Die vom Statistischen Bundesamt ermittelten Einzelhandelszahlen für den Internet- und Versandhandel entsprechen den bereits getätigten Prognosen für den November. Die Zahlen waren nicht nur schwach, sie sind eingebrochen.

Minus 3,1%

Gegenüber Oktober 2021 sank der Umsatz im November nochmal um 3,1%. Und das, obwohl gerade der November stark incentiviert war. Es gab den Black Friday, den Cyber Monday und die Cyber Week. Alles hat nicht geholfen, die Verbraucher in die Onlineshops und auf die Plattformen zu treiben. Es half nix, der Umsatz war mies.

Über die Gründe darf spekuliert werden: Fehlende echte Preisreduktionen, ausgelatschtes Marketing und geringe Warenverfügbarkeit dürfen als Ursachen kolportiert werden.

Im Jahresvergleich trotzdem Wachstum?

Zwar vermeldet Destatis ein Umsatzplus für unsere Branche von sagenhaften 30,3% gegenüber dem Februar 2020, aber der Vergleich hinkt, denn der zweite Monat im Jahr ist naturgemäß eher als schwach zu bewerten. Tatsächlich lohnt sich ein etwas tieferer Blick in die Zahlen. Da können wir erkennen, dass der Zuwachs nur magere 1,9% (real) und 3,2% (nominal) beträgt. Da ist dann kaum mehr von einem Wachstum zu sprechen.

Fazit

Ja, gegenüber der Vor-Corona-Zeit – also 2/2020 – liest sich der Zuwachs gut. Jedoch zeigt sich im direkten Jahresvergleich 2020 vs. 2021, dass die Dynamik nachgelassen hat. Im Grunde bewegen wir uns noch innerhalb des Vorjahresniveaus.

Ob deshalb auf eine grundsätzliche Abneigung der Verbraucher, online einzukaufen, geschlossen werden kann, ist fragwürdig, denn insbesondere das letzte Quartal war durch hohe Logistik- bzw. Importkosten, aber auch bereits Unterbrechungen der Beschaffungskette gekennzeichnet. Preise wurden eher nicht reduziert, Ware war weniger verfügbar und teilweise verteuerten sich Produkte sogar.

Da sich gegenwärtig aber auch noch keine Lösungsansätze für die Herausforderungen zeigen, ist damit zu rechnen, dass sich der Trend auch 2022 fortsetzen wird. Das bedeutet: Rechnet eher mit sinkenden als mit steigenden Umsätzen.