Das Fax ist nicht totzukriegen. Nicht im Büro und auch nicht bei Privatanwendern. Laut einer Bitkom-Studie aus dem Jahr 2018 nutzen immer noch rund zwei Drittel aller Unternehmen häufig bis sehr häufig ein Faxgerät. Das bedeutet, dass es möglicherweise für euch eine relevante Zielgruppe gibt, wenn ihr ein Bestellformular mit auf euren Artikeldetailseiten anbietet.
»Trotzdem greifen auch die Besitzer von Fax-Hardware auf Online-Fax-Dienste zurück. Knapp 97% aller Befragten versenden und empfangen im Privatbereich Faxe über das Internet«, so das Ergebnis der Studie eines Fax-Software-Anbieters.
Die eigene Zielgruppe & Produkte prüfen
Natürlich wird nicht jede Zielgruppe, die ihr bedient, ein Faxgerät und damit ein Bestellformular nutzen wollen, aber ihr solltet trotzdem einmal überprüfen, ob ihr nicht mit dem Angebot eines Bestellformulars mehr Verkäufe in eurem Shop generieren könnt. Ihr werden überrascht sein! Natürlich gilt das auch für euer Sortiment. Kindersocken werden wohl eher weniger über ein Fax bzw. Bestellformular bestellt als Werkzeuge.
Wie kann ich einfach testen?
Das ist einfach. Ihr entwickelt ein schönes .pdf-Dokument, am besten sogar produktspezifisch, und stellt es als Link – deutlich sichtbar – auf der Produktdetailseite euren Kunden zur Verfügung. Das kann ja durchaus zunächst ›quick & dirty‹ passieren. Wählt am besten die Top 5 oder 10 Artikel in eurem Shop aus. Wenn ihr nicht sicher seid, welche Produkte das sind, dann vertraut einfach eurem Bauchgefühl.
Messt nun einmal 4 oder 8 Wochen das Ergebnis. Sprich, eure Mitarbeiter sollen erfassen, wenn Bestellungen mit diesem Formular getätigt werden. Habt ihr nun ein Ergebnis, könnt ihr weitere Entscheidungen treffen. Denn egal was ihr unternehmt, es sollte wirtschaftlich sinnvoll sein.
Also: Wird das Formular signifikant genutzt, dann macht es Sinn, etwas in die weitere Professionalisierung und Optimierung zu stecken. Ist die Nutzung eher ›so na ja‹, dann reicht ein einfaches Standardformular. Wird das Angebot gar nicht angenommen, dann lasst alles, wie es ist.
Tipps das Bestellformular zu gestalten
Nichts ohne Anwalt. Habt ihr das Dokument fertig entworfen, lasst es durch einen Juristen prüfen & freigeben
- Am besten ist ein produktspezifisches Formular.
- Ihr könnt die Felder auch so einrichten, dass sie über die Tastatur ausfüllbar sind.
- Nutzt das Formular zum Upsale: Bietet Zusatzprodukte an.
- Nix geht ohne guten Texter.
- Vergesst nicht die Faxnummer übergroß sichtbar zu machen.
- Fragt einen Verkaufspsychologen, ob alles richtig gemacht worden ist.
Fallen euch noch Möglichkeiten zur Optimierung des Bestellformulars ein? Dann bitte her damit.
Bestellformular: Prozesskosten senken
Wenn zu viele Kunden per Fax bestellen – was ja durchaus denkbar ist – dann habt ihr zunächst mit einem hohen manuellen Erfassungsaufwand zu kämpfen. Die Daten müssen ja nun in eure Wawi/ERP übertragen werden. Und da gibt es gute Möglichkeiten, diese Prozesse zu automatisieren.
- Erfassung des Bestellfaxes in ein Dokumentenmanagement System (DMS) wie zum Beispiel ELOffice
- Auswertung des Dokuments über eine OCR (Texterkennungssoftware)
- Über ein Makro Bereitstellung der Daten für den ERP Import
- ERP legt automatisch die Bestellung an
Die vollständige Prozesserstellung, die Anschaffung der Software, die Erstellung der Makros und die Anpassung / Prüfung werden circa 2.000 bis 3.000 € kosten, wenn ihr konservativ kalkuliert. Diese Kosten lohnen sich natürlich nur, wenn ihr tatsächlich und gut gemessen auch einen Mehrertrag erzielt, der euch diese Investition rechnen lässt.
Fazit
Old School Rocks! Jedenfalls manchmal und das ›Manchmal‹ solltet ihr wirklich messen, denn oft sind es die kleinen Unterschiede, welche Verbraucher den Kauf auch tatsächlich abschließen lassen. Und sei es nur, dass euer Kunde davon begeistert ist, dass ihr solche Services anbietet. Im Übrigen lassen sich Fax-Formulare auch noch auf andere Anwendungsfälle ausweiten, z. B. für Reklamationsformulare.