Gestern eBay und morgen Amazon. Die Zahlen des 1. Quartals werden veröffentlicht. Für eBay lief es besser als erwartet. Die Zahl der aktiven Käufer wuchs um 7% auf 187 Millionen, das C2C-GMV legte um 34% und das B2C-GMV um 21% zu. Das erste Mal, dass eBay sein GMV zwischen C2C- und B2C-Transaktionen trennt. Liest sich gut und zeigt, dass die Bemühungen um mehr Privatkundentransaktionen Früchte tragen.
Auf dem Heimatmarkt konnte die Plattform richtig punkten. 36% Wachstum, international waren es nur 17% und das macht dann gesamt ein Brutto-Handelsumsatzwachstum von 24% oder total 24,46 Mrd. US$ für das 1. Quartal. Während im Vorjahresquartal die Zahl der verkauften Einheiten noch rückläufig waren, konnte eBay auch hier ein Wachstum von 5% erzielen.
Allen Unkenrufen zum Trotz kommt eBays neue Zahlweise Händlern zugute.
»As a result of the managed payments migration, eBay simplified checkout flows and reduced unpaid items by approximately 80% on fixed price transactions during the quarter«, so das Unternehmen. Scheinbar hat die neue Zahlweise zur Folge, dass sich dadurch die Anzahl nicht bezahlter Artikel um ungefähr 80% reduziert hat.
Aus eigenen Recherchen kann auch Wortfilter berichten, dass der Check-out-Prozess mit der neuen Zahlweise sehr bequem ist. Eine gute Erfahrung.
Mit Google kuscheln …
Seit Jahren ist es für eBay schwer, Sichtbarkeit in den Google-SERP zu erzeugen. Das scheint sich nun aufzulösen. eBays SEO-Bemühungen scheinen von Erfolg gekrönt zu sein. Wenn der Marktplatz jetzt auch noch sein Partnerprogramm modernisiert, wäre das sicherlich ein weiterer guter Schritt in Richtung Sichtbarkeit.
»eBay’s ongoing SEO efforts, particularly in its core categories, added roughly one point of active buyer growth in Q1. Free traffic to browse pages continues to grow, and in sneakers eBay saw almost double the amount of traffic and close to triple the amount of new buyers coming to eBay through SEO.«
Geld verdient wurde auch
Aus Händlerperspektive ist es zunächst egal, ob die Plattform nun Geld mit dem was sie macht verdient oder eben nicht. Aber eBay hat ordentlich eingenommen und schüttet eine Dividende von 0,18 US$ pro Anteilschein aus. Interessant ist noch zu erwähnen, dass das internationale Geschäft 58% zum Umsatz beiträgt, aber nur 25% vom GMV-Wachstum.
Zusammenfassung
Die Zahlen sind gut, aber noch immer hinter dem Markt. Viele Initiativen wurden gestartet, auch hier in Deutschland. Doch auch einiges scheint gerade nicht mehr die Priorität zu genießen. ›catch by eBay‹ ist wohl etwas in den Hintergrund gerückt und überhaupt wird wenig über Bemühungen berichtet, sich mehr der ganz jungen Zielgruppe zuzuwenden.
Über das Fulfillment wird ebenfalls international wenig erzählt. Auch das ist schade. eBay sollte ALLE Initiativen weiter verfolgen, denn ganz nüchtern: Da ist noch viel, ganz viel zu tun. Auf der Plattform. Im Unternehmen.
Aber, auch das muss in aller Deutlichkeit geschrieben werden: Es geht nicht mehr rückwärts!