Archiv des Autors: Mark Steier

Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

JTL Connect 2016 Recap: Heiß war es!

Am 26.09.2016 war es dann so weit und die 2.JTL Connect startete durch. Wie im Vorjahr fand die Messe im Düsseldorfer Congress Center statt. Eröffnet wurde die Konferenz durch JTLs CEO Thomas Lisson. Und die Keynote hatte Kawumm.

JTL beeindruckte mit Zahlen

(Quelle:jtl.de)

JTL lieferte, wie auch im Vorjahr, unglaublich beeindruckende Wachstumszahlen ab. Ein GMV von über 2.2 Mrd. € wurde über die JTL-Software abgewickelt. 44 Mio. Bestellungen.

JTL Fulfillment Network

Auch in der Vergangenheit hatte JTL ja schon mit sehr innovativen und praxisnahen Entwicklungen gepunktet, wie z. B. JTL Workflows. Nun gibt es das JTL Fulfillment Network.

Was ist das?

Hier können sich Händler und Dienstleister anmelden und freie Gesamtkapazitäten anbieten. Das Angebot richtet sich sowohl an Händler die freie Lagerkapazitäten haben sowie an diverse Fulfillmentdienstleister. Suchende Händler können auf die Angebote zurückgreifen und ihre Artikel einlagern und versenden lassen.

Und der Clou ist:

(Quelle:wortfilter.de)

Allein die Bereitstellung eines Netzwerkes wäre ja noch nichts Neues, der Knaller ist ja tatsächlich der, dass die mit der Fulfillmentdienstleistung geforderten Arbeitsprozesse voll in JTL integriert sind. Das bedeutet, von der Einrichtung des Lagers bis hin zur tatsächlichen Auftragsübermittlung passiert alles JTL-intern. Großartig!

Endlich eine Lösung!

Damit steht nun Händlern und Dienstleistern erstmals ein großartiges Gesamtlösungskonzept zur Verfügung. Spannend, dass Händler ebenfalls einfach freie Kapazitäten melden können. Das ist eine enorme Hilfe, wenn im eigenen Lager nichts zu tun ist. Ich bin neugierig, wie die Händlerfeedbacks sind. Denn klappt das Fulfillment, eröffnen sich viele Möglichkeiten für Händler, die kein eigenes Lager betreiben wollen, wie beispielsweise viele PLJ’ler.

Die Messe und die Aussteller

Viele bekannte Gesichter. Eigentlich blieb alles beim Alten. Sebastian Feuster vonsellerforum.de berichtete in seiner Recap, dass bei ihm die Vorführung des JTL WMS nicht geklappt hat. Er führte das aber auf messebedingte WLAN-Probleme zurück.

eBays Vortrag von Denis Burger

Das ist ja schon eine beeindruckende Zahl, die er da rausgelassen hat. Über 1 Mrd. Angebote sind mittlerweile im Durchschnitt live auf eBay. Und dann gab es zwischen den Zeilen noch ein paar ganz interessante News:

(Quelle:wortfilter.de)

eBay wird einen eigenen Template Creator herausbringen (und das sehr bald). – Da gibt es die Händlerrepublik. Hier sollen zu allen gewerblichen Händlern kurze persönliche Profile veröffentlich werden. Denis Burger bestätigte dann auf Nachfrage auch noch einmal das, was ich schon recherchiert hatte: Der eBay Top Pick rankt nach bekannten Cassini-Parametern.

Und da war dann ja noch Marc Costeas Expertenrunde:

(Quelle:Marc Costea)

Ich kam als “Überraschungsgast” auf die Bühne und versuchte, meinen Finger in die offenen Wunden der Marktplätze zu legen. Rakuten, Hitmeister, Ricardo, Hood, Allyouneed und Shopgate beweihräucherten sich zunächst und präsentierten unisono in unterschiedlichen Ausprägungen ihre Vorzüge.

Langsam neigte sich der Tag…

Nachdem Dr. Jens Rothenstein spannende Zahlen aus dem B2B-Handelsumfeld präsentierte und etlichen Chancen aufzeigte, war ich dran. 60 Folien SEO-Wissen. Meine Folien wurden leider erst ein paar Stunden vorher fertig, sodass sich, mangels Kontrolle, die einen oder anderen Fehler einschlichen. Sebastian Feuster vom sellerforum.de bemerkte trefflich: “Über die Rechtschreibfehler in den über 50 Folien will ich mal hinwegsehen, wenn man weiß, wann diese entstanden.”

Das zahlreiche Feedback hat mich richtig gefreut. Nach der Veranstaltung und im Laufe des Abends, durfte ich noch etliche Fragen beantworten. Ich hätte nicht erwartet, dass mein Thema “eBay SEO” von so unglaublicher Relevanz sein würde.

(Quelle:sellerforum.de)

Dann endlich: Party ON!

Wie auch im Vorjahr klang der Abend auf der Oceandiva mit einer feuchtfröhlichen Rheinrundfahrt aus.

Danke an JTL, an Thomas und sein Team, für die unglaublich großartige Veranstaltung!

(Bilder: nicht alle Bilder stammen von mir)

eBay Herbst-NEWS: SellerHub, Template Generator und und und

Es ist wieder einmal so weit. Zweimal im Jahr gibt eBay seine Neuerungen bekannt. Diesmal sind es die Herbst-News. Wie auch im Frühjahr schon, gibt es nichts Dramatisches. Alles in allem sind die Dreilindener Nachrichten jedoch positiv zu bewerten.

Sellerhub oder das Verkäufer-Cockpit Pro

Der bei den US Händlern schon eingeführte Sellerhub kommt nun auch auf den deutschen Marktplatz und heißt Verkäufer-Cockpit Pro:

“Das neue Verkäufer-Cockpit Pro bietet einen zentralen Überblick über alle Verkaufsaktivitäten, ein verbessertes Verkaufsformular, einen umfassenden Überblick über den Servicestatus und Statistiken zur Analyse sowie zum Ausbau des Geschäfts. So erfahren Händler beispielsweise, wie Käufer ihre Angebote am besten finden und welche die meistgesuchten oder am häufigsten verkauften Artikel sind. Außerdem wird ihnen der tagesaktuelle Trend ihrer Verkäufe angezeigt. Das neue Verkäufer-Cockpit Pro soll basierend auf dem Feedback der Händler stetig weiterentwickelt werden: Diese können ihre Anregungen und Verbesserungsvorschläge direkt während der Nutzung unter “Feedback” abgeben.”

Mehr Informationen gibt hier.

Weg mit den aktiven Inhalten!

Das Entfernen aktiver Inhalte mobiler Angebote ist jetzt keine wirkliche Neuigkeit. Neu ist nur das Datum: Am 7.6.2017 ist es dann soweit.

“Wie in den “News für gewerbliche Verkäufer – Frühling 2016″ angekündigt, werden ab dem 7. Juni 2017 in Angeboten bei eBay keine aktiven Inhalte (Javascript, Plug-ins, Flash, sendbare Formulare) mehr angezeigt. Damit soll Nutzern künftig ein optimales Kauferlebnis auf Mobilgeräten ermöglicht werden. Händler können ihre Artikelbeschreibungen mit dem eBay Mobile Friendly Checker von i-ways kostenfrei prüfen und optimieren. Darüber hinaus sollten sie neue Angebote bei eBay nur noch ohne aktive Inhalte einstellen.”

Mehr News zu diesem Thema hier.

Ohne UID ist’s dumm!

“Die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-ID Nr.) ist zukünftig der einzige Beleg, den die deutschen Finanzbehörden für den Nachweis der Unternehmereigenschaft im Sinne des Umsatzsteuerrechts anerkennen. Der Online-Marktplatz eBay muss daher allen Verkäufern mit Sitz in Deutschland ab 1. November 2016 Bruttorechnungen stellen, wenn diese keine gültige Umsatzsteuer-Identifikationsnummer bei eBay hinterlegt haben. Verkäufer sollten jetzt prüfen, ob ihre USt-ID Nr. in ihrer eBay-Rechnung aufgeführt ist. Der Online-Marktplatz bittet alle Händler, bis zum 25. Oktober 2016 ihre Umsatzsteuer-Identifikationsnummer bei eBay zu hinterlegen, damit ihnen ihre Gebühren auch weiterhin netto berechnet werden können. Händler, die noch keine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer haben, sollten ihren Steuerberater kontaktieren und klären, ob die Beantragung für sie sinnvoll ist.”

Weitere Informationen: Umsatzsteuer-Identifikationsnummer bei eBay hinterlegen

Aha: eBay kennt auch bald Amazons ASIN!

“Ab Februar 2017 können Händler bei eBay noch mehr Produktkennzeichnungen in ihren Angeboten angeben. Damit wird die Sichtbarkeit ihrer Angebote für Käufer weiter verbessert. Neben der Marke können Händler alternativ zur GTIN oder zur Herstellernummer dann auch die Identifikationsnummern von Amazon, Google oder die eBay Produkt ID angeben, oder aber ihre eigene Nummer verwenden.”

Weitere Informationen: Erweiterung bei der Nutzung von Produktkennzeichnungen

Wer schlecht ist, bekommt Hilfe:

Gewerbliche Händler, deren Servicestatus auf “unterdurchschnittlich” herabgestuft wurde, werden in Zukunft mehr unterstützt. Ab dem 20. Oktober 2016 erhalten sie im Verkäufer-Cockpit Tipps, wie sie ihre Serviceleistungen verbessern können. Darüber hinaus haben sie nun drei Monate Zeit, ihren Servicestatus zu optimieren, ohne dass die sonst üblichen Einschränkungen beim Verkaufen in Kraft treten.

Zudem werden Änderungen der Kategorien und Artikelmerkmale durchgeführt. Die Änderungen tragen dazu bei, dass Käufer gesuchte Artikel leichter finden und das internationale Verkaufen vereinfacht wird.

Ab September 2016 steht außerdem das Angebotsformat “Gültig bis auf Widerruf” allen gewerblichen Verkäufern zur Verfügung. Ein Shop-Abonnement ist dann nicht länger Voraussetzung für die Nutzung dieser Angebotsdauer.

Weitere Informationen: Unterstützung bei unterdurchschnittlichem Servicestatus, Änderungen der Kategorien und Artikelmerkmale, “Gültig bis auf Widerruf”-Angebote für Verkäufer ohne Shop.

Meinen Kommentar zu den Herbst NEWS gibt es später.

Amazon Seller-Support – Bald kostenpflichtig?

So zumindest verlautet es aus den USA. Amazon testet derzeit einen bezahlten Verkäufersupport in den Vereinigten Staaten. Die monatlichen Gebühren sollen bei 400US$ liegen. Dem jeweiligen Händler wird ein sogenannter Seller Success Manager zur Seite gestellt. Das Programm heißt Seller Support Plus und wird so angeboten:

“For a monthly subscription fee of $400, you will be able to escalate important issues to your Seller Success Manager for advanced troubleshooting and time-critical resolutions. By understanding you and your unique business, the Seller Success Manager will seek to remove persistent technical barriers and offer coaching opportunities during the course of your escalations.”

Der Seller Support+ verspricht für die Gebühren die Unterstützung durch einen Seller Success Manager, der sich bei zeitkritischen Dingen um Lösungen bemüht und Hindernisse beiseiteschafft. Da er sowohl den Händler wie auch das Geschäft des Händlers versteht, wird er dauerhaft technische Hürden nehmen und coachen.

Das hört sich an wie die Leistungsbeschreibung eines Account-Managers.

Ob Amazon sich damit einen Gefallen tut, wage ich zu bezweifeln. Und ich finde, dass dieses Vorgehen so gar nicht Amazons eigenem Anspruch als kundenfreundlichstes Unternehmen entspricht. Das hört sich irgendwie nach “zurück in die 90er und zu den 0900er-Nummern” an aber bei Weitem nicht nach der Umsetzung eines zeitgemäßen Servicegedankens.

Würde das Geschäftsmodell denn funktionieren?

Aber sicher! Zu viele Händler wissen, dass es große Lücken in Amazons Seller Support gibt. Denkt nur alle an das KYC-Dilemma. Nach wie vor stehen Händler schon bei kleinen und an sich einfachen Anliegen vor enormen Herausforderungen. Ein Beispiel welches mir aktuell vorliegt und zu einer Kontensuspendierung geführt hat: Händler hat eine Einzelfirma und verkauft dort erfolgreich. Händler gründet nun eine GmbH. Er fragt VORHER beim Seller Support nach der Genehmigung zur Eröffnung eines 2. Accounts (halt für die GmbH). Er erhält die Erlaubnis, öffnet den Account, beginnt zu verkaufen und wird gesperrt. Soweit alles noch nicht schlimm, aber: Er bekommt bei Rückfragen, was nun zu tun sei, KEINE Antwort. Jeder Kaufmann würde spätestens jetzt gerne 400 US$ zahlen, damit er wieder handeln kann.

Fazit:

Amazon hat seinen Händlerservice noch nicht optimal aufgestellt. Daher ist es in meinen Augen falsch, Händler nun mit einem bezahlten Seller Support zu konfrontieren, den sie im Zweifel nur deshalb buchen, um Amazons eigene schlechte Serviceleistung zu umgehen.

Das wäre so ähnlich, als müsste ich erst einmal kostenpflichtig irgendwo anrufen, damit ich mein bezahltes Auto das erste Mal starten kann.

Ich bin sehr enttäuscht über diese Neuigkeit, denn eigentlich war ich der Meinung, Amazon hätte verstanden, dass nicht nur die Konsumenten deren Kunden sind, sondern auch die Seller. Das ist kein gutes Signal.

eBay SEO: Geht ab wie ne Rakete – Was wollt ihr wissen?

eBay SEO scheint bei Vielen wie eine Black Box zu sein. Jeder hat mal irgendetwas gehört aber zusammenhängende und vollständige Tutorials gibt es kaum. Selbst die eBay SEO-Facebookgruppe zählt gerade einmal 65 Mitglieder, während die Amazon SEO-Gruppe über 4000 Mitglieder für sich gewinnen kann.

Habt ihr eigentlich keine Fragen?

Auch in der Wortfilter Facebookgruppe tauchen erstaunlich wenig Fragen zum Thema eBay SEO auf. Wisst ihr alles? Ok, war eher eine rhetorische Frage. Schaue ich mir die Angebote von euch an, dann ist das mitunter das Grauen. Daher mein Angebot: Fragt mich! Ihr könnt mich über Facebook fragen, den Live-Chat nutzen, über WhatsApp, per Mail oder aber anonym, indem ihr dieses Formular nutzt:

Deine Frage:

Antworten gibt es auf der JTL Connect:

Auf der diesjährigen JTL Connect am 26.08 um 17.40 Uhr, gibt es dann die Antworten. Also: Haut rein, löchert mich, fordert mich! Ich bin gespannt. Für jede Frage, die ich nicht beantworten kann, spendiere ich einen Kasten Alt!

JTL Connect: Noch 4 Tage! Die letzten Tickets abgreifen jetzt!

Es ist bald soweit und die 2. JTL Connect startet in Düsseldorf. Und zwar am Freitag den 26.08.2016 ab 9.00 Uhr. Am Abend geht es wieder gemeinsam auf das Boot und es wird bis in den Morgen gefeiert. Wer also noch ein paar der letzten Tickets haben möchte, sollte Gas geben. Viele sind nicht mehr verfügbar. Und werft einmal einen Blick auf das Programm und das Ausstellerverzeichnis. Hochkarätige Redner von Amazon und eBay berichten nicht nur über Neuerungen und Möglichkeiten auf den Marktplätzen, sondern stehen euch an den Ständen auch noch später mit Rat und Tat zur Verfügung. Ich selber bin auch den ganzen Tag vor Ort. Wenn ihr mich sprechen wollt, könnt ihr mich über Facebook oder mobil unter 0174-3261815 erreichen.

Für wen ist die JTL Connect ein Muss?

Klar, für Anwender von JTL und solche die es werden wollen ist die Messe natürlich Pflicht. Aber auch Start-ups, egal ob reine Amazon-FBA’ler, Eigenmarken-Starter, B2B-Händler oder solchen mit stationärem Handel und lokalem Bezug. Für wirklich alle wird eine Menge geboten. Besonders für eBay-Händler wird es eine Menge Input geben. (Dazu aber gleich mehr)

Warum macht die Reise nach Düsseldorf Sinn?

Eine Reise nach Düsseldorf macht NIE Sinn. Aber: In der Not frisst der Teufel auch Fliegen oder: Kommt der Hund nicht zum Knochen, dann kommt der Knochen zum Hund. Es gibt nur 5 Veranstaltungen im Jahr, die sehr KMU-zentriert sind und da gehört die JTL Connect mit dazu. In den Vorträgen werden aktuelle und relevante Themen besprochen und ihr könnt exklusive News mitnehmen. Selbstverständlich könnt ihr das ganze Portfolio von JTL live erleben und ausproen. Wer sich also mit den Themen ERP, Wawi und eigener Logistik beschäftigt: hopphopp, ab zur JTL Connect! Und ja, auch wenn es ausgelutscht ist, aber Netzwerken und Austausch machen Sinn.

Die Party auf dem Boot, mit einer Rheinrundfahrt war einzigartig. Großartig: Es gab Bier, kein Alt. Und die Band war der Knaller. JTL Party rulez.

Auf ein paar wichtige Vorträge und Aussteller möchte ich euch hinweisen:

Ganz klar: EBay und auch Amazon sind Aussteller und mit eigenen Mitarbeitern vor Ort. EBay, wie auch letztes Jahr, mit Leuten aus dem Merchant Support. Amazon hält einen Vortrag über “Global Selling” und eBays Denis Burger berichtet über die Neuigkeiten für Verkäufer, und da gibt es viel zu berichten!

Marktplätze. Von 15.00-15.30 Uhr veranstaltet Marc Costea sein Expertenpanel mit Marktplatzvertretern. Dabei ist auch Crowdfox, Hood, Hitmeister, Rakuten und Allyouneed. So zumindest die erste Planung. Wer nun aktuell auf dem Panel anwesend sein wird, bleibt wohl eine Überraschung. Ich freue mich.

JTL: In etlichen Vorträgen könnt ihr euch über das großartige Leistungsspektrum der JTL-Software informieren. Besonders 3 Vorträge finde ich wichtig: beide Vorträge über JTL Packtisch, JTL WMS und Möglichkeiten der JTL Workflows. Lagerwirtschaft und die Automatisation von Arbeitsprozessen wird zu oft und zu lange in vielen KMU vernachlässigt und bremst damit enorm das Wachstum. Daher: Nutzt die Chance, euch zu informieren.

Könnt ihr eBay SEO? Kennt ihr alle Tipps und Tricks? Wisst ihr wie sich die Cassini verändert?

Während Angebote rund um Amazon SEO geradezu boomen und überall verfügbar sind, sind die SEO-Möglichkeiten die jeder Händler bei eBay nutzen kann nahezu unbekannt. Kaum einer traut sich an eBays Suchmaschine Casssini ran. Warum ist das so?

Wist ihr es?

Hättet ihr das gewusst? Ihr könnt Artikelmerkmale selber anlegen. Pro Artikelmerkmal könnt ihr 55 Zeichen angeben. Welche Angaben sollten unbedingt in den Artikelmerkmalen stehen? Warum sollte ein Besucherzähler in keinem Angebot fehlen? Und: Welche 3 Angebotsbereiche durchsucht die Cassini in der Kategorie Motors? Wenn ihr die Fragen nicht beantworten könnt, dann kommt zu mir in den Vortrag ab 17.40 Uhr ins Plenum. Ihr bekommt von mir geballtes Wissen rum um eBay SEO und ich verspreche euch, wenn ihr meine Tipps anwendet, rankt ihr bei den Suchergebnissen auf der 1. Seite. Versprochen!

(Quelle:wortfilter.de)

Amazon Launchpad seit 4 Monaten am Start: Top oder Flop?

Bereits seit 2015 gibt es Amazon Launchpad in den USA, UK und China. Seit dem Frühling 2016 auch in Deutschland. Im April waren gerade einmal 20 Produkte gelistet. Amazon Launchpad soll Start-ups helfen, ihre Produkte den Konsumenten einfach zugänglich zu machen. Amazon unterstützt die Start-ups durch Marketing und passende Produktseiten. Mittlerweile sind 456 Produkte auf der Plattform gelistet.

Stöbern macht Spaß, aber…

Die Produktauswahl hält was sie verspricht. Beim Stöbern habe ich spannende und mir teilweise unbekannte Produkte gefunden. Schade finde ich jedoch, dass einige Hersteller auf ihre detaillierte Darstellungsmöglichkeit der Produkte verzichtet haben und das Einbinden von Videos oft nicht nutzen. Dadurch wird die Produktinszenierung unterbrochen und das Stöbern macht nur halb so viel Spaß. Das ginge besser.

(Quelle:wortfilter.de)

Ich bin Start-up und habe ein großartiges Produkt…

Gerade im Kontext der Start-ups, die sich im Amazon FBA und Private Label-Umfeld bewegen, ist die Produktsuche einer der größten Herausforderungen. Und nicht selten habe ich sehr grandiose, einzigartige und innovative Produktideen vorgestellt bekommen. Umso mehr überrascht es mich, dass ich diese Produkte nicht auf Amazons Launchpad gefunden habe.

Die Bewerbung zum Launchpad-Programm ist denkbar einfach. Ihr braucht nur dieses Formular auszufüllen. Für Inkubatoren und Crowdfundingseiten stellt Amazon eine eigene Kontaktmailadresse zur Verfügung: de-amazonlaunchpad-network@amazon.com.

(Quelle:wortfilter.de)

Mitmachen! Hopphopp!

Ich denke, Amazons Launchpad-Plattform ist eine fabulöse Möglichkeit, seine Produkte zu präsentieren. Die Teilnahme ist kostenlos (außer den üblichen Verkaufskosten) ABER ihr bekommt einen ganzen Blumenstrauß an Marketinginstrumenten bereitgestellt, zu denen ihr sonst keinen Zugang habt.

(Quelle:wortfilter.de)

Top!

Aus allen Blickwinkeln betrachtet, finde ich das Programm und die Plattform toll. Konsumenten können inspirierend ausgewählte und innovative Produkte shoppen. Start-ups bekommen die Möglichkeit, ihre Innovationen auf einer der größten Plattformen den Konsumenten vorzustellen und Amazon selber lernt, was wie und wo trendet. Einfacher und besser können weder die Investoren noch die Start-ups selbst einen Proof of Concept erhalten.

Verschlafen Nischenseitenanbieter etwas?

Amazons Launchpad ist im Grunde nichts anderes als eine Nischenseite. Contentlieferanten sind die Start-ups, moderiert durch den Seitenbetreiber. Die Fragen, die ich mir stelle, ist diese: Können Nischenseitenanbieter nicht noch individuelleren Content liefern und eine bessere Produktkomposition darstellen? Und: Kanäle wie Instagram oder Facebook… Können die nicht großartiger bespielt werden?

Local eBay: Nicht kleckern, Klotzen! Ist eBay ein Game Changer des Local Commerce?

Mit der englischen Einstiegsseite eBay Local adressiert der Marktplatz eine C2C ausgerichtete lokale Lösung. Ähnliches kennen wir von eBay-Kleinanzeigen. In England ist der lokale C2C Gedanke nur wesentlich smarter umgesetzt und wird zusätzlich noch durch ein grandioses Video unterstützt. Ziel ist es, dass sich Privatanbieter untereinander über lokale Angebote informieren können. Ein Versand der Artikel ist nicht vorgesehen. Dieses Angebot richtet sich zunächst nur an Konsumenten. EBay begegnet damit der Herausforderung vieler Privater, sperrige und schwere Artikel zu versenden.

(Quelle:wortfilter.de)

EBay ein Game Changer?

Der Marktplatz unternimmt viel, um sich Lokal zu positionieren: EBay Mönchengladbach, eBay Diepholz, eBay PLUS, kostenloses WLAN, eBay-Kleinanzeigen, 2015 einen C2C Pilot und nun der Launch in UK von eBay Local. Gerade Letzteres ist keine “kleine Sache”, sondern schon eine ausgereifte Produktsuche, die sich sicherlich auch “einfach” auf andere Märkte übertragen lässt. Was hat eBay erkannt? EBay versteht, dass es in Zukunft keinen Unterschied mehr zwischen stationärem und Online-Handel geben wird. Und der Marktplatz stellt sich auf. Alle Hürden zur Integration des stationären und lokalen Handels in eBays Marktplatz werden beiseite geräumt. Ob eBay das Zeug zum Game Changer hat, hängt davon ab, wie konsequent und vor allem wie schnell sie die Projekte aus den Pilotphasen herausführen.

Das Henne-Ei Problem

Alle schönen Modelle bringen nichts, wenn der Konsument nicht seinen Spaß dran hat. Und genau da setzt der Marktplatz mit seinem eBay Local nun an. Er spricht seine treuste Community (C2C) an. 2015 gab es in Deutschland schon einen Piloten. Er nannte sich “Lokal verkaufen lohnt sich – #MyLittleBigVictory”. Am Ende des Tages haben Konsumenten und Händler verstanden, was Connected Commerce (hoffentlich) sein kann.

(Quelle:wortfilter.de)

And the winner is … Amazon?

Wer eBays Strategie kompromisslos (und vielleicht daher etwas wirklichkeitsfern) zu Ende denkt, kann zu dem Schluss kommen, dass Amazons Ökosystem doch nicht unangreifbar ist, unterstellt, die Auflösung der Grenzen zwischen Off- und Onlinehandel ist die Zukunft. Da frage ich mich, wer die besseren Werkzeuge zur Hand hat? Amazon, oder eBay?

Verpeilt der Handel diese Entwicklung mal wieder?

Nachdem Deutschlands größter und ältester Handelsverband HDE bis zum Jahre 2015 noch nicht einmal in der Lage war, seine eigenen Publikationen online zu verkaufen, habe ich so meine Zweifel, dass man nun, mit ausreichender Kompetenz und wissend um die Herausforderungen, es schafft, seine Mitglieder abzuholen. Vieles in diesem Verband erscheint mir eher wie wilder Aktionismus, als dass ich glaube, dass die Damen & Herren dort eine digitale Strategie leben.

Das Haar in der Suppe: Schwarm-Intelligenz oder Dummheit?

Und genau das ist die Frage. Jahrelang wurde den Händlern durch Kammern und Verbände eingehämmert, das Internet und der Onlinehandel sei der Feind. Klappt es jetzt, dass sich der Handel für das Internet und den verzahnten Handel begeistern lässt? Werden die Chancen und Notwendigkeiten erkannt? Haben IHK und Verbände mittlerweile die Chancen begriffen, oder sitzen da noch die ergrauten alten Herren und erzählen: “Das Internet, da kauft meine Frau immer Schuhe, das ist doch nicht wichtig”? (Anm.: Das ist so nahezu im O-Ton erzählt). Die große Unwägbarkeit sind die vielen Teilnehmer, die an einem Strang ziehen müssen. Ob das klappt?

eBay Smart-Home – Launch von neuer Einstiegsseite

EBay Smart Home Center ist der neue Eintrittskanal, in welchem der Marktplatz seine Smart Home-Angebote bündelt. EBay schafft 6 neue Oberkategorien. Dort werden die jeweils ausgewählten Produkte/Angebote aus dem Smart Home-Bereich angezeigt. Noch bis zum 28. August bietet eBay in Kooperation mit der Telekom Smart Home-Starterpakete mit Rabatten bis zu 40% an. Und mit den von eBay selbst erstellten Ratgebern liefert der Marktplatz nicht nur eine Orientierung für interessierte Konsumenten, sondern füttert Google auch mit relevantem Content.

Eigene Kategorie-Struktur

Wer durch die Angebote und Oberkategorien browst, erkennt, dass eBay eine eigene, nicht für Händler direkt ansprechbare Kategoriestruktur verwendet: https://www.ebay.de/rpp/smart-home/Home-Control-Netzwerk. Die jeweiligen Seiten sind zusätzlich mit einer eigenen Auswahlsuche versehen. Das Ranking innerhalb dieser Kategorieseiten entspricht der Darstellung “beliebtester Artikel”. Cassinis Rankingfaktoren können hier nur bedingt angewendet werden. Allerdings passieren auch noch kleine “Falschlistungen”.

Besser macht es eBay

(Quelle:wortfilter.de)

Ähnliche “Ausgliederungen” gibt es bereits seit Längerem bei Amazon. Hier das Konter-Beispiel: Smart Home Automation. Nur eBay macht es besser. Amazon kennt keine Testberichte & Ratgeber und stellt auch sonst keinen eigenen Content den Konsumenten (und der Suchmaschine) zur Verfügung.

Meine Meinung:

Einige Medien vermeldeten “EBay launcht Smart Home-Marktplatz” Das halte ich dann doch für etwas zu dick aufgetragen, aber ohne Zweifel: EBay macht seine Sache gut. Noch nicht ganz umgesetzt sind die Optionen, die sich durch den neuen strukturierten Datenstamm ergeben. Das könnte JETZT schon besser gelöst sein. Denn: Innerhalb der angezeigten Angebote wiederholen sich die Produkte teilweise. Es ist also noch Luft nach oben. Aus Konsumentensicht kann eBays Ansatz aber enormen Mehrwert bieten: Ausgesuchte Produkte, Testberichte & Ratgeber liefern Informationen und Wissen, Rezensionen bewerten das Produkt. Und nicht zu vergessen: Die besser einsehbaren Bewertungen, eBay PLUS und die eBay-Garantie vermitteln den Konsumenten Sicherheit.

eBay PLUS: Freies und kostenloses WLAN für alle

Unter dem Dach von eBay PLUS bringt der Marktplatz bis Oktober nun kostenloses und freies Internet in 22 deutsche Städte. Diese 12 Städte sind schon ausgewählt: Stuttgart*, Nürnberg*, Frankfurt*, München, Köln, Hamburg, Hannover, Wiesbaden, Dortmund, Leipzig, Mannheim und Diepholz. Weitere 10 Städte sollen durch eine Umfrage in den sozialen Netzwerken ausgewählt werden. Das WLAN soll in beliebten Einkaufszonen verfügbar sein. (* Hier ist das WLAN schon frei. Auf www.wifi-city.de könnt ihr sehen, wo das freie WLAN verfügbar ist .)

Die Technik

Die technische Umsetzung übernimmt die Firma ABL Social Federation GmbH. Eingesetzt werden CISCO Meraki-Router. EBay verspricht sicheres surfen und einfachen Zugang. Gesammelte Nutzerdaten werden vertraulich behandelt.

Die Rahmenbedingungen

Wegen der Störerhaftung war es bisweilen für Betreiber kaum möglich, risikolos eine kostenlose und freie WLAN-Abdeckung zu installieren. Mit der Gesetzesänderung ist die Hürde nun gefallen.

Deutschland belegt was die Versorgung mit kostenlosem WLAN angeht im internationalen Vergleich einen der hinteren Plätze. Bei uns kommen auf 10.000 Einwohner 1,87 Hotspots, in Frankreich schon mehr als 5 und in England sogar 28,67. Südkorea bietet schon fast eine 100-prozentige Abdeckung an (37 Hotspots).

(Quelle:wortfilter.de)

Die Nachfrage nach kostenlosem und freiem WLAN ist groß. Wer mag schon ständig sein Datenvolumen kostenpflichtig auffüllen. Laut einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) wollen 62 Prozent der befragten Deutschen offene Hotspots nutzen.

Meine Meinung:

Das ist ja mal ein kluger Schachzug! Was soll ich sagen? Ich bin begeistert! Shopper in den Innenstädten wollen kostenloses und freies WLAN. Und wer bietet das? EBay! Das macht den Marktplatz nicht nur sympathisch, sondern bringt eBay in eine ganz neue und besondere Position.

Ich stehe also in Berlin vor einem Bookstore und eBay pushed mir die Bestsellerliste angereichert mit verfügbaren eBay-Angeboten aufs Handy.

Und das ist nur eines der ganz vielen Gedankenspiele, die möglich sind.

Zunehmende Mobilität, hohe Warenverfügbarkeit in den Innenstädten und die grenzenlosen Wünsche der Konsumenten schreien ja förmlich nach einem umfassenden Lösungsmodell. Und kann ich mich als Marktplatz besser und früher positionieren? Nein! Vom Netzzugang, zur Plattform über lokale, stationäre und online Angebote kann ich Konsumenten befriedigen.

eBays Pressemitteilung

ebays Faktenpaier

Amazon Retourenquote 30% höher als bei eBay & eigene Umfrage

Der amerikanische Blog ecommercebytes von Ina Steiner hat in einer Umfrage untersucht, auf welchen Marktplätzen es die höchste Retourenrate gibt. Untersucht wurden Amazon, eBay und der in den USA bekanntere Marktplatz für Handgemachtes: etsy. Leider teilt Ina keine weiteren Details zu den teilnehmenden und befragten Händlern. Deshalb sollten die Ergebnisse mit Vorsicht genossen werden.

Händler wurden auch zu den Gründen befragt, warum sie denken, dass ihre Kunden Produkte zurückgeben. Amazon Händler sahen die Ursachen der hohen Rückgabequote darin, dass die Artikelbeschreibung bei Amazon oft ungenau und falsch ist und dass Amazon die Käuferkunden zur Rückgabe ermutige. EBay-Händler erkannten im Wesentlichen die Missbrauchsmöglichkeiten als Hauptursache für die Retoure. Kunden erpressten oft Erstattungen. Händler gehen darauf ein, um keine Mängel zu erhalten. Ein anderer Händler berichtete von einem Amazon-Effekt. Dadurch dass Amazon Kunden zur Rückgabe ermutige, würde dieser Effekt auch auf eBay-Kunden strahlen.

Meine Meinung:

Leider hat Ina keine Informationen über die Anzahl der teilnehmenden Händler veröffentlicht, sodass ich mir kein Bild über die Aussagekraft der Umfrage machen kann. Ich kann also nur hoffen, dass die Anzahl der mitwirkenden Händler ausreichend war, um von einem gültigen Meinungsbild zu sprechen, welches die Umfrage zeichnet.

Ich glaub nicht, dass der Rückgabe- und Erstattungsmissbrauch eine spezielle eBay-Sache ist, sondern bin mir sicher, dass gleiches Verhalten auch Amazon-Kunden praktizieren. Denn überall da wo Verkäuferleistung gemessen wird, gibt es auch Kunden, die das Bewertungssystem für sich nutzen wollen.

Nachvollziehbarer ist dann schon der Grund den Amazon-Händler nennen. Produkte brauchen eine gute, detaillierte und fehlerfreie Beschreibung. Wenn Amazon den Händlern schon nicht die Kontrolle über die Beschreibung gibt, dann sollte der Marktplatzbetreiber zumindest schnell Korrekturwünsche in den Detailseiten umsetzen können.

Aber!

Erstaunlich finde ich die im Allgemeinen sehr niedrige Retourenquote. Und mir stellt sich die Frage, ob sich diese auch auf andere Märkte außerhalb der USA überhaupt übertragen lässt. Was meint ihr? Gibt das Ergebnis der Umfrage eure eigene Wahrnehmung wieder?

Meine Umfrage zur Rücknahmequote: Die Umfrage besteht aus 4 Fragen und dauert 1 bis 2 Minuten. Habt Spaß damit! Ich freue mich über eine rege Teilnahme, haut rein.

Hier geht es lang!

Amazon Händler haften für Änderungen des Listings durch Dritte

Der BGH hat entschieden, dass ein Amazon-Marketplace-Händler für Änderungen an einem von ihm eingestellten Listing auf der Plattform haften, auch wenn die Änderungen ohne ihr Wissen durch Dritte vorgenommen wurden.

Der Bundesgerichtshof hat mit Urteil vom 3. März 2016, Az. I ZR 140/14 entschieden, dass Amazon-Händler für Änderungen an den von ihnen auf dem Amazon-Marketplace eingestellten Angeboten haften, auch wenn die Änderungen von Dritten vorgenommen wurden.

Was war passiert?

Ein Händler hatte auf der Amazon-Marketplace-Plattform ein Angebot für einen Artikel aus dem Bereich des Computerzubehörs eingestellt, und dabei den Markennamen des Herstellers verwendet.

Zu einem späteren Zeitpunkt hatten sich andere Händler an dieses Angebot angehängt. Diesen Händlern war es technisch möglich, das Angebot zu ändern, was in der Folgezeit auch geschah. Es wurde der Markenname durch den eines anderen Herstellers ersetzt.

Hierfür wurde nun der ursprüngliche Ersteller des Angebots in Anspruch genommen. Zu Recht, wie der BGH meint.

Wieso kommt es hier zu Haftung?

Der BGH ist der Auffassung, dass die Händler wüssten, das andere Händler die Listings auf dem Amazon-Marketplace ändern und anpassen können.

Zu Gunsten des Herstellers hat der BGH angenommen, dass er es nicht war, der die Änderungen vorgenommen hat, sondern ein nicht zu ermittelnder Dritter. Daher sei der Händler zwar nicht Täter einer Markenverletzung. Er hafte aber zumindest als Störer.

Der ursprüngliche Händler sei verpflichtet, sein Angebot in regelmäßigen Abständen auf Änderungen hin zu überwachen. Diese Prüfungspflicht bestehe auch, ohne dass der Markenhersteller auf eine entsprechende Rechtsverletzung hingewiesen hat. Es spräche “nichts dagegen”, den Händlern diese Prüfungspflicht aufzuerlegen.

Und was muss nun passieren?

Händler müssen Ihre Angebote regelmäßig prüfen. In welchem Turnus dies zu geschehen hat, lässt der BGH offen. Das Berufungsgericht habe dies “dahinstehen lassen können”.

Eine Besonderheit bestand in der Sache darin, dass die Marke erst jüngst eingetragen worden war. Es lasse sich aber daraus ableiten, dass nach Eintragung über “nahezu zwei Wochen” keine Prüfung vorgenommen wurde, was die Prüfpflichten bereits verletzt habe.

Es ist daher davon auszugehen, dass die Rechtsprechung nun deutlich kürzere Prüfungszeiträume verlangen wird – wenn schon nahezu zwei Wochen zu lang sind, muss man hier in der Praxis mit wohl nur mehreren Tagen rechnen.

Kommentar von Mark Steier :

Diese Entscheidung öffnet Tür und Tor für unfreundliche Konkurrenten. Es wird ein Einfaches sein, den Wettbewerber in die Abmahnfalle tappen zu lassen. Mit nur wenig Aufwand ist es dem bösartigen Marktbegleiter möglich, das Konkurrenzangebot zu verändern. Ausländische Anbieter die Kenntnis von dieser Möglichkeit haben, könnten deutsche Händler empfindlich stören.

Amazon oder Dienstleister sollten unverzüglich ein Tool bereitstellen, welches Angebotsänderungen reported und monitort. Wegen der sehr und in meinen Augen unangemessen kurzen Prüffrist von nur wenigen Tagen ist Eile geboten.

Amazoneigener Repricer ist in _DE als Beta verfügbar

Bereits im Mai launchte Amazon einen eigenen Repricer in den USA. Jochen G. Fuchs von t3n.de berichtete hier davon. Nun ist das Tool auch in Deutschland verfügbar, allerdings erst als BETA. Amazons Preis-Tool ist in meinen Augen ein sehr einfach gehaltenes Werkzeug, was nicht die Bedürfnisse der Händler trifft. Ihr könnt Amazon hier ein Feedback zu der automatischen Preisanpassung geben.

Und so funktioniert es:

Zunächst könnt ihr die Regelparameter bestimmen. Zur Auswahl stehen “Preis im Einkaufswagen-Feld” und “Niedrigster Preis”. Jetzt könnt ihr 3 Möglichkeiten auswählen, wie sich der Preis verhalten soll und ihr legt fest, ob ihr einen prozentualen Wert oder einen festen Betrag von den marktbegleitenden Preisen abweichen möchtet.

Als Nächstes könnt ihr die SKUs auswählen, auf die diese Preisregel angewendet werden soll. Hier stehen euch als Auswahl alle eure Angebote zur Verfügung. Abschließend könnt ihr eure Eingaben speichern und zur Startseite zurückkehren. Hier habt ihr dann die Möglichkeit eure Preisregeln zu verwalten und neue hinzuzufügen. Amazon Hilfe-Seite zum Tool.

Warum führt Amazon einen eigenen Repricer ein?

Im Vordergrund für Amazon steht das beste Kauferlebnis der Konsumenten. Dazu gehört eben auch ein günstiges Preisangebot. Mit Einführung des Preisanpassungs-Tools befeuert Amazon nun den Preiswettbewerb und sorgt für agile und sinkende Preise. Den Konsumenten kommt das zugute, den Händlern schadet es, denn die allerwenigsten Merchants werden sich der Versuchung entziehen, dieses Tool zu nutzen. Was wird passieren? Die Preise rauschen in den Keller, zulasten notwendiger Erträge. Denn auch das ist bekannt: Die wenigsten Onlinehändler sind in der Lage seriös zu kalkulieren!

Und was wird in der Dienstleisterbranche passieren?

Dieser entzieht Amazon gerade mal eben die Geschäftsgrundlage. Es macht mit Einführung dieser Funktionalität für die Händler keinen Sinn, auch nur 1 Cent für ein solches Tool an einen Dienstleister zu zahlen. Bis auf ganz wenige intelligente Repricer funktionieren doch die meisten Tools exakt wie Amazon es nun nachgebaut hat. Ich bin mir sicher, dass schlechte Anbieter, wie z. B. preisbutler24.de oder repricing.de, bald ihren Dienst einstellen werden.

Den intelligenten Tools werden die Kunden in Scharen zulaufen!

Freuen dürfen sich wohl Anbieter echter dynamischer Pricing-Tools. Den beschleunigten Preisverfall auf dem Marktplatz wird wohl kein Tool vollständig aufhalten können, jedoch können Händler mit guten und komplexen Tools die beste Marge erzielen. Im Dezember testete ich das SellerLogic Amazon Repricing Tool. Bisher ist mir kein anderer Repricer bekannt, der anhand von so vielen Parametern (z. B. auch die Seller-Performance) den optimalen Preis ermittelt und der dem Merchant ein umfangreiches Angebotspaket an Strategien bereitstellt. Bitte lest einmal meinen Test und die vorgestellten Strategien.

Als Beispiel zeige ich euch 2 Handlungsansätze, die ich spannend finde: Eine Profitstrategie ist eine Lösung, die ich bei den meisten Repricern vermisse. Hier werden neben dem Angebotspreis und der Absatzmenge auch der Einkaufspreis und die Kosten miteinbezogen. Unabhängig von den Marktbegleiterangeboten wird hier der Verkaufspreis über die Marge gesteuert. Die Detailmargenstrategie denkt den Ertrag noch etwas weiter. Hier solltet ihr alle Kostenbestandteile selber festlegen können.

Meine Meinung:

Gut ist das Tool nicht, aber: Auch die meisten Drittanbieter-Repricer sind stümperhaft. Die meisten Repricing-Tools glauben, ein BuyBox-Gewinn sei nur durch den niedrigsten Preis möglich. Das ist schlicht falsch! Die BuyBox kann auch mit einem höheren Preis gewonnen werden. Nur die komplexe Funktionalität, die zur Berechnung notwendig ist, wollen (oder besser können) die wenigsten Dienstleister abbilden. Aus Händlersicht ist der Start von Amazons automatischer Preisanpassung keine gute Nachricht. Zu viele Händler werden das Tool nutzen und die Preise nach unten ziehen. Die Antwort kluger Amazon-Händler kann nur die Benutzung komplexer und intelligent agierender Repricer sein, die anhand verschiedener Strategien und umfangreicher Berechnung den optimalen Preis darstellen. Und das ist selten der Günstigste!

Gewerkschaft streikt gegen Verdi – Amazon freut sich: “Der Streik der Streiker” oder: “Was hab ich denn davon?”

Ist das ein Witz? Das dachte wohl nicht nur ich, als mir der Artikel zuflog. Aber kann das wirklich wahr sein? Ver.di, der Vorreiter und Dauerkauer an wer weiß wie vielen Tarifverträgen hat Zoff mit den eigenen Leuten? Ist das eine Ente? Aber Spiegel und sogar Frankfurter Allgemeine berichten darüber. Hier die Artikel:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ver-di-gewerkschaft-bestreikt-gewerkschaft-a-1102431.html

https://www.fr-online.de/frankfurt/verdi-gewerkschafter-bestreiken-gewerkschaft-,1472798,34488688.html

Also doch kein Scherz. Offensichtlich nicht.

Was steckt dahinter?

Irgendwie ist es passend, dass so etwas ausgerechnet am Amazon-Prime-Day geschieht. Verdi hat sich wohl endgültig die Zähne ausgebissen, die laufen ihnen jetzt sogar freiwillig weg. Aber warum? Tja, das Übliche: Sie wollen mehr Geld. Und ganz nach Manier ihres Arbeitgebers Ver.di, wollen sie die standardisierten 5%.

Frech? Überzogen?

Irgendwie nicht, würde ich sagen. Ver.di gibt sich ja immer als Vorreiter für die Rechte der Arbeitnehmer und boxt wo irgend möglich Tarifverträge durch. Egal ob Flughafen oder Kindergarten. Aber die eigenen Leute haben darauf keinen Anspruch. Ver.di-Chef Frank Bsirske lehnt so einen nämlich rigoros ab. Not in my house!

Kompromissbereitschaft

Mit vertauschten Rollen stößt selbst Ver.di an die Grenzen der Vernunft und sieht sich plötzlich dem eigenen Gebaren gegenüber. Und ganz wie die üblichen Konkurrenten, gehen auch sie nur einen mickrigen Schritt auf die eigenen Angestellten zu. Sogar noch vorsichtiger, als ihre häufigsten Streikgegner. Ver.di will ganze 0,23% Lohnerhöhung den ca. 3000 Beschäftigten geben. Respekt!

Fazit

Mir fallen eine Menge Metaphern ein. Den meisten von euch wohl auch. Zumindest: Wer im Glashaus… Ihr kennt das. Es ist eine interessante Sache, die ich mir gerne und mit genüsslichem Grinsen ansehen werde. Ver.di kann hier eine Menge falsch machen und unzählige Sympathien verlieren. Es geht schließlich um ihre eigene Glaubwürdigkeit. Mal sehen, wie sie sich gegen ihre eigenen Waffen schlagen. Ich bin ja so gespannt…

Fake EAN/GTIN – Müssen Anbieter Schadenersatz leisten?

Mit Amazons Ankündigung gegen die Verwender von Fake GTIN rigoros vorzugehen, wurde klar, dass viele kleine Amazon-Verkäufer darin eine große Herausforderung sehen. Die Gefahr ist auch nicht zu unterschätzen, denn früher oder später wird Amazon seine Ankündigung umsetzen und im schlimmsten Fall Händler, die GTIN falsch verwenden, suspendieren.

Verlust von Rezensionen und Ranking

Auch wenn Tests ergeben haben, dass der Austausch der GTIN/EAN möglich ist, so scheint es so zu sein, dass auf jeden Fall alle Rezensionen und Sales (bereits getätigte Verkäufe) verloren gehen. Damit droht ein herber Verlust an wichtigen Ranking-Parametern und damit einhergehend ein Umsatzverlust.

Viel manuelle Arbeit

Händler berichteten in meiner Facebook-Gruppe, dass es viel manuelle Arbeit ist, alle GTIN zu ersetzen. Es gibt kein Tool, welches automatisch die Fake-GTIN/EAN austauscht. So bleibt den Händlern nichts anderes übrig, als den Austausch in einem langwierigen, manuellen Prozess zu bewerkstelligen.

Mehr Herausforderung haben die FBA’ler

Und wollen Händler, die per Amazon FBA ihre Artikel anbieten, die Herausforderung annehmen, so bleibt ihnen nichts weiter übrig, als dass sie ihren ganzen Warenbestand zurück ordern, ihn neu labeln um dann wieder zu Amazons FBA-Lager senden. Das verursacht nicht nur erhebliche Kosten, sondern bedeutet auch gleichzeitig keinen Umsatz. Daher spielen einige Händler mit dem Feuer und wollen ihren Bestand erst einmal mit den gefakten GTIN abverkaufen.

Der Schaden ist nicht unerheblich

Auch wenn ich auf der einen Seite denke: “Selbst Schuld”, so sehe ich aber auch den Zusammenhang. Die Händler sind durch viele Äußerungen vermeintlicher Experten, wie z. B. Flo Marco Sußbauer, der den Kauf von gefakten GTIN in einem Video empfiehlt, und Zusicherungen der Anbieter, die sicherere Verwendung auf Amazon garantieren, stark verunsichert worden. Unter dem Strich bedeutet es trotzdem: Den Händlern ist ein erheblicher Schaden entstanden.

Und wer haftet nun dafür?

“Experten”, die innerhalb ihrer kostenpflichtigen Kurse die Empfehlung zum Kauf gefakter EAN/GTIN ausgesprochen haben, sollten sich nicht wundern, wenn die eine oder andere Schadenersatzforderung auf sie zu kommt. In meinen Augen haften sie für ihre Empfehlungen. Daher: Ich stelle jedem Händler auf meine eigenen Kosten einen Anwalt, der gegen einen Kursanbieter vorgehen möchte, weil ihm innerhalb einer bezahlten “Fortbildung” zur Verwendung gefakter GTIN/EAN geraten wurde.

Die meisten Anbieter gefakter GTIN/EAN sichern auf ihren Seiten die Verwendung der gelieferten Nummern auf Amazon zu. Ich habe alle prominentesten Anbieterseiten gesichert, sodass diese Zusage gerichtsverwendbar erhalten ist. Denn auch die Anbieter selber machen sich durch diese Zusicherung den Händlern gegenüber schadenersatzpflichtig. Daher empfehle ich jedem Amazon-Händler: Geht gegen sie vor! Sollten die Anbieter solcher illegaler GTIN nun ihre Seiten ändern, so könnt ihr bei mir sehr gerne und kostenlos meine Sicherungsdatei anfordern.

Fazit:

– Hoher Schaden durch Verwendung gefakter GTIN/EAN bei Amazon-Händlern.

– Verkäufern droht Verlust von Ranking und Rezensionen.

– Kursanbieter machen sich möglicherweise schadenersatzpflichtig.

– Anbieter der Fake-EAN/GTIN machen sich schadenersatzpflichtig.

BVOH Warnung: Onlinehandel in Gefahr [Pressemitteilung]

Oliver Prothmann, Präsident des bvoh.de hat uns großartige und umfangreich erhobene Zahlen zur Verfügung gestellt. “Well done”, Oliver! Hier die vollständige Pressemitteilung. Kommentieren werde ich die Zahlen in einem eigenen Artikel:

BVOH warnt: Onlinehandel in Gefahr

Europaweite Umfrage belegt: Tausende kleiner und mittelständischer Onlinehändler stehen vor der Insolvenz – über 10.000 Unternehmen mussten Mitarbeiter entlassen.

Berlin, 06.07.2016 – Die Zukunft des Onlinehandels ist bedroht. Tausende kleiner und mittelständischer Onlinehändler stehen in Deutschland und anderen europäischen Ländern vor dem Aus. Ihre Existenz steht auf dem Spiel, weil sie Opfer wettbewerbswidriger Verhaltensweisen von Herstellern und Markeninhabern sind.

Allein in Deutschland macht rund ein Fünftel der Onlinehändler aufgrund dieser Beschränkungen einen jährlichen Verlust von mehr als 25 Prozent. Fast 50 Prozent der deutschen Händler beklagen sich über Umsatzverluste durch Herstellerbeschränkungen. Vor allem die Verbote auf Online-Marktplätzen zu verkaufen, nehmen zwölf Prozent der befragten Onlinehändler den wichtigsten Vertriebskanal. Das ist das Ergebnis einer von “Choice in eCommerce – der Initiative für Vielfalt und Innovation im Onlinehandel” durchgeführten Umfrage. Die europaweite Erhebung mit über 7.000 Unternehmen wurde von der Initiative im Auftrag des Bundesverband Onlinehandel e.V. (BVOH) durchgeführt. “Beschränkungen haben nicht nur negative Folgen für den Handel. Auch die Verbraucherinnen und Verbraucher werden erheblich durch die Vertriebsbeschränkungen geschädigt: Sie zahlen häufig deutlich mehr für Produkte, als sie es bei einem funktionierenden Wettbewerb müssten. Das darf nicht so bleiben. Der Schaden beträgt Jahr für Jahr Milliarden Euro”, sagt BVOH-Präsident Oliver Prothmann. Mehr als 10.000 Unternehmen mussten bereits Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen, so eine BVOHSchätzung.

Vertriebsbeschränkungen, auch illegale, sind heute in der Europäischen Union über alle Sortimentsbereiche weit verbreitet. Sie machen den Onlinehändlern, die ohnehin in einem grenzüberschreitenden Wettbewerb stehen, das Leben schwer. Fast 2.000 Hersteller und Marken, die – branchenübergreifend – den Verkauf via Internet untersagen oder behindern wurden in der Umfrage von den Händlern benannt. Alleine 29 Prozent der genannten Marken sprechen Marktplatzverbote aus. Die Ergebnisse der Befragung, samt aller in der Umfrage genannten Hersteller und Marken, gibt es hier:

www.onlinehandel-in-gefahr.de

BVOH fordert von der Politik die Stärkung der Wettbewerbsbehörden

Der BVOH fordert ein entschlossenes Vorgehen gegen den grassierenden Missstand der wettbewerbswidrigen Vertriebsbeschränkungen, unter denen besonders kleine und mittelständische Onlinehändler leiden. Das Internet darf nicht zum exklusiven Spielfeld von Handelsriesen und Großkonzernen werden. Es muss für KMU offen bleiben. Die Vielfalt des Handels lebt gerade von den Einfällen und Investitionen der kleinen und mittelständischen Unternehmer.

Die Politik muss jetzt handeln, denn leider können die Wettbewerbsbehörden, wie das Bundeskartellamt, wegen fehlender personeller Ressourcen das Problem nur unzureichend anpacken. Die Wettbewerbsbehörden müssen so gestärkt werden, dass sie wirksam gegen vertikale Beschränkungen einschreiten können sowie Strafen gegen das Vergehen müssen für die Unternehmen und deren Verantwortliche spürbarer werden. Das würde nicht zuletzt den Verbraucherinnen und Verbrauchern nützen.

Persönliches Schreiben an alle Bundestagsabgeordneten

In einer großen Aktion wendet sich BVOH-Präsident Oliver Prothmann nun an die 630 Abgeordneten aller Fraktionen im Deutschen Bundestag. In eindringlichen Worten wird den MdB das Ergebnis der Studie erläutert. “Wir mussten jetzt einfach diesen persönlichen Weg wählen, denn die Folgen der Hersteller-Beschränkungen sind noch zu wenig im Bewusstsein der Volksvertreterinnen und -vertreter verankert”, sagt Oliver Prothmann.

Der BVOH erwartet von der Politik,

1. die Wettbewerbsbehörden so zu stärken, dass diese schnell, übergreifend und nachhaltig gegen illegale vertikale Beschränkungen einschreiten können,

2. die Teilnahme an Hardcore-Kartellen und andere schwerwiegende Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht unter Strafe zu stellen (fünf Jahre Haft),

3. die Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen betroffener Unternehmen sowie von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu erleichtern,

4. auf die Institutionen der Europäischen Union einzuwirken, so dass auch die EU gegen vertikale Beschränkungen tätig wird (s.u.),

5. im Dialog mit der Industrie die Hersteller und Markeninhaber für ein kartellrechtskonformes Verhalten zu sensibilisieren.

Vertriebsbeschränkungen – das sind die gängigsten Methoden

– Bei unzulässigen Preisvorgaben ist der Händler nicht frei in der Gestaltung seiner Verkaufspreise; ihm werden Nachteile angedroht, wenn er sich nicht an die Vorgaben wie z.B. unverbindliche Preisempfehlung hält.

– Bei Marktplatzverboten untersagt der Hersteller bzw. die Marke dem Händler die Nutzung von Online-Marktplätzen für den Weiterverkauf von Produkten.

– Bei Blockaden von Internationalem Handel wird dem Händler verboten international also über europäische Grenzen hinweg zu verkaufen.

– Bei Blockaden von Marketingaktivitäten wird dem Händler verboten, z.B. seine Produkte auf Preisvergleichsportalen einzustellen oder mit der Marke zu werben.

– Lieferverweigerung nennt sich die Weigerung des Herstellers, sein Sortiment in Teilen oder komplett an Onlinehändler zu liefern.

– Serviceverschlechterungen bedeuten, dass der Verbraucher bei online erworbenen Artikeln schlechteren Service – etwa bei der Garantie – erhält als bei stationär gekauften Produkten.

Aktuelle Entwicklung

Auch der EuGH wird sich mit der Frage der Vereinbarkeit von Online-Marktplatzverboten mit europäischem Wettbewerbsrecht beschäftigen. Das OLG Frankfurt hat einen Fall, der sich mit einem Marktplatzverbot des Parfümherstellers Coty beschäftigt, dem höchsten europäischen Gericht vorgelegt (Fall C-230/16). Der EuGH hat nun die Möglichkeit, in letzter Instanz über die Zulässigkeit von Plattformverboten zu entscheiden. Daher fordern wir die EU-Mitgliedsstaaten auf, in den nächsten Wochen (bis Mitte August) zu dem Verfahren Stellung zu nehmen und die Relevanz von Online-Marktplätzen für Verbraucher und Online-Händler zu unterstreichen und Vertriebsbeschränkungen durch Hersteller und Marken zu untersagen.

Die vollständige Studie als PowerPoint findet ihr hier.