Zwei Drittel aller Verbraucher von Cookie-Hinweisen genervt. Abschalten! Schnell!

Wenn der Gesetzgeber es gut meint, aber schlecht ausführt, dann sind die Verbraucher mitunter die Leidtragenden. Und genau so ist das im Rahmen der Cookie-Hinweisorgien zu interpretieren. 25,4 % aller Online-Käufer in Deutschland lehnen Website-Cookies ab. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts civey im Auftrag von vviinn ergeben.

»64,3% aller Kunden empfinden Cookie-Hinweise als nervendes Hindernis beim Onlineshopping, dieser Trend verstetigt sich zunehmend«, sagt Philipp Derksen, E-Commerce-Experte. »Ziel muss es sein, den Kunden ein Onlineshoppingerlebnis ohne Cookie-Hinweise zu bieten.«

Diese Umfrage zeigt deutlich, dass Verbraucher den Sinn und die Notwendigkeit der Belehrung oder besser ausgedrückt der aktiven Zustimmung zur Nutzung von Cookies nicht unterstützen. Er ist lästig und stellt eine Hürde beim Surfen dar. Verbraucher scheinen in der Breite die durch die DSGVO und das neue TTDSG bestimmte Pflicht der Zustimmung abzulehnen.

Wann & wie kommt die ePrivacy-Verordnung?

Es bleibt also nur zu hoffen, dass es bald Ergebnisse in den Trilogverhandlungen zwischen EU-Rat, Kommission und Parlament zur ePrivacy-VO kommen wird. Denn diese sieht eine Lockerung der gegenwärtigen Cookie-Regelung vor. Das ist gut so, denn dadurch wird die Nutzung von Webseiten vereinfacht und Verbraucher können ungestört eure Seiten nutzen.

Handlungsaufforderung an Interessensvertreter

Verbände sollten sich in ihr Hausaufgabenbuch schreiben, die politischen Entscheidungsprozesse mit aussagekräftigen Positionen und Daten aus Umfragen und Studien zu unterstützen. Wenn mündige Verbraucher in der Mehrheit komplexe Zustimmungen und Cookie-Hinweise ablehnen und sie als Behinderung erkennen, dann ist diesem Verbraucherwillen auch zu folgen. Denn ansonsten wird hier eine unnötige Hürde eingezogen, die das Nutzererlebnis negativ beeinflusst.

(Quelle: Screenshot IONOS)

Tatsächlich hat es mitunter den Anschein, dass eine kleine Gruppe an Datenschutzaktivisten beginnen, dass Onlinegeschehen zu bestimmen, OHNE dass sie und ihre Positionen den Willen der Mehrheit repräsentieren. DAS muss durch die Verbände, Interessenvertreter der Unternehmen und Kammern deutlich gemacht werden.

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Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

8 Gedanken zu „Zwei Drittel aller Verbraucher von Cookie-Hinweisen genervt. Abschalten! Schnell!

  1. Philipp

    Meiner Meinung nach sollte das Wahlrecht, ob Cookies zur User-Identifikation genutzt werden, beim User liegen und nicht durch eine Lockerung des Datenschutzes wieder rückgängig gemacht werden.
    Die Anforderung geht also an die Anbieter störende Layer zu minimieren und nicht noch durch Klicklabyrinthe den Widerspruch zu erschweren. Daraus ergibt sich dann die Herausforderung zu akzeptieren, dass immer weniger Nutzer Ihre Daten freigeben werden und die Merchants z.B. durch Ihre Produktkompetenz zu einem guten Einkaufserlebnis beitragen müssen. Und warum habe ich in keinem Shop bisher den Consent-Layer erst nach dem zweiten oder dritten Link erhalten?
    Die Idee stilgerechte Beratung im Onlineshop mit visueller Intelligenz zu erzeugen, finde ich natürlich am aller besten.

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  2. TheDay

    Websitebetreiber könnten auch einfach den DNT/GPC-Header akzeptieren und dann das Tracking deaktivieren, sodass kein Cookie-Banner angezeigt werden müsste.

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  3. TheDay

    Könnten Sie das bitte auch in Ihrem Artikel entsprechend anpassen.
    Das Problem ist nämlich nicht die Zustimmungspflicht, sondern die Website, die Nutzer tracken, verfolgen und überwachen möchten.

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  4. TheDay

    Stop, Herr Steier, bitte verdrehen Sie nicht die Fakten.
    Funktionale Cookies (Login-Sitzung, Einkaufswagen) benötigen keine Zustimmung des Benutzers!
    Jedes Mal, wenn also eines dieser übergroßen Cookie-Banner genutzt wird, versucht jemand (oft durch Dark Pattern), einen dazu zu bringen, das ganze Tracking und Spionieren ebenfalls zu akzeptieren. Hier ist nicht der Gesetzgeber schuld, weil er die Notwendigkeit der Zustimmung zum Tracking geschaffen hat.
    Sondern die Websites, die versuchen, einen gegen dieses Gesetz aufzuhetzen, indem sie mit diesen Bannern nerven.
    Die Lösung ist also super simpel, einfach nur funktionale Cookies setzen und man braucht kein Cookie-Banner.

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    1. Mark Steier Beitragsautor

      … um Missverständnisse zu vermeiden: Technisch notwendige Cookies bedürfen keiner Zustimmung. >oft durch Dark Pattern du hast sicherlich Studien zur Hand? ich stimme dem nicht zu: selbst einfachstes Tracking zur Messung des Traffic, zur Messung von Ad Erfolgen oder zum Nutzerverhalten auf Seiten machen die Zustimmung nötig. Und genau das ist Unfug. Aus Verbrauchersicht liesse sich das bequemer lösen.

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