eBay bietet allen Händlern, die in Australien verkaufen, ein eigenes Fulfillment Center an. Gemeinsam mit der australischen Post hat der Marktplatz sein erstes Lager in Betrieb genommen. Ein ähnliches Projekt war hier in Deutschland in Zusammenarbeit mit DHL geplant. Es ist jedoch nicht gestartet worden. Damit ist der Plattformbetreiber nun in der Lage, seinen Händlern auch Lager- und Versandmöglichkeiten anzubieten. Ein Schritt, den besonders die Verbraucher begrüßen dürften.

Aus zwei Gründe wäre das auch in Deutschland ein Gewinn

Leider hat das deutsche Pilotprojekt, welches zusammen mit der DHL geplant war, noch nicht das Fliegen gelernt. Aber gerade auch für Deutschland wäre es wichtig, dass eBay eigene Fulfillment-Services anbietet.

Viele Händler starten ihr Business ohne eigenes Lager und nutzen den einfachen Start in den Onlinemarkt über Modelle wie Amazon FBA. Mittlerweile geriert der Terminus ›Amazon FBA‹ nicht mehr als Dienstleistungsbereich der Plattform, sondern als eigens Geschäftsmodell.

Was machst du? Ich bin FBA-Händler!

Das verdeutlicht sehr gut, wie Seller und Start-ups die Chancen wahrnehmen, die ihnen ein verzahnter Fulfillment-Service bietet. Er ist oftmals überhaupt DER Grund, warum Seller gründen. Bisweilen hat eBay die Chance verpasst, an diesem Trend teilzunehmen.

Aus Verbraucherperspektive betrachtet ist es wichtig, dass sie seitens der Plattform ein Lieferversprechen erhalten, auf das sie sich verlassen können. Amazon liefert das bereits seit Jahren mit seinem Prime-Programm und dem Amazon FBA. Nur eBay scheint hier den Anschluss zu verlieren.

Fragt euch selbst: Wo kauft ihr ein, wenn ihr dringend etwas benötigt? Richtig, bei Amazon.

Verbraucher müssen dem Versandversprechen vertrauen. Dieses ist aber gegenüber den Sellern kaum möglich. Zu viele schlechte Erfahrungen haben dazu beigetragen, dass Konsumenten den Händlern ihr Lieferversprechen nicht mehr abnehmen. Das bedeutet, sie nutzen zwar die Marktplatzangebote, orientieren sich beim Kauf aber an verlässlichen Services, wie z. B. der Prime-Belieferung.

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Was geht in Australien?

Das erste eBay Fulfillment Center ist in Melbourne am 11. Juli in Betrieb genommen worden. Betreiber sind eBay und ein Joint Venture der australischen Post. Ziel ist es, Amazon in den ›Hintern zu treten‹. In der Vergangenheit hatte eBay auf dem australischen Markt die Nase vorne. Jedoch hat Amazon begonnen, diesen Markt nun auch für sich zu entdecken und eröffnete in diesem Jahr sein erstes FC in Australien. Bisher konnten australische Verbraucher nur über Amazon USA Waren beziehen.

eBay hat sich nun an den bereits vor 6 Monaten von der australischen Post gelaunchten Fulfillment Service ›Fulfilio‹ angedockt. Davon können nun über 40.000 Händler profitierten, die bereits in Australien ihre Artikel auf der Plattform listen.

Als schnellste Lieferoption ist eine garantierte Zustellung am nächsten Tag verfügbar.

Und der australische Markt wächst. Die Wachstumsrate des E-Commerce betrug im vergangenen Jahr 19%. Das ist beeindruckend.

eBay und die australische Post erwarten im ersten Jahr die Registrierung von 500 Händlern. Nicht dass das zu tief gegriffen ist.

Wo könnt ihr euch registrieren?

Hier: https://www.fulfilio.com.au/ebay-fulfilment-partner

Fazit

Ein zuverlässiges Lieferversprechen ist für eine erfolgreiche Handelsplattform existentiell. eBay hat es in meinen Augen noch nicht geschafft, auch nicht durch das eBay-Plus-Programm, dieses glaubhaft an die Verbraucher zu vermitteln. Daher bewerte ich diesen Schritt als wichtig und auch zukunftsbestimmend für den Marktplatz. Es wäre großartig, wenn auch in Deutschland ein solches Projekt erfolgreich umgesetzt werden würde.