Nur diesmal kein deutsches Unternehmen. Es erwischte Olsam, ein UK-Player.

Die Insolvenz von Olsam, einem britischen Amazon-Aggregator, verdeutlicht die Schwierigkeiten, mit denen viele Unternehmen in dieser Branche konfrontiert sind. Olsam war Teil eines Trends, bei dem Unternehmen durch schnelle Übernahmen von E-Commerce-Marken auf Amazon expandierten, aber zunehmend unter dem Druck hoher Schulden und fehlender Kompetenz zusammenbrechen.

Ein Hauptproblem für Olsam und andere Aggregatoren sind die steigenden Zinssätze und das verlangsamte Wirtschaftswachstum. Und natürlich die misslungene Integration der aufgekauften Brands. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass viele Unternehmen ihre aggressiven Expansionspläne zurückfahren mussten, um sich stattdessen auf die Monetarisierung ihrer bestehenden Portfolios zu konzentrieren. Für Olsam war dies jedoch nicht genug, um den finanziellen Belastungen zu entkommen, was schließlich zur Einleitung des Insolvenzverfahrens führte.

Diese Entwicklung spiegelt die breiteren Herausforderungen in der Aggregator-Branche wider. Andere große Player, wie SellerX aus Deutschland oder Thrasio, standen vor ähnlichen Problemen. Im Gegensatz dazu war Olsam nicht in der Lage, eine Rettungsstrategie zu finden.

Die Insolvenz von Olsam zeigt auch, dass viele Amazon-Aggregatoren, die von den boomenden E-Commerce-Märkten profitiert haben, nun in Schwierigkeiten geraten, da sich das wirtschaftliche Umfeld verschlechtert und Investoren vorsichtiger werden. Branchenexperten gehen davon aus, dass es in naher Zukunft zu weiteren Konsolidierungen und Verkäufen von Vermögenswerten unter Aggregatoren kommen wird.

Bisher konnte ausschließlich die Berlin Brands Group (BBG) als >Gewinner< des Games identifiziert werden. Sie steht stabil da. Aber auch die BBG musste Federn lassen.