E-Commerce in der EU: Weniger dynamisch als erhofft – und Deutschland im Hintertreffen

Die jüngsten Daten von Eurostat zeigen, wie viele Unternehmen in der EU ihre Produkte online verkaufen. Wer dachte, der E-Commerce habe in den letzten zehn Jahren einen gewaltigen Sprung nach oben gemacht, wird enttäuscht: Der Anteil der EU-Unternehmen, die online verkaufen, stieg von 17,2 % (2013) auf lediglich 23,8 % (2023). Das klingt zwar nach Wachstum, aber wirklich beeindruckend ist das Plus von 6,6 Prozentpunkten über ein ganzes Jahrzehnt nicht:

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  1. E-Commerce in der EU: Allgemeiner Anstieg

    • 23,8 % der EU-Unternehmen haben 2023 online verkauft.
    • Damit verzeichnet die EU gegenüber 2013 (17,2 %) einen Zuwachs von 6,6 Prozentpunkten.

    Selbst für Profis ist das kein beachtlicher Schritt nach vorn. Die Daten machen einmal mehr klar, dass E-Commerce in der

  2. EU-weite Verteilung

    • Litauen führt mit 42,1 % aller Unternehmen, die online verkaufen, das Feld an.
    • Auf den Plätzen zwei und drei folgen Irland (39,6 %) und Dänemark (38,8 %).
    • Luxemburg wiederum bildet mit 12,2 % das Schlusslicht, knapp hinter Rumänien (14,7 %) und Bulgarien (15,1 %).

    Diese Verteilung zeigt, wie unterschiedlich sich die Digitalisierung in Europa entwickelt hat. Während einige Länder eine bessere Digitalpenetration vorweisen können, gibt es in anderen Regionen nach wie vor Luft nach oben. Wer grenzüberschreitend verkaufen will, muss die jeweiligen Marktreifegrade kennen und strategisch einplanen.

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  1. E-Commerce Aufgeschlüsselt nach Unternehmensgrößen

    • Große Unternehmen (≥ 250 Beschäftigte):
      46,5 % sind 2023 im Onlineverkauf aktiv (2013: 39,2 % → +7,3 Prozentpunkte).
    • Mittlere Unternehmen (50–249 Beschäftigte):
      30,5 % verkaufen online (2013: 24,8 % → +5,8 Prozentpunkte).
    • Kleine Unternehmen (10–49 Beschäftigte):
      21,9 % nutzen E-Commerce-Kanäle (2013: 15,3 % → +6,6 Prozentpunkte).

    Während wir alle wissen, dass vor allem Großunternehmen früh in digitale Infrastrukturen investieren konnten, ist es bemerkenswert, dass der prozentuale Zuwachs bei den kleineren Betrieben durchaus mithält. Das bestätigt, dass gerade in den letzten Jahren viele KMU das Potenzial erkannt haben und zunehmend professionelle Lösungen einsetzen – sei es über Marktplätze, eigene Shops oder hybride Konzepte.

Fazit: Wachstum mit Schattenseiten?

Es ist durchaus erschreckend, wie langsam das Wachstum im europäischen E-Commerce trotz aller Hoffnungen verläuft. Die neuen Zahlen von Eurostat unterstreichen, dass sich in den letzten Jahren zwar mehr Unternehmen digital aufstellen, aber nicht in dem Tempo, das viele von uns erwartet hätten. Warum ist das so? Ein Grund könnte im hohen bürokratischen Aufwand liegen, den Onlinehändler auf sich nehmen müssen – von vielfältigen Steuer- und Zollvorschriften bis hin zu aufwendigen Datenschutz- und Verbraucherrechtsauflagen. Darüber hinaus tragen strenge Regularien innerhalb einzelner EU-Länder ebenfalls dazu bei, dass Unternehmen zögern, ins Netz zu gehen oder ihre Onlineaktivitäten zu erweitern. Hier gilt es jetzt, genauer zu forschen und gezielt nach Lösungen zu suchen, damit der E-Commerce flächendeckend das Potenzial entfalten kann, das alle seit Langem sehen. 🚀

Für die USA gibt es leider keine vergleichbaren Zahlen, lediglich: Der E-Commerce-Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz in den USA betrug im Jahr 2023 etwa 15,6%.

(Quelle: Eurostat, Datensatz: isoc_ec_esels)