab mir Mühe gegeben.“
Das ist souverän – und zeigt Wertschätzung für dich selbst.
6. Vermeide toxischen Vergleich
Du vergleichst dich mit den „Größten der Branche“ und fühlst dich klein? Hör auf damit.
Vergleiche dich mit deinem eigenen Fortschritt, nicht mit jemandem, der 10 Jahre weiter ist.
👉 Frage dich lieber:
„Was hätte mein Ich von vor 2 Jahren über mich heute gesagt?“
7. „Fake it“ darf echt sein
„Fake it till you make it“ bedeutet nicht lügen – sondern sich trauen. Du darfst wachsen, auch wenn du dich noch unsicher fühlst. Das nennt man Lernen.
👉 Du spielst keine Rolle. Du lernst, deine Rolle auszufüllen.
Fazit: Impostor-Syndrom ist normal – aber nicht nötig
Fast alle erfolgreichen Menschen kennen das Gefühl. Wichtig ist, dass du lernst, damit umzugehen – und dich nicht kleinreden lässt. Nicht von anderen. Und schon gar nicht von dir selbst.