eBays Plan mehr private Verbraucher auf die Plattform zu bringen scheint aufgegangen zu sein. Das war nämlich das Ziel allen privaten Verkäufern ab 1. März 2023 die Gebühren zu erlassen.

“Nun veröffentlicht das Unternehmen erstmals Zahlen, die belegen, dass dadurch der private Handel auf dem Online-Marktplatz angekurbelt wurde. Die Anzahl der von Privatpersonen bei eBay.de eingestellten Artikel hat sich seit dem Wegfall der Verkaufsgebühren um mehr als ein Viertel (26 Prozent) erhöht. Ebenso ist die Anzahl der Privatpersonen, die Artikel bei eBay.de zum Verkauf eingestellt haben, um mehr als 29 Prozent gestiegen. Eine weitere positive Entwicklung: Der prozentuale Anteil der von privaten Verkäufer*innen eingestellten Artikel, die sich erfolgreich verkaufen, ist nicht nur stabil geblieben, sondern hat sich nach der Gebührenänderung sogar erhöht. Dies deutet darauf hin, dass die Änderung attraktive und relevante neue Artikel auf den deutschen eBay-Marktplatz gebracht hat.”, so eBay in seiner neusten Pressemitteilung.

Der Anstieg passiert in nahezu allen Kategorien, wobei die Bereiche Elektronik und Sammeln hervorstechen.

Der Plan war aber auch die Anzahl der Käufer zu steigern

Dazu schreibt eBay, dass sich auch die Zahl der Käufer erhöht hat. Und zwar ist die Zahl der Privatpersonen die eBay sowohl zum verkaufen als auch zum kaufen nutzen um 14% gestiegen.

“Wir wollen die Handelslust der Deutschen wecken, Menschen für den Handel begeistern und sie dazu motivieren, selbst Dinge zu verkaufen. Die Zahlen zeigen, dass wir die richtigen Anreize geschaffen haben und unser Marktplatz dadurch an Attraktivität gewonnen hat. Gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass es in Deutschland immer noch ein riesiges unerschlossenes Potenzial gibt. Das “Bruttoprivatprodukt”, also das Volumen des privaten Handels, kann noch deutlich höher sein. Ich glaube fest an die Zukunft der digitalen Kreislaufwirtschaft in Deutschland.“, so eBay Deutschland Chef Oliver Klinck.

Was ist aus Händlerperspektive wichtig?

Aus Händlerperspektive sind diejenigen Privatpersonen wichtig, welche sich nun dazu entscheiden auch ihr Geld bei Händlern auszugeben. Sprich welche eBay auch als Einkaufsplattform für sich entdecken. Die von eBay berichteten 14% sind ein Indiz dafür, dass auch dieser – aus Händlersicht – wichtige Plan des Marktplatzes aufgeht.

Das zweite Produktleben

Hier trifft eBay auf den Punkt den Zeitgeist. eBay war schon immer eine Plattform auf der alles gefunden worden ist. Gerade gebrauchte oder wieder aufbereitete Produkte sind fest in der Kern-DNA des Unternehmens verankert.

Davon kann eBay und natürlich auch die Neuwaren Händler profitieren.

Überlegenheit gegenüber wettbewerblichen Plattformen

Gerade die beliebten Kleinanzeigen Plattformen scheitern oftmals daran, dass sie keine zeitgemäße Kaufabwicklung und kaum Schutz ihrer Zielgruppe anbieten können. Bei eBay schaut das anders aus. Zahlweise, Käuferschutz, Verkäuferschutz und Versand- bzw. Übergabemöglichkeiten (QR-Code) sind Vertrauen bildende Maßnahmen die bei anderen Plattformen schlicht fehlen oder unterentwickelt sind.

“Verglichen mit dem Kauf von Neuware fehlt es allerdings noch 24 Prozent am nötigen Vertrauen in die Sicherheit beim Kauf von gebrauchter Ware. Was dieses Vertrauen stärken kann: In Bezug auf einen sicheren Kauf bei Privatpersonen über Online-Plattformen ist rund zwei Dritteln der Befragten ein Käuferschutz wichtig. Dieser ermöglicht eine Erstattung des Kaufbetrags, wenn etwas mit dem Produkt nicht in Ordnung ist. Darüber hinaus spielen für die Mehrheit der Befragten auch eine sichere Zahlungsabwicklung (74 Prozent), bei der Bankdaten nicht an Dritte weitergegeben werden, und ein verbindlicher Kaufabschluss (55 Prozent) eine wesentliche Rolle.”, zeigt eine YouGov-Studie aus der eBay zitiert.

Ohne Zweifel kommt der aktuelle Trend eBay sehr entgegen. Und die Unternehmensführung hat hier auf das richtige Pferd gewettet. Gerade die von Verbrauchern geforderten Sicherheitsaspekte erfüllt der Marktplatz nahezu vollständig.

Fazit: Würden wir doch nur mehr Zahlen kennen

Bei aller Theorie und Plausibilität der angekündigten und erwarteten Entwicklungen würden alle sich freuen, wenn es doch mehr Zahlenmaterial geben würde. Der vermeldete Anstieg der Käufer/Verkäufer um 14% ist etwas dünn.

Wie schaut es denn bei den gewerblichen Händlern aus, ist deren GMV gestiegen? Erwarten die gewerblichen Händler zu viel, wenn sie diese Zahl wissen wollen?