Die Anleger fanden die Zahlen prima. Nachbörslich stieg die Aktie sogar. Aber aus Handelssicht sehen die Zahlen nicht ganz so toll aus. So verzeichnet das Unternehmen einen Rückgang um 1% bei den Net Sales international.

Auch sind die Zahlen innerhalb der Plattformen (Online Stores) gegenüber dem Vorjahresquartal um 1% gesunken. Erfreulich ist jedoch, dass die Einnahmen aus Provisionen von den Händlern um 11% zum Vorjahresquartal gestiegen sind. Leider wird nicht veröffentlicht, wie sich das international aufteilt. Daher ist keine Aussage für die Märkte außerhalb Nordamerikas möglich.

»Amazon had its biggest-ever Black Friday to Cyber Monday holiday shopping weekend, with apparel, beauty, home, and toys among the top-selling categories. During the holiday season, third-party sellers—most of which are small and medium-sized businesses—achieved record worldwide sales in Amazon’s store. More than 130,000 third-party sellers worldwide surpassed $100,000 in sales on Amazon, and between Black Friday and Christmas, U.S.-based third-party sellers sold an average of 11,500 products per minute. In addition, Amazon India’s month-long Great Indian Festival sales event was the biggest shopping celebration ever for sellers and brand partners on Amazon.in, with nearly 30,000 sellers surpassing $100,000 in sales«, so das Unternehmen in seiner Veröffentlichung.

Allerdings ist zu vermuten, dass die Seller weniger verdient haben, denn die jetzt ausgewiesenen Einnahmen aus dem ›Advertising Services‹ deuten auf mehr Werbeausgaben der Händler hin. Hier dürfen sich Amazon-Einnahmen wegen eines Wachstums von 32% freuen.

Der Seller-Anteil an den bezahlten Einheiten ist mit 56% nahezu identisch zu den Vorquartalen. Allerdings ist die Anzahl bezahlter Einheiten nur um magere 3% gestiegen.

 

Fazit: Aus Handelssicht sind die Zahlen nicht gut und entsprechen nicht den üblichen Wachstumssprüngen die Amazon in der Vergangenheit reported hat. Da eBay seine Zahlen diesmal sehr spät veröffentlicht, ist eine sichere Einordnung noch nicht möglich. Aber es darf vermutet werden, dass die nachlassende Dynamik nicht an Amazon, sondern eher an den nachlassenden Corona-Effekten liegen wird.

Insgesamt sollte sich der Onlinehandel auf ein schweres Jahr 2022 einstellen, denn neben sinkender Kauflaune schlagen ja auch immer noch die anhaltenden Probleme in der Warenversorgung außerordentlich zu Buche.