Drama bei Lumundi (servantful.de): Geschäftsführer Dietmar Sicking vor die Tür gesetzt

Es ist eine Nachricht, die in der E-Commerce- und Fulfillment-Branchefür Kopfschütteln sorgt: Dietmar Sicking, seit über zehn Jahren Geschäftsführer der Lumundi Versand GmbH in Ahaus, wurde von den Gesellschaftern überraschend abgesetzt. Wer die Szene kennt, weiß: Das ist ein echtes Beben.

Sicking war nicht nur das Gesicht von Lumundi, sondern auch maßgeblich für den heutigen Erfolg verantwortlich. Sein plötzlicher Abgang wirft Fragen auf – und für Dich als Unternehmer gibt es daraus wichtige Lehren zu ziehen.


Wer ist Dietmar Sicking?

Wenn Du in den letzten Jahren etwas mit Fulfillment im deutschsprachigen Raum zu tun hattest, ist Dir der Name Dietmar Sicking wahrscheinlich begegnet. Er hat Lumundi vom ambitionierten Dienstleister zu einem der etablierten Player im Markt aufgebaut.

  • Standort: Ahaus im Münsterland
  • Unternehmen: Lumundi Versand GmbH
  • Leistung: Fulfillment-Dienstleistungen für Onlinehändler
  • Erfolge: Ausbau zu einem wirtschaftlich sehr gesunden Unternehmen mit stabilen Kundenbeziehungen
  • Er teilt sein Wissen und Expertise in vielen Communitys & war auch Co.-Admin in der Wortfilter Community

Über Jahre hinweg galt er als zuverlässiger Partner, der für Händler pragmatische Lösungen fand. Sein Netzwerk, seine Erfahrung und sein Händchen für effiziente Strukturen waren entscheidend dafür, dass Lumundi heute dort steht, wo es steht. Nicht zu vergessen ist sein Humor, ein Evergreen für Insider „Rampensau“.


Dietmar Sicking Lumundi
Dietmar Sicking servantful.de bzw. Lumundi Versand GmbH

Was ist passiert?

Die Gesellschafter-Holding von Lumundi umfasst vier Gesellschafter. Mit einfacher Stimmmehrheit war es möglich, Sicking als Geschäftsführer abzusetzen. Genau das ist geschehen.

Nach Informationen aus unternehmensnahen Kreisen kam es zu massiven Meinungsverschiedenheiten über die strategische Ausrichtung. Sicking und Teile der Gesellschafter hatten offenbar sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wohin sich das Unternehmen entwickeln soll.

👉 Für Außenstehende ist das besonders bitter, denn Lumundi ist wirtschaftlich erfolgreich. Es ging also nicht um eine Sanierung oder Rettung – sondern um die Frage: Welchen Kurs soll man künftig steuern?


Die möglichen Gründe für das Zerwürfnis

Auch wenn keine offizielle Stellungnahme vorliegt, lassen sich aus den verfügbaren Informationen einige typische Konfliktfelder ableiten, die es auch bei anderen Unternehmen regelmäßig gibt:

  • Strategische Differenzen: Expansion ja, aber wohin? Neue Märkte? Neue Kunden? Höhere Investitionen?
  • Unterschiedliche Risikobereitschaft: Manche Gesellschafter wollen schneller wachsen, andere lieber den Status quo sichern.
  • Persönliche Faktoren: Nicht selten spielen auch private Veränderungen eine Rolle – neue Partnerinnen, neue Lebensziele oder unterschiedliche Vorstellungen über Work-Life-Balance.
  • Generations- oder Führungsstil-Konflikte: Nach zehn Jahren an der Spitze ist es nicht unüblich, dass andere Köpfe andere Ideen haben.

Für Dich als Unternehmer zeigt dieser Fall: Erfolg schützt nicht vor Konflikten.


Welche Herausforderungen stehen Dietmar Sicking jetzt bevor?

So sehr der Abgang ein Schock ist: Dietmar Sicking ist nicht irgendwer. Er ist auch selbst Gesellschafter der Lumundi Versand GmbH-Holding. Damit sitzt er zumindest noch mit am Tisch.

Die wahrscheinlichsten Szenarien:

  1. Anteile verkaufen: Es liegt nahe, dass Sicking seine Anteile „versilbern“ will. Für ihn persönlich wäre das ein logischer Schritt.
  2. Ablöse durch die Holding: Aus Kreisen, die der Holding nahestehen, ist zu hören, dass sie finanziell sehr gut ausgestattet ist. Eine Auszahlung dürfte also keine Hürde darstellen.
  3. Neue Auszeit, neue Orientierung: Nach über zehn Jahren an der Spitze ist es gut möglich, dass Sicking sich eine Pause gönnt, bevor er das nächste Kapitel beginnt.
  4. Neues Projekt im Fulfillment oder E-Commerce: Mit seinem Netzwerk und seiner Erfahrung dürfte es für ihn kein Problem sein, bald wieder eine Schlüsselrolle in der Branche zu übernehmen.

Was können wir aus dem Fall lernen?

So bitter die Situation für Sicking persönlich auch ist: Für Dich und alle anderen Unternehmer steckt hier eine wertvolle Lektion drin.

1. Gute Verträge sind Gold wert

Jede Gesellschaftsgründung fühlt sich am Anfang nach einer Freundschaft an. Doch irgendwann kommt fast immer der Tag, an dem die Harmonie endet.

👉 Sorge von Anfang an für Verträge, die auch ein unschönes Auseinandergehen regeln.
Dazu gehören:

  • klare Regelungen zur Absetzung von Geschäftsführern
  • faire Mechanismen zur Bewertung und Abfindung von Anteilen
  • Exit-Szenarien, die Streitigkeiten minimieren

2. Demokratie im Unternehmen funktioniert – auch wenn es weh tut

Die Lumundi-Holding zeigt, dass ein demokratisches Konstrukt funktionieren kann. Die Mehrheit entscheidet – auch wenn das für den Betroffenen hart ist.

Für Dich heißt das: Baue Strukturen, die Mehrheiten respektieren, aber auch Minderheitenrechte wahren.

3. Plane immer den Worst Case ein

Niemand gründet mit der Vorstellung, sich einmal zu zerstreiten. Aber: Plane es trotzdem ein!
Denn Streit kommt. Und dann ist es besser, wenn Du weißt, wie es geregelt wird.

4. Denke auch an die Außenwirkung

Ein Wechsel an der Spitze kann das Geschäft beschädigen, wenn Kunden oder Partner verunsichert sind. Umso wichtiger sind:

  • eine transparente Kommunikation
  • ein klarer Übergangsplan
  • das Signal: Das Unternehmen bleibt stabil

Was bedeutet das für die Branche?

Fulfillment ist ein heiß umkämpfter Markt. Händler erwarten von ihren Dienstleistern:

  • absolute Zuverlässigkeit
  • schnelle Anpassungen an neue Herausforderungen
  • gute Preise und flexible Strukturen

Ein Abgang wie der von Sicking kann die Konkurrenz aufhorchen lassen – und für Unruhe sorgen. Doch wenn die Holding ihre Hausaufgaben macht, könnte Lumundi sogar gestärkt daraus hervorgehen.

Für Dich als Händler heißt das: Beobachte die Lage. Es könnte Veränderungen im Angebot, in den Prozessen oder im Service geben.


Persönliche Einschätzung

Ich persönlich finde den Fall tragisch. Dietmar Sicking war über ein Jahrzehnt lang der Motor von Lumundi. Es ist schade, dass es nicht gelungen ist, die strategischen Differenzen beizulegen.

Doch so ist Unternehmertum: Am Ende setzen sich Mehrheiten durch. Und manchmal bleibt nur die Trennung.

Dietmar wird seinen Weg gehen – daran habe ich keinen Zweifel. Ob er bald mit einem neuen Projekt startet oder sich erst einmal zurückzieht: Er hat das Know-how und die Kontakte, um wieder aufzustehen. Und der Autor wünscht im alles denkbare Glück.


Fazit: Deine To-Dos als Unternehmer

Was kannst Du konkret aus der Geschichte lernen?

  • Prüfe Deine Gesellschaftsverträge. Gibt es klare Exit-Regelungen?
  • Sprich über den Worst Case. Auch wenn es unangenehm ist.
  • Baue Vertrauen auf, aber sichere Dich ab.
  • Behalte Mitbewerber im Auge. Veränderungen bei großen Fulfillern können auch Chancen für Dich bedeuten.

👉 Die Story von Dietmar Sicking bei Lumundi zeigt: Erfolg ist kein Garant für Beständigkeit. Aber mit den richtigen Werkzeugen kannst Du verhindern, dass ein Streit Dein Business zerstört.


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