Durch diese fundamentale Änderung im Review- bzw. Bewertungsprozess ermöglicht der Plattformbetreiber eine noch einfachere Manipulation der Bewertungen. Oder ist diese Änderung doch gut und erreicht das Gegenteil? Was Amazon nun geändert hat, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Bereits seit September testet das Unternehmen eine vereinfachte und reduzierte Möglichkeit, Bewertungen zu hinterlassen. In der vergangenen Woche wurde dieser Test als Änderung ausgerollt.

marketplacepulse.com

So war es bisher

Um eine Produktbewertung zu hinterlassen, war es nötig eine Überschrift und einen Text zu formulieren, sowie >Sterne< zu hinterlassen. Es war also nicht möglich, ein Produkt ausschließlich durch die Vergabe von Sternen zu bewerten. In der Konsequenz bedeutete es, dass die Verbraucher >unlustig< waren, Reviews zu vergeben. Für euch als Händler bedeutet es, dass ihr lange auf eine hohe Bewertungsanzahl warten musstet.

Was hat sich nun geändert?

Joe KAZIUKĖNAS von marketplacepulse.com berichtet, dass die Plattform nun den Verbrauchern eine so genannte ‚One-Klick-Review‘ ermögliche. Die Käufer können, aber müssen nun nicht mehr, eine Überschrift/einen Bewertungstext verfassen. Sie haben nun die Möglichkeit, den Artikel einfach nur durch die Vergabe der Sternchen zu bewerten.

Gleichzeitig hat Amazon dann auch die Anzeige von ‚customer reviews‘ in ‚Ratings‘ umbenannt. Dadurch ist es natürlich für eure Kunden sehr viel einfacher, eine Bewertung zu hinterlassen.

Die Bedeutung von Bewertungen

Auch wenn die Anzahl der Bewertungen nicht in direktem Zusammenhang mit der Ranking-Position stehen, so wirken sowohl die Anzahl als auch die Qualität der Bewertung verkaufspsychologisch auf die Verbraucher. Ein gut und oft bewertetes Produkt erscheint attraktiver als ein schlecht und wenig bewertetes.

Die Bewertungsquote der Verbraucher war gering

Nicht wenige Händler beklagten in der Vergangenheit, dass die Bewertungsquote der Kunden sehr gering sei. Ein schneller Bewertungsaufbau sei nicht möglich. Das erschwere den Produkt-Launch und verschaffe Nachteile in der Wahrnehmung.

Bewertungsmafia

Aus dieser Klemme sollten dann die fraglichen Anbieter von >gekauften Rezensionen< helfen. Bekannt sind ja ShopDoc/AMZStars und auch AMZTigers. Laut Amazons aktueller Mitteilung wurden 2018 13 Millionen Bewertungen gelöscht und es wurden dieses Jahr etliche Händler-Accounts dauerhaft gesperrt.

Und nun das!

Ihr könnt diese Veränderung aus zwei Perspektiven betrachten: Einmal wird das >Faken< von Bewertungen einfacher – es sind halt nur noch ein paar Sterne zu vergeben. Oder und das finde ich den realistischen Ansatz: Für Verbraucher ist die Hürde massiv gesenkt worden, Bewertungen zu hinterlassen. Es wird sich die Bewertungsquote verbessern, so dass das Interesse an >Gekauften Reviews< sinken wird.

Was meint ihr?